Leben und Arbeiten in Deutschland: Tipps für die Wohnungssuche für Expats
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Ein Blick auf die Fakten zeigt, warum Deutschland nicht nur mit der grössten Wirtschaft Europas und einer hervorragenden Arbeitsplatzsicherheit. Auch das Bildungssystem, geprägt durch erstklassige Universitäten und das weltweit gelobte duale Ausbildungssystem, zieht viele an. Dazu kommt ein Gesundheitssystem, das mit einer soliden Mischung aus öffentlichen und privaten Krankenkassen zu den besten weltweit zählt.
Doch bevor Sie in dieses Abenteuer starten, steht eine der grundlegendsten Fragen an: Wo werde ich wohnen? Der deutsche Wohnungsmarkt ist nämlich so facettenreich wie die Kultur des Landes selbst. Ein guter Startpunkt können Suchplattformen sein. Auf diesen Seiten werden nicht nur Wohnungen und Apartments in ganz Deutschland zur Miete angeboten, sondern die Suche auch mit benutzerfreundlichen Features erleichtert.
Das erwartet Sie als Expat in Deutschland:
- Grösste Wirtschaft in Europa.
- Hohe Arbeitsplatzsicherheit.
- Durchschnittlich niedrigere Lebenshaltungskosten als in der Schweiz
- Gut entwickelter Sozialschutz.
- Keine Vermögenssteuer
- Starkes, flächendeckendes und preiswertes Universitätssystem
- Bundesweit anerkanntes duales Ausbildungssystem.
- Viele Grünflächen in Grossstädten.
- Führend im Bereich erneuerbare Energien.
- Effizientes öffentliches Verkehrssystem und gut entwickeltes Autobahnnetz
In Sachsen lebt es sich am günstigsten, Hamburg ist am teuersten
Wenn Sie nicht wegen Job oder Familie umziehen müssen, gleicht die Suche nach der idealen Wohnung in Deutschland der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. In vielen Städten, wie München, Hamburg oder Berlin herrscht Wohnungsnot und die Mieten sind überdurchschnittlich stark gestiegen. Doch seit 2022 sind alle deutschen Städte über 50.000 Einwohnern verpflichtet ihren Mietspiegel zu erstellen und jährlich zu aktualisieren. Ein Blick auf die Seite des Einwohnermeldeamtes Ihrer neuen Heimat lohnt sich daher. Nach den 2022 veröffentlichten Mietspiegeln variieren die durchschnittlichen Wohnungspreise zwischen 6 und 13 Euro pro Quadratmeter.
Hier finden Sie ein Ranking aller deutschen Bundesländer:
- Sachsen & Sachsen-Anhalt: 6 €/m²
- Beide Bundesländer bieten die günstigsten Durchschnittsmieten in Deutschland.
- Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen: 7 €/m²
- Mecklenburg-Vorpommern: Bekannt für seine Seenplatte und Ostseeküste.
- Thüringen: Zentral gelegen mit kulturellen Highlights wie Wartburg und Weimar.
- Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Saarland: 8 €/m²
- Brandenburg: Umgibt Berlin und besitzt viele Naturgebiete.
- Saarland: Hoch grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitnehmern in der EU.
- Bremen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein: 9 €/m²
- Bremen: Eine der eigenständigen Stadtstaaten.
- Rheinland-Pfalz: Bekannt für seine Weinanbaugebiete.
- Schleswig-Holstein: Zugang zur Nord- und Ostsee.
- Baden-Württemberg, Hessen & Bayern: 11 €/m²
- Baden-Württemberg: Beheimatet den Schwarzwald und Bodensee.
- Hessen: Heimat des Finanzzentrums Frankfurt am Main.
- Bayern: Bekannt für die Alpen, Bier und das Oktoberfest.
- Berlin: 12 €/m²
- Die Hauptstadt erlebt steigende Mieten aufgrund hoher Nachfrage und begrenztem Wohnungsangebot.
- Hamburg: 13 €/m²
- Die teuersten Durchschnittsmieten Deutschlands finden sich in der Hafenstadt Hamburg.
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Doch halt? Heisst es nicht immer, München sei die Stadt mit den höchsten Mieten Deutschlands? Das stimmt, denn in der bayerischen Metropole werden zentrumsnah bis zu 23 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche verlangt, Doch der durchschnittliche Mietspiegel im bayerischen Umland liegt nur zwischen 8 und 10 Euro pro Quadratmeter. Wenn Sie also nach München ziehen wollen, lohnt es sich, zu pendeln.
