Beeinflussbare Absenzen: Das Unvermeidliche positiv beeinflussen
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Krankheits- und unfallbedingte Absenzen
Ganz grundsätzlich gilt, dass die Krankheitsdiagnose nur einen unwesentlichen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit hat. Es gibt Menschen, die sich mit einer Erkältung todkrank fühlen und sich nicht von ihrem Krankenlager erheben können, und andere, die trotz schwerer chronischer Erkrankungen sehr leistungsfähig sind. Die richtige Diagnose ist auch keine notwendige Voraussetzung für eine schnelle Heilung oder eine zügige Rückkehr in den Arbeitsprozess. Allerdings treten mit zunehmender Absenzdauer die gesundheitlichen Einschränkungen in den Hintergrund. Stattdessen hemmen individuelle und soziale Hindernisse die Rückkehr in den Arbeitsprozess. Alleinlebende kehren nach einer längeren Absenz besonders selten an ihren Arbeitsplatz zurück. Auch wenn die Lohnfortzahlung bei Krankheit oder Unfall höher ausfällt als der Nettolohn für die Arbeit, verhindern solche Regelungen im Personalreglement die Rückkehr zur Arbeit. In der Schweiz kann das sehr leicht geschehen, wenn der Sparanteil in der Pensionskasse ab dem 4. Krankheitsmonat nicht mehr vom Lohn abgezogen wird.
Beeinflussbare Absenzen vermeiden
«Problematische» Absenzen äussern sich in einer gewissen Diffusität. Es sind häufig Situationen, in denen eine klare medizinische Abklärung oder Diagnose fehlt oder sich mehrere Krankheitsbilder gleichzeitig zeigen. Wir erleben in unserer Beratungstätigkeit häufig, dass in diesem Kontext auch die Kommunikation zwischen dem Betrieb und dem Mitarbeitenden fehlt oder gestört sein kann. Gründe dafür können sein, dass eine ungenügende Vertrauensbasis besteht, oder dass sich Vorgesetzte und Personalverantwortliche davor scheuen, dass sie zu stark in die Privatsphäre der Mitarbeitenden eindringen könnten. Auf Seiten der Mitarbeitenden kann dieses nicht Nachfragen als Desinteresse wahrgenommen werden im Sinne von «der Betrieb interessiert sich nicht für mich». Manchmal stehen auch Konflikte hinter Absenzsituationen. In diesen Fällen ist die Zusammenarbeit bereits gestört und Mitarbeitende flüchten sich in die Krankheit, um mit belastenden Situationen am Arbeitsplatz nicht weiter konfrontiert zu sein.
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