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Case Management in der Praxis: Wiedereingliederung in fünf Schritten

Ein professionelles Case Management begünstigt die rasche Rückkehr von kranken oder verunfallten Mitarbeitenden an den Arbeitsplatz. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie die Wiedereingliederung in fünf Schritten gelingt.

22.08.2024 Von: Julia Keller
Case Management in der Praxis

Case Management in der Praxis

Im Case Management in der Praxis geht es darum, den Mitarbeitenden mit der Hilfe zur Selbsthilfe zurück an den Arbeitsplatz zu führen. Dies stellt sicher, dass der Arbeitgeber das Know-how des Mitar­beitenden nicht verliert. Zudem sind die Einarbeitungskosten für neue Mitarbei­tende nicht zu unterschätzen. Das Case-Management-Team stellt im Rahmen der geplanten Umsetzung Kontakt mit allen involvierten Sozialversicherungen, den Krankentaggeldversicherungen, den Ärz­ten und allenfalls mit den Angehörigen her. Die Unterstützung durch die IV er­möglicht Hilfsmittel am Arbeitsplatz und andere Eingliederungsmassnahmen.

Rückführung ohne Druck

Die Rückführung an den angestamm­ten oder angepassten Arbeitsplatz soll schrittweise, mit stetigen Steigerungen der Leistung, erfolgen. Damit wird der Wiedereinsteigende wie auch das Ar­beitsumfeld nicht überfordert und die Wiedereingliederung wird nachhaltig. Um einen Einarbeitungsversuch ohne Druck zu gewährleisten, kann es sein, dass der Arbeitgeber auf die Weiterleis­tung der Taggelder angewiesen ist. Viele Taggeldversicherungen sind jedoch froh, wenn der Arbeitgeber den Schritt mit dem Mitarbeitenden in die Reintegration wagt, denn eine Kündigung fördert die Arbeitsfähigkeit nicht. Somit lohnen sich die Aufwendungen für alle Parteien.

Praxistipp: Je länger eine Person ohne Arbeit bleibt, desto kleiner werden erfahrungsgemäss die Chancen, dass sie eine angepasste Arbeitsstelle findet. Deshalb ist ein sofor­tiges Handeln bezüglich Anmeldung des Case Managements oder zumindest eine Früherfassung bei der IV angezeigt.

Das folgende Beispiel veranschaulicht den Idealfall einer Wiedereingliederung eines erkrankten Mitarbeitenden mithilfe eines Case Managers.

Beispiel: Herr F. ist seit 2 Monaten krank. Er hat regelmässig Kontakt mit der Personalad­ministratorin, Frau E. Diese ist nicht über die Art der Krankheit informiert. Die Krankentaggeldversicherung zahlt Taggelder, ergreift ansonsten jedoch keine anderen Massnahmen. Frau E. möchte die Situa­tion verbessern und Herr F. wieder zurück an den Arbeitsplatz führen. Sie schaltet ihre angeschlossene Case Managerin ein.

Unter Berücksichtigung der folgenden fünf Schritte kann bei optimalen Verhält­nissen eine rasche Rückkehr an den Ar­beitsplatz erreicht werden:

  1. Situationsanalyse
  2. Assessment
  3. Zielsetzung und Planung
  4. Implementierung des Plans
  5. Evaluation

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