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Manipulation Arbeitszeiterfassung: Wer hat an der Uhr gedreht?

Erfahren Sie mehr über die Manipulation der Zeiterfassung und deren arbeitsrechtliche Folgen. Entdecken Sie die relevanten Rechtsnormen, Entscheidungskriterien und aktuelle Rechtsprechung, um fundierte Entscheidungen als Geschäftsführer zu treffen und sowohl Ihre Organisation als auch Ihre Mitarbeiter vor negativen Konsequenzen zu schützen.

09.05.2023 Von: David Schneeberger
Manipulation Arbeitszeiterfassung

Einleitung 

Die Manipulation der Zeiterfassung ist ein brisantes Thema im Arbeitsrecht, da sie eine Verletzung der Treuepflicht des Arbeitnehmers darstellt und in bestimmten Fällen zu einer fristlosen Kündigung führen kann. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Aspekte der Manipulation der Zeiterfassung erläutert, einschliesslich der Schwere der Verletzung der Treuepflicht, der Beweislast für die Manipulation und der Zulässigkeit von nachgeschobenen Kündigungsgründen. Darüber hinaus werden mögliche Massnahmen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Vermeidung und Bewältigung solcher Situationen aufgezeigt.

Hintergrund

In der Schweiz ist die Zeiterfassung eine wichtige Grundlage für die Berechnung von Löhnen, Überstunden und Arbeitszeitregelungen. Eine korrekte Zeiterfassung ist daher entscheidend, um die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu wahren. Manipulationen können zu ungerechtfertigten finanziellen Vorteilen für den Arbeitnehmer führen und dem Arbeitgeber einen wirtschaftlichen Schaden zufügen.

Treuepflicht

Die Treuepflicht im Schweizer Arbeitsrecht verpflichtet den Arbeitnehmer, die Interessen des Arbeitgebers zu wahren und in gutem Glauben zu handeln. Die Manipulation der Zeiterfassung stellt eine Verletzung dieser Pflicht dar, da sie darauf abzielt, den Arbeitgeber zu täuschen und ungerechtfertigte Vorteile zu erlangen.

Bei der Beurteilung, ob eine Manipulation der Zeiterfassung eine Verletzung der Treuepflicht darstellt, sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.

Fristlose Kündigung

Unter welchen Umständen kann die Manipulation der Zeiterfassung eine fristlose Kündigung rechtfertigen? Um dies zu beurteilen, müssen Arbeitgeber und Gerichte verschiedene Faktoren berücksichtigen. Dazu gehören:

  • Schwere des Verstosses: Manipulationen, die wiederholt und in grösserem Umfang erfolgen, sind eher als schwerwiegend anzusehen und können eine fristlose Kündigung rechtfertigen.
  • Wirtschaftlicher Schaden: Wenn die Manipulation der Zeiterfassung zu einem erheblichen finanziellen Schaden für den Arbeitgeber führt, kann dies eine fristlose Kündigung begründen.
  • Vertrauensverhältnis: Eine fristlose Kündigung kann gerechtfertigt sein, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch die Manipulation nachhaltig zerstört wurde.
  • Vorherige Verstösse: Wenn der Arbeitnehmer bereits in der Vergangenheit durch Manipulation der Zeiterfassung oder andere Verstösse gegen die Treuepflicht aufgefallen ist, kann dies eine fristlose Kündigung begründen.
  • Kenntnis und Tolerierung des Arbeitgebers: Falls der Arbeitgeber bereits von früheren Manipulationen wusste und diese toleriert hat, kann dies die Rechtfertigung für eine fristlose Kündigung beeinträchtigen.

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