KI in der Unternehmensführung: Strategische Führung mit KI

Führung als Aufgabe deckt ein breites Spektrum an detaillierten Aufgaben und Inhalten ab, bei deren Bewältigung Künstliche Intelligenz (KI) unterschiedliche Beiträge leisten kann. KI in der Unternehmensführung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie Führungskräfte bei der Analyse von Daten, der Entscheidungsfindung und der Optimierung von Prozessen unterstützt. Um diese Unterschiede herauszuarbeiten, werden im Folgenden die Herausforderungen und Beiträge von KI zur Führung im KI-Zeitalter anhand von vier Aufgabenbereichen in der Führung dargestellt. Die Führungsaufgaben lassen sich dabei in Strategische Führung, Organisationale Führung, Personalführung sowie Selbstführung gegliedert.

06.01.2025 Von: Matthias K. Hettl
Strategische Führung mit KI

Typischerweise werden Führungskräfte in der Praxis nicht alle geschilderten Aufgaben gleichermassen wahrnehmen, sondern Akzente setzen. Des Weiteren sind die Übergänge zwischen den einzelnen Führungsaufgaben fliessend. Hierbei spielt die Selbstführung insofern eine besondere Rolle, als sie nicht ausschliesslich als Aufgabe von Führungskräften verstanden werden kann, sondern im KI-Zeitalter für alle Beschäftigten von herausgehobener Bedeutung ist.

Strategische Führung

Im Rahmen der Strategischen Führung ist es die Aufgabe von Führungskräften, die strategische Ausrichtung einzelner Unternehmensabteilungen und schliesslich des gesamten Unternehmens selbst festzulegen und untereinander abzustimmen. Die Aufgabe umfasst dabei neben der Festlegung strategischer Ziele zunächst die Standortbestimmung auf der Unternehmensebene, der Geschäftsfeldebene, der Branchenebene und schliesslich der Makroebene. Ausformulierte Strategieziele müssen in die Unternehmenspraxis implementiert, umgesetzt sowie fortlaufend kontrolliert werden. Das strategische Management bezieht sich entsprechend auf die vier Phasen Planung, Analyse, Formulierung und Umsetzung.

Kernaufgaben der Strategischen Führung lassen sich durch KI-Systeme nicht ersetzen. Bei der Festlegung strategischer Ziele werden KI-basierte Systeme Führungskräfte nicht entlasten können. Gleichwohl können in der Analyse und Standortbestimmung KI-basierte Assistenzsysteme mit intelligenten Recherchen eine Informationsbasis als Entscheidungsgrundlage für die Führungskräfte bereitstellen. Für die Umsetzung von Unternehmenszielen ist es insbesondere notwendig, mit innovativen Produkten und Services die Stellung des Unternehmens im (Welt-)Markt kontinuierlich zu festigen. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund der gegenwärtig erkennbaren Herausforderungen wie Klimawandel, Gesundheit, Mobilität oder des gerade hier erkennbaren Strukturwandels. Hier sind innovative Lösungen erforderlich, die wiederum zu neuen Geschäftsmodellen und Unternehmen führen. Gleichzeitig liegt genau hierin eine Chance: Da Innovationen als Ergebnisse echten menschlichen Erfindungsreichtums auf nicht standardisierbare Kompetenzen wie Kreativität angewiesen sind, werden auch hier KI-Systeme keine tragende Rolle einnehmen können. Insofern wird es umso wichtiger, KI-Systeme so einzusetzen, dass der Mensch von Routinearbeiten entlastet wird und sich auf die Entwicklung kreativer Problemlösungen konzentrieren kann.

Vision und Innovation

Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass für eine gesunde Arbeitsgestaltung positive Routinen auch einen wichtigen Stellenwert einnehmen, da die ständige Konfrontation mit geistig anspruchsvollen Aufgaben zu Überlastung führen kann. Erkennbar wird, gerade im strategischen Bereich ändern sich klassische Führungsaufgaben. Zukünftig liegt der Schwerpunkt mehr und mehr darin, Visionen zu entwickeln, Innovationen zu fördern und kreative Prozesse anzustossen. Infolge wandelt sich klassische Strategische Führung zunehmend zu einer stärker innovationsorientierten Führung. Dies heisst nicht, dass dadurch klassische Strategische Führung an Relevanz verliert. Vielmehr bedeutet dies, dass im Zuge der neuen Arbeitsteilung zwischen KI-System und Mensch klassische Strategische Führung durch innovationsorientierte Führung ergänzt werden sollte, um die Potenziale der veränderten Arbeitsteilung tatsächlich nutzen zu können. 

Je mehr Aufgaben der klassischen Strategischen Führung dabei auf KI-Systeme übertragen werden können, desto mehr Raum bleibt für innovationsorientierte Führung. Während die Förderung von Innovationen aber in der Vergangenheit oft als die Aufgabe derer angesehen wurde, die verantwortlich für die Entwicklung von neuen Technologien und Innovationen (F&E-Führungsebene) sind, müssen künftig alle Führungskräfte ein Verständnis dafür haben, wie wichtig innovationsorientierte Führung ist und wie dadurch die besten Ideen der Beschäftigten freigesetzt werden können. 

