Krankenversicherung in der Schweiz: Was ist bei der Auswahl wichtig?
Passende Arbeitshilfen
Krankenkassenvergleiche im Internet können die Entscheidung erleichtern
Wer ungefähr weiss, was er möchte, sollte einen Krankenkassenvergleich durchführen. Um einen Vergleich zu starten, müssen nur einige Angaben gemacht werden. Neben der Postleitzahl ist auch die Altersgruppe, Franchise und Unfalldeckung von Bedeutung. Im Regelfall reichen diese Informationen bereits aus, um einen groben Überblick über die verschiedenen Krankenkassen und deren Angebot zu erhalten. Durch einen Vergleichsrechner lassen sich leicht Einsparpotenziale prüfen. Der gesetzlich vorgeschriebene Leistungsumfang ist ohne Zusatzversicherungen zwar gleich, aber die Prämien können von Versicherer zu Versicherer stark variieren. Sich einfach für eine beliebige Krankenkasse zu entscheiden, ist infolgedessen keine gute Idee.
Wechsel der Grundversicherung sollte rechtzeitig erfolgen
Dank der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) haben alle Schweizer Zugang zu einer hervorragenden medizinischen Versorgung. Wer mit seiner Krankenkasse unzufrieden ist und einen Wechsel in Erwägung zieht, kann das trotzdem tun. Wichtig ist lediglich, sich rechtzeitig darum zu kümmern, um die gesetzlichen Kündigungsfristen einzuhalten. Sollten diese Fristen versäumt werden, kann es sein, dass sich der alte Versicherer nicht kulant zeigt und ein weiteres Jahr weiterläuft. Das kann in unnötigen Mehrkosten resultieren. In der Schweiz sollte ein Wechsel beziehungsweise die damit einhergehende Kündigung der alten Krankenkasse spätestens Ende November erfolgen.
Bei Zusatzversicherungen können sich die Leistungen stark unterscheiden
Während die Grundleistungen bei jeder Krankenversicherung gleich sind, sieht es bei den Zusatzversicherungen schon ganz anders aus. Hier geht es nicht nur um das Thema Finanzen, sondern auch darum, was Versicherte im Ernstfall erstattet bekommen. Es kommt schliesslich immer wieder vor, dass sich Versicherungen weigern, für einen bestimmten medizinischen Vorfall aufzukommen. Es ist daher ein Muss, im Vorhinein abzuklären, was die jeweiligen Zusatzversicherungen abdecken. Einige Beispiele für Zusatzversicherungen wären Versicherungen für Alternativmedizin, Brillen und Zahnarztleistungen. Doch auch Sonderwünsche wie Einzelzimmer im Krankenhaus gehören dazu. Im Gegensatz zu der Grundversicherung können Krankenkassen bei Zusatzversicherungen frei entscheiden, ob sie den Antragsteller annehmen.
Ohne Franchise geht es nicht
Anders als in Deutschland müssen sich alle Versicherten an ihren Gesundheitskosten beteiligen. Diese Kostenbeteiligung wird als Franchise bezeichnet und ist eine besondere Form der Selbstbeteiligung. Wer beispielsweise eine Franchise von 200 Franken vereinbart und jährliche Kosten von 1000 Franken zu tragen hat, bekommt nur Leistungen in Höhe von 800 Franken erstattet. Der restliche Betrag muss selbst übernommen werden. Wie hoch die Franchise ausfällt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, darunter dem Alter, Arztmodell und Wohnort. Kinder und Jugendliche müssen geringere Beitragssätze zahlen.