Unternehmenserfolg: Strategische Erfolgsgrundsätze

Unternehmenserfolg steigern. Machen Sie es wie der Igel: Fokussieren Sie eine Vision und deren vereinfachte Umsetzung. Beachten Sie dafür 3 Prinzipien.

31.05.2022 Von: Brigitte Miller
Unternehmenserfolg

Eine griechische Parabel inspiriert

Den Unternehmenserfolg steigern: Ein klares Ziel. Mit diesem Ziel vor Augen wird nach Anregungen, Impulsen und Antworten gesucht. Und manches Mal findet sich ein Impuls, als auch eine Antwort in einer Parabel.

In diesem Falle die griechische Parabel über den Fuchs und den Igel. In der Parabel will der Fuchs den Igel fangen. Dafür setzt der Fuchs viele Strategien ein. Er jagt, schleicht sich an, macht einen Satz, um zuzuschlagen und stellt sich sogar tot, um den Igel zu überlisten. Doch keine Strategie führt zum Erfolg. Denn der Igel tut immer nur eins: Er rollt sich zusammen und stellt seine Stacheln auf. Seine Strategie. Seine Vision. Simpel und einfach. Die Quintessenz dieser Parabel kann in einem Satz zusammengefasst werden: Der Fuchs weiss viele Dinge, aber der Igel eine ganz entscheidende.

Die Parabel übertragen

Und genau diese Quintessenz lässt sich auf das eigene Unternehmen übertragen: Zu viele Strategien führen eben nicht zum gewünschten Erfolg – meistens jedenfalls. Stattdessen verflüchtigt sich die Energie, verzetteln sich alle Beteiligten, verliert die Vision an Kraft. Zeit es dem Igel nachzumachen: Die Welt zu „vereinfachen“ und einer einzigen Vision zu folgen, die auch erreicht werden kann – eben das Igel-Konzept.

Der Unternehmensberater Jim Collins entwickelte dieses Igel-Konzept in seinem Buch „Good to Great“. In diesem Buch argumentierte er: Unternehmen erlangen mit ziemlicher Sicherheit (mehr) Erfolg, sobald sie identifizieren, was sie am besten können – und daraus ihr ganz persönliches Igel-Konzept erstellen.

Ihr Igel-Konzept im Einsatz: 3 Prinzipien beachten

Auf eins konzentrieren – wie der Igel. Eine Vision. Eine Strategie. Simpel und einfach. Damit dies in der Umsetzung gut und mühelos klappen