Zeitlicher Freiräume für Lernen und Kreativität

Andernfalls besteht das Risiko, beim wirtschaftlichen Wettbewerb in den Rückstand zu geraten. Folglich ist es für Führungskräfte von enormer Bedeutung, die Mitarbeitenden für Innovation und KI zu gewinnen und zu motivieren. Konkret zeichnet sich dieser Anspruch beispielsweise durch innovationsorientierte Führungskonzepte, entsprechende organisatorische, hierarchiefreie Strukturen, Wertschätzung, Motivation und Empowerment, wie auch insbesondere durch die Gewährung zeitlicher Freiräume für Lernen und Kreativität aus. Unterstützen lässt sich dies durch den entsprechenden Einsatz der KI-Systeme. So können KI-Systeme gerade in der Kontrolle der festgelegten, strategischen Ziele ihre Stärken ausspielen. In der Analyse von Profilen der Kundinnen und Kunden, der Ermittlung und Prüfung von Kennzahlen für die Produktivität des Unternehmens oder den erreichten Marktanteilen können KI-Systeme Führungskräften durch die schnelle Auswertung relevanter Datensätze in Verbindung mit daraus abgeleiteten Mustern Entscheidungsgrundlagen für die Anpassung und Feinjustierung von operativen Massnahmen liefern. Der Einsatz von KI-Systemen gewinnt hier noch eine zusätzliche Dimension: Je bedeutsamer es wird, Ideen auf der Basis von KI-Systemen zu entwickeln, desto wichtiger wird es, diese in ihren Grundzügen zu verstehen und ihre Potenziale zu erkennen. Insofern liegt in der diesbezüglichen Befähigung der Beschäftigten eine weitere entscheidende Führungsaufgabe im Kontext einer strategisch-innovationsfördernden Führung oder eines entsprechenden Managements.

KI in der Unternehmensführung

In den vergangenen Jahren lag der Fokus der Innovationen im Bereich der Unternehmenssoftware auf der weiteren Automatisierung von Sachbearbeitungsaufgaben. Dazu gehören Themen wie Process Mining oder auch Robotic Process Automation, kombiniert mit KI-Verfahren durch Ausnahmebehandlung. Anbieter wie das deutsche Software Start-up ValueWorks.ai hingegen bieten Software-as-a-Service-Lösungen an, die sich direkt an Führungskräfte als Nutzerinnen und Nutzer richten. Diese Lösungen bieten den Führungskräften eine speziell für sie ausgerichtete Benutzeroberfläche, die sich insbesondere durch intuitive Führung der Nutzerinnen und Nutzer und übersichtliche Visualisierung der Inhalte auszeichnet. Damit unterscheidet sich die Lösung von den heutigen Lösungen im Bereich Planung und Business Intelligence, die eher für Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter entwickelt wurden, um den Führungskräften zuzuarbeiten, aber nicht für die Managerinnen und Manager selbst. Die nächste Management-Generation, die mit dem Smartphone und weiteren modernen Kommunikationstechnologien als ,digital native‘ aufgewachsen ist, bevorzugt ein geeignetes System zur Unternehmenssteuerung. Darüber hinaus bietet die KI-basierte Software die Möglichkeit, grosse Datenmengen aus den operativen Systemen auszuwerten. Dazu wird die durch den Trend zur Cloud immer weiter wachsende Menge an operativen Systemen (z. B. Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERP), Marketing, Projekt-Management, Produkt-Management) über Standard-Schnittstellen technisch angebunden und semantisch auf das übergreifende Schema von ValueWorks.ai abgebildet. Somit entsteht eine einheitliche Datenbasis aus strukturierten und auch unstrukturierten Informationen, die sich für verschiedenste KI-Anwendungsfälle nutzen lässt:

  • Vorhersage von Kennzahlen (z.B. Umsätze, Wachstum, Kosten) inkl. Darstellung der jeweils relevanten Einflussfaktoren als erklärende Variable (als Beitrag zu Explainable AI)
  • Strategisches, operatives bzw. finanzielles Frühwarnsystem mit automatischer Priorisierung der Risiken
  • Diagnose von Problemursachen sowie Empfehlung von Problemlösungen auf Basis von hinterlegten bzw. automatisch generierten Entscheidungsbäumen
  • Identifikation von kritischen Kundinnen und Kunden für die Kündigung und automatische Ableitung von Gegenmassnahmen
  • Ableitung von Cross- und Upselling-Möglichkeiten pro Kundin und Kunde bzw. je Segment
  • Automatische Generierung von Planungsvorschlägen, z.B. für den Personalaufbau
  • Etc.

Anbieter wie ValueWorks.ai schaffen damit einen intelligenten Software-Assistenten für das Management, der am Ende auch in menschenähnlicher Form mit der Führungskraft kommuniziert und somit den Weg in eine neue Generation von intelligenter Unternehmenssoftware aufzeigt.

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