Augengesundheit am Arbeitsplatz: Wie Sie diese fördern und Ausfälle vermeiden
Passende Arbeitshilfen
Belastungen der Augen in handwerklichen Berufen
Im Handwerk sind es zumeist Staub und Späne. Treten diese Stoffe an die Augen, führen sie zu mechanischen Reibungen. Diese können sogar winzige Kratzer oder Verletzungen hervorrufen. Verletzte Bereiche an den Augen werden insbesondere von Bakterien geliebt. Dort befindet sich aufgrund der warmen und feuchten Umgebung eine ideale Brutstätte für Krankheitserregern unterschiedlicher Art. Diese können zu sehr schmerzhaften Entzündungen führen. Deshalb sollte bei zerspanenden Tätigkeiten immer eine geeignete Schutzbrille zur Hand sein.
Im Bereich der Metallverarbeitung gibt es eine weitere Belastung. Beim Schweißen treten sehr starke UV-Strahlen auf. Diese sind um ein Vielfaches intensiver als die Strahlen der Sonne. Deshalb führen sie zu schmerzhaften Rötungen der Augen. Umgangssprachlich wird oftmals vom Verblitzen gesprochen. Ein Mitarbeiter mit solchen Symptomen fällt mitunter mehrere Tage aus. Solche Probleme lassen sich vermeiden, indem ausschließlich mit geeigneten Schweißschirmen gearbeitet wird.
Augenbelastungen durch Chemikalien
Wer ständig mit Chemikalien zu tun hat, sollte ebenfalls auf die Augen achten. Für derartige Tätigkeiten stehen spezielle Schutzbrillen zur Verfügung. Diese schützen die empfindlichen Augen nicht nur vor Spritzer von aggressiven Substanzen. Sie schließen zumeist auch luftdicht ab, sodass keine reizenden Dämpfe an die Augen gelangen können. Manchmal handelt es sich gar nicht um ätzende Flüssigkeiten oder Dämpfe. Es können auch sehr heiße Gase oder flüssige Substanzen sein, die zu Schäden an den Sehorganen führen. In vielen Unternehmen geht es immer sehr hektisch zur Sache. Trotzdem sollte immer so viel Zeit vorhanden sein, dass eine Schutzbrille aufgesetzt werden kann.
Arbeit am Bildschirm
Auch diverse Bürotätigkeiten können zu Problemen an den Augen führen. Im Laufe der Zeit verringert sich dabei sogar die Sehschärfe erheblich. Zu dem größten Problem gehört eine lange Arbeitszeit am Bildschirm.
Starrt jemand ununterbrochen auf den Bildschirm, vergisst er aufgrund der starken Konzentration manchmal das Blinzeln. Das führt dazu, dass die Augen austrocknen. Dann setzt sich an den Lidern und am Augapfel Staub ab. Bei jeder Augenbewegung werden Staubkörner verrieben. Die Folge davon sind Reizungen und mikroskopisch kleine Verletzungen. Auch darin siedeln sich gerne Bakterien an und lösen unter anderem Entzündungsvorgänge aus. Die Reizungen verstärken sich noch durch die trockene Heizungsluft im Winter. Abhilfe oder zumindest eine Linderung der Beschwerden kann durch die Gabe einer künstlichen Tränenflüssigkeit erfolgen. Solche Tropfen sind in der Apotheke frei erhältlich. Trotzdem sollte zuvor eine Praxis aufgesucht werden.
Seminar-Empfehlungen
Ein Augenarzt kann sehr präzise feststellen, welches Problem vorliegt. Einige Menschen produzieren zu wenig eigene Tränenflüssigkeit. Das Defizit lässt sich dann durch die künstliche Tränenflüssigkeit wieder ausgleichen. Es gibt aber auch das Phänomen, dass jemand genug Tränenflüssigkeit produzieren kann, allerdings weist sie keine hohe Qualität auf. Deshalb ist der Rat des Augenarztes so wichtig. Er kann dem Patienten dann auch Empfehlungen zum geeigneten Präparat geben.
Weitere Probleme durch Bildschirmarbeit
Nicht nur die Austrocknung der Augen kann zu gravierenden Problemen führen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass meistens über einen Zeitraum von mehreren Stunden ausschließlich in eine bestimmte Entfernung geblickt wird. Das führt nicht nur zu einer schnellen Ermüdung, sondern es tritt mit großer Wahrscheinlichkeit langfristig gesehen eine Sehschwäche auf. Deshalb wird immer wieder empfohlen, dass jeder Angestellte, der täglich lange am Bildschirm arbeiten muss, die sogenannte 20-20-20 Regel einhalten sollte. Nach jeweils 20 Minuten Arbeitszeit sollte der Blick aus dem Fenster in eine Entfernung von mindestens 20 Metern gehen. Das sollte etwa 20 Sekunden lang so gemacht werden. Schalten die Augen von der Nahsicht auf die Fernsicht um, bedeutet es für die Sehorgane eine deutliche Entspannung. Wer es ausprobiert, wird den positiven Effekt sofort spüren.
Bei einer intensiven Bildschirmarbeit gibt es ohnehin einige Dinge zu beachten. Es beginnt bereits bei der korrekten Höhe. Im Idealfall sollte der obere Rand des Bildschirms die gleiche Höhe aufweisen wie die Augen des Angestellten. Dadurch blickt er bei der Arbeit immer ein wenig nach unten. Der optimale Abstand zwischen den Augen und dem Bildschirm sollte bei ungefähr 60 Zentimeter liegen.
Kann der Mitarbeiter aus dieser Entfernung die Schrift nicht mehr richtig erkennen, lässt sich die Schriftgröße mühelos vergrößern. Mittlerweile bieten die Rechner so viele Einstellmöglichkeiten, dass sich jeder Angestellte mit wenigen Mausklicks seinen Arbeitsplatz perfekt einrichten kann. Des Weiteren ist es wichtig, dass Blendungen oder Reflexionen durch die Sonne vermieden werden sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, eignen sich Vorhänge oder Jalousien an den Fenstern besonders gut.
Zusammenfassung
Aufgrund von Ausfällen durch Augenreizungen oder anderen Problemen mit den Sehorganen entstehen der Wirtschaft jährlich Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Deshalb sollten Arbeitgeber dafür sorgen, dass Schutzbrillen oder andere Hilfsmittel jederzeit verfügbar sind.
Zudem sollte jeder Mitarbeiter mindestens ein Mal im Jahr einen Augenarzt aufsuchen, um die Augen untersuchen zu lassen. Werden Probleme rechtzeitig erkannt, lässt sich meistens Schlimmeres vermeiden.