Junge Talente: So rekrutieren Sie Talente aus der Generation Y
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Eine einzigartige Generation
Aufgrund der Digitalisierung und des vorherrschenden Fachkräftemangels haben sich die Machtverhältnisse im Arbeitsmarkt verändert. Junge Talente sind sich ihrer vorteilhaften Position in diesem «War for Talents» durchaus bewusst, was sich in hohen Erwartungen an Arbeitgeber und Job äussert. Studien zeigen, dass eine für die Generation Y attraktive Stelle eine gute Work-Life-Balance, Entwicklungsmöglichkeiten und attraktive Entlohnung bieten soll. Gleichzeitig soll die Arbeit sinnstiftend sein und freundschaftliche Beziehungen mit anderen Mitarbeitenden ermöglichen. Vom Arbeitgeber werden zudem regelmässiges Feedback, Einbezug in Entscheidungsprozesse, Flexibilität und Transparenz erwartet. Dabei bewegen sich die jungen Talente oft in sozialen Medien, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen.
Berührungspunkte im Rekrutierungsprozess aus Sicht der Generation Y
Was bedeuten diese spezifischen Erwartungen nun für den Rekrutierungsprozess? Die Bedürfnisse der potenziellen Mitarbeitenden zu kennen, ist im Arbeitnehmermarkt zentral: Eine Firma muss sich attraktiv positionieren, um junge Talente erfolgreich zu rekrutieren. Und diese Positionierung findet bei jeder Interaktion mit der Firma statt. Während des Rekrutierungsprozesses kommen die Bewerbenden mehrfach in Kontakt mit dem Unternehmen. Diese Berührungspunkte lassen sich in sechs Phasen unterteilen: Kenntnisnahme, Erwägung, Interesse, Bewerbung, Selektion und Einstellung. Die folgende Checkliste und Empfehlung für KMU in der Schweiz basiert auf bisheriger Forschung sowie den Ergebnissen der im Rahmen einer Masterarbeit durchgeführten Studie.
Checkliste: Erfolgreiches Recruiting von jungen Talenten aus der Generation Y in sechs Phasen
Phase 1
In der ersten Phase des Rekrutierungsprozesses, der Kenntnisnahme, finden und betrachten die Stellensuchenden das Jobinserat. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:
- Fokusgruppen mit Berufseinsteigerinnen zeigen, dass Inserate dort auf Aufmerksamkeit stossen, wo sich die Zielgruppe sowieso bewegt: vermehrt auf sozialen Medien. In der Rekrutierungsstrategie soll das Unternehmen daher z.B. ein LinkedIn-Profil pflegen und Stelleninserate über diese Plattform veröffentlichen.
- Instagram oder Facebook können sich für junge Talente auch bewähren. Ein positiver Überraschungseffekt findet statt, wenn Berufseinsteiger auf Instagram oder Facebook auf ein Stelleninserat stossen.
Phase 2
Wird ein Stelleninserat wahrgenommen, beginnt die Erwägung – eine erste Beurteilung der Inhalte des Inserats. Studien zeigen dazu Folgendes:
- Junge Talente teilen oft die Ansicht, dass grössere Unternehmen mehr Entwicklungsmöglichkeiten anbieten. KMU bieten jedoch breite, fachlich herausfordernde und ganzheitliche Aufgaben, die für den Erwerb von Kompetenzen zentral sind. Diese Art von Aufgaben und Möglichkeiten, verschiedene Kompetenzen zu entwickeln, soll im Stellenbeschrieb betont werden.
- Fringe Benefits wie Gratisparkplätze oder der wöchentliche After-Work- Drink werden von der Generation Y als Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden wahrgenommen und sind für junge Talente wichtig. Diese sollten daher auch bereits im Stellenbeschrieb erwähnt werden.
- Das Arbeitsklima ist ein Kernkriterium für viele junge Mitarbeitende. Dabei werden nicht hierarchische Strukturen und ein persönlicher, familiärer Umgang sehr geschätzt. Dies ist besonders für kleinere Unternehmen oft von Vorteil und sollte daher im Stellenbeschrieb hervorgehoben werden.
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