
Nachfolgeregelung: Konzept für die KMU-Unternehmensnachfolge

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Nachfolgeregelung KMU: Die Nachfolgeoptionen
Die drei traditionsgemäss wichtigsten Nachfolgeoptionen sind die familieninterne Übertragung (Family-Buy-out) sowie die unternehmensinterne (Management-Buy-out) und unternehmensexterne Übertragung (Management-Buy-in) durch Verkauf. Diese drei werden nachfolgend beschrieben.
Family-Buy-out (FBO)
Bei einem FBO wird das Unternehmen innerhalb der Familie übertragen. Dafür kommen in der Regel ein oder mehrere Nachkommen der Eigentümerin bzw. des Eigentümers oder auch weitere Familienmitglieder infrage. Viele Unternehmen wünschen sich diese Option, damit das Lebenswerk und die Tradition innerhalb der Familie bestehen bleiben.
Management-Buy-out (MBO)
Bei einem MBO erfolgt ein Verkauf des Unternehmens an das bestehende Management. Ein MBO ist entweder eine Notlösung, wenn ein FBO nicht zustande kommt, oder eine bewusste Entscheidung, wenn der Verkäufer an die Fähigkeiten des Managements glaubt. Diese Option hat den grossen Vorteil, dass das Management die Stärken und Schwächen des Unternehmens kennt.
Management-Buy-in
Bei einem MBI wird das durch den Eigentümer geschaffene Lebenswerk an eine familien- und unternehmensexterne Drittpartei verkauft, die in keiner Verbindung zum Unternehmen besteht. Der Verkäufer kann bei dieser Option einen hohen Kaufpreis erzielen. Im Gegensatz zu den anderen Optionen der Nachfolgeregelung kennt der Käufer das Unternehmen nicht von innen.
Nachfolgeprozess nach dem St. Galler Nachfolge-Modell
Es gibt verschiedene Versuche, die Nachfolgeregelung KMU als Phasenablauf zu beschreiben, wobei das St. Galler Nachfolge-Modell eines der bekanntesten Vorgehen beschreibt und nachfolgend vorgestellt und mittels der Abbildung 1 illustriert wird (Halter & Schröder, 2017, S. 162):
Vorgeschichte (Phase I): In dieser ersten Phase setzt sich der Unternehmensinhaber mit der Tradition, Routine und Geschichte des Unternehmens auseinander, welche den Entscheidungsprozess beeinflussen können.
Vorbereitung (Phase II): Die Vorbereitungs-/Initialisierungsphase beginnt mit der Auseinandersetzung des Themas Unternehmensnachfolge. Der Übergeber erkennt die Notwendigkeit, sich mit der Unternehmensnachfolge zu beschäftigen. Das Unternehmen muss leistungs- und entwicklungsfähig sein sowie Zukunftsperspektive haben.
Suche eines Nachfolgers (Phase III): Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger befasst sich der Übergeber mit den verschiedenen Nachfolgelösungen. Es ist wichtig, die Familienmitglieder bei der Entscheidung miteinzubeziehen, die Vor- und Nachteile der infrage kommenden Nachfolgearten abzuwägen sowie in Szenarien zu denken und mehrere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Einarbeitung eines Nachfolgers (Phase IV): In dieser Phase hat sich der Übergeber bereits für eine Nachfolgeform entschieden. Es findet der Wissenstransfer vom Übergeber auf den Nachfolger statt. Grosse Herausforderungen für den Nachfolger bestehen darin, die Handlungs- und Entscheidungsspielräume auszunutzen und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu finden. Der Übergeber zieht sich langsam zurück.
Umsetzung der Nachfolge (Phase V): Als Phase der operativen Umsetzung werden die finanzielle, rechtliche und steuerliche Abwicklung der Übertragung sowie die Kommunikation gegenüber den Stakeholdern verstanden.
Nachbearbeitung der Nachfolge (Phase VI): Diese Phase betrachtet sowohl die Perspektive des Übergebers als auch die des Übernehmers. Die abtretende Generation lässt los, schliesst mit dem Unternehmen ab und verändert seinen Alltag. Die neue Generation hingegen führt nun das Geschäft und gestaltet es ihren Vorstellungen entsprechend.
Konkretes Vorgehenskonzept zur Unternehmensnachfolge
Das folgende Vorgehenskonzept für eine systematische Unternehmensnachfolge unterscheidet drei zentrale Phasen: die (Grob-)Planung und Situationsanalyse, die Evaluation sowie die Umsetzung und Übergabe.
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