Was tun, wenn Sie wegen Ihres Arbeits- oder Studienplatzes im Herzen einer teuren Stadt, wie München oder Freiburg, nach Ihrer Traumwohnung suchen müssen? In teuren Städten, wo die Wohnungssuche besonders konkurrenzfähig sein kann, bietet das Leben in einer Wohngemeinschaft (WG) zahlreiche Vorteile. Sie sind kosteneffizienter und dabei oft schon möbliert oder teilmöbliert, was Ihren Umzug ebenfalls erleichtert. Ihre Mitbewohner und deren Freunde können zudem wertvolle Informationsquellen für verfügbare Wohnungen oder Zimmer sein. Persönliche Empfehlungen können bei der Wohnungssuche in einer grossen Stadt nämlich Gold wert sein.
Das verlangen Vermieter in Deutschland von Ihnen
Wenn Sie in Deutschland eine Wohnung suchen, stehen Ihnen einige bürokratische Hürden bevor, die es zu meistern gilt. Ein Punkt auf der Liste vieler Vermieter: die Schufa-Auskunft. Sie gibt Auskunft über Ihre Kreditwürdigkeit. Doch Vorsicht: Als Frischling in Deutschland stehen Sie möglicherweise noch mit leeren Händen da. Ein guter Plan B? Halten Sie alternative Belege für Ihre finanzielle Stabilität bereit.
Aber damit nicht genug: Ein Einkommensnachweis ist für die meisten Vermieter ein Muss. Und falls Sie gerade erst in Deutschland angekommen sind und einen neuen Job angetreten haben, tut's auch der Arbeitsvertrag.
Stolperstein Mietkaution: Vermieter dürfen bis zu drei Monatsmieten verlangen. Und haben Sie dann endlich Ihre Traumwohnung gefunden, müssen Sie auch schnell sein: Innerhalb von zwei Wochen sind Sie dazu verpflichtet, sich beim Bürgeramt Ihrer neuen Heimat anzumelden.
Ein kleiner Tipp: Sehen Sie die Wohnungssuche wie eine Bewerbung für einen neuen Job. Wenn Sie den Vermieter treffen, legen Sie alle Dokumente ordentlich in einem Ordner vor und bleiben beim förmlichen "Sie". Haustierbesitzer aufgepasst: Erwähnen Sie Ihre vier- oder zweibeinigen Mitbewohner unbedingt – oder noch besser, lassen Sie sie gleich selbst beim Gespräch mit dem Vermieter einen guten Eindruck hinterlassen.
Das erwartet Sie in einer typisch deutschen Mietwohnung
In einer typisch deutschen Mietwohnung erwartet Mieter oft eine Überraschung: Sie ist nämlich leer, denn sie wird meistens unmöbliert vermietet! Während Sie sich darauf verlassen können, dass Waschbecken, Toilette und Bad stets vorhanden sind, sieht es in der Küche oft anders aus. Nicht selten müssen Sie diese selbst einbauen. Aber keine Sorge: Oftmals bieten Vormieter gegen eine Abschlagszahlung bereits vorhandene Möbel und Küchen an.
Ein erfrischendes Extra: Das Leitungswasser aus dem Kran können Sie deutschlandweit bedenkenlos trinken. Prost!
Diese Punkte sollten in einem deutschen Mietvertrag stehen
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, findet beim Mieterschutzbund vorgefertigte Modelle für Mietverträge zum Download. Doch Achtung: Ein Vertrag ohne Open-End-Klausel? Ein No-Go! Befristete Mietverträge sind rechtlich heikel. Will der Vermieter befristet vermieten, muss er Gründe wie einen geplanten Verkauf oder Selbstnutzung vor Vertragsunterzeichnung offenlegen. Nicht zu übersehen: Die Kontonummer des Vermieters ist ein Muss.
Und dann ist da noch die ewige Frage, ob Kalt- oder Warmmiete. Erstere kommt ohne Nebenkosten daher, während bei der Warmmiete zusätzliche Posten wie Wasser, Müllabfuhr oder Treppenhausreinigung berücksichtigt werden. Doch Vorsicht: Nicht immer ist auch der Strom inbegriffen. Daher gilt: Immer genau hinschauen und klären, welche Nebenkosten im Mietpreis stecken und welche hinzukommen.
Bildquelle: Anatolii Igolkin, Canva.com