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KI im HR: Chancen und Risiken von intelligenten Tools

Der Megatrend der Digitalisierung hat mit der künstlichen Intelligenz (KI) einen Booster erhalten. Mit dieser KI (Englisch: Artificial Intelligence/AI) — wie Robots, ChatGPT und vielen weiteren HR- Tools — kann in der Personalarbeit (HR) sehr viel vereinfacht, automatisiert und auch digitalisiert werden. Überwiegen die Chancen die Gefahren? Und wie viel Human Resources ist noch notwendig?

16.09.2024 Von: Stefan Hürlimann
KI im HR

Die Trend-Studien und erste Erfahrungen sprechen eine klare Sprache. Gemäss einer neuen KI-Studie von McKinsey werden die aktuellen Veränderungen in der Arbeitswelt rund zehnmal schneller und in 300-mal grösserem Umfang stattfinden. Die vierte industrielle Revolution wird durch Technologien wie KI, maschinelles Lernen, Robotik, das Internet der Dinge (IoT), Nanotechnologie, Biotechnologie, 3-D-Druck und andere disruptive Technologien vorangetrieben. Diese Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen, grundlegend zu verändern.

Studien des World Economic Forum (WEF) zeigen auf, dass in den nächsten fünf Jahren mindestens 60% aller Kompetenzen der Mitarbeitenden ändern, was ein Upskilling dringend notwendig macht. Angestossen werden diese Aus-, Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme durch Personalverantwortliche in enger Zusammenarbeit und Koordination mit der Geschäftsleitung und den Linienverantwortlichen.

Was sind die Chancen und Gefahren der KI?

Die Chancen liegen in der Automatisierung und im Tempo bei der Bearbeitung von HR-Aufgaben. Weitere Chancen sind das Entstehen von neuen Jobprofilen; wie auch die Konzentration auf die Interaktion und weniger auf die Administration. Hier folgen ein paar Beispiele:

Talent Akquisition/Employer Branding: 

  • Massgeschneiderte HR-Konzepte wie zum Beispiel bezüglich Employer- Branding-Strategie werden mittels präziser Formulierungen zum Beispiel an ChatGPT gestellt und innerhalb von Sekunden zur Verfügung gestellt. 
  • Erstellung von Stelleninseraten («augmented writing»), welche passgenau auf die Organisation und potenzielle Kandidaten entwickelt werden. Dadurch können zum Beispiel mehr Frauen oder Männer, spezifische Altersgruppen oder Qualifikation etc. angesprochen werden. Beispiel in der HR-Praxis: textio.com. 
  • Vorselektion Rekrutierung: Roboter (Bots) scannen Stichwörter in Bezug auf passende Praxiserfahrungen, Kompetenzen, Aus- und Weiterbildungen etc. und fassen diese in einer A-B-CTriage in Sekunden zusammen. 
  • Analyse von Bewerbungsgesprächen werden mittels Videoanalysen und -auswertung bezüglich Sprechtempo, Tonalität, Bewertung von Schlüsselthemen, Logik bei Wiederholungen, paraverbalen Kommunikationselementen mit den Kriterien der Organisation abgestimmt und auf Verifikation und Falsifikation überprüft.

Personalbindung/Retention und Personalentwicklung: 

  • Skill-Assessment-Plattformen: Auf der Basis von Entwicklungs- und Zielgesprächen ermöglichen Plattformen, die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden zu bewerten und Skill-Gaps zu identifizieren. Diese Plattformen können auf KI und maschinellem Lernen basieren, um personalisierte Empfehlungen für Weiterbildungsmassnahmen zu geben. 
  • Lernmanagementsysteme (LMS): Plattformen, die Unternehmen dabei unterstützen, interne Schulungen und externe Weiterbildungsangebote zu verwalten und den Lernfortschritt der Mitarbeitenden zu verfolgen. 
  • E-Learning-Kurse und Online-Trainingsprogramme: Eine Vielzahl von digitalen Kursen und Trainingsprogrammen, die online verfügbar sind und Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu verbessern. Es gibt viele Anbieter von E- Learning-Kursen und Online-Trainingsprogrammen, die eine breite Palette von Themen abdecken. Hier sind einige bekannte Plattformen und Anbieter: 
    – Udemy.com/de ist eine beliebte Plattform für Onlinekurse, die eine Vielzahl von Themen anbietet, darunter Technologie, Business, Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und vieles mehr. Die Kurse werden von Experten in ihren jeweiligen Fachgebieten erstellt und können von Einzelpersonen erworben werden. 
    – Coursera.org ist eine Plattform, die Online-Kurse von führenden Universitäten und Unternehmen anbietet. Die Kurse umfassen Themen wie Informatik, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Kunst und Geisteswissenschaften. Teilnehmende können Zertifikate und sogar Abschlüsse erwerben.
    – edX.org ist eine weitere Plattform, die Online-Kurse von führenden Universitäten und Organisationen anbietet. Die Kurse umfassen Themen wie Technologie, Wirtschaft, Mathematik, Naturwissenschaften und vieles mehr. Teilnehmende können Kurse kostenlos belegen oder ein Zertifikat erwerben. 
    – LinkedIn Learning.com bietet Tausende von Video-Trainingskursen zu Business, Fachthemen, Kreativität und Technologie an. Die Kurse werden von Experten in ihren jeweiligen Fachgebieten erstellt und sind für Abonnenten verfügbar. 
    – Pluralsight.com konzentriert sich auf Technologie- und IT-Kurse, die von Experten erstellt werden. Die Plattform bietet Kurse zu Programmierung, IT-Infrastruktur, Datenwissenschaft, Cybersicherheit und anderen technischen Themen an.

ChatGPT steht für Generative Pre-trained Transformer → lesbare und verständliche Umwandlung von erzeugten Inhalten aus trainiertem Material. WICHTIG: ChatGPT ist KEIN Algorithmus, sondern ein automatisiertes und lernendes Frage-Antwort-«Spiel».

Wie sieht der digitale HR-Alltag zukünftig zum Beispiel mit ChatGPT aus?

Auch hier ein paar konkrete Beispiele mittels openAI (kostenlos) aus der HR-Praxis: 

  • On- und Offboarding-Checklisten werden automatisiert erstellt und aktualisiert. 
  • Erstellung von Arbeitszeugnissen via Vorlagen (standardisierte Abläufe/Raster) 
  • Bots stehen bei Fragen zu Anstellungsbedingungen oder internen Reglementen zur Verfügung (FAQ/Q&A). 
  • Automatisierte Erstellung von Protokollen und Gesprächsnotizen mittels Robotics (sog. NLP – Spracherkennungssysteme)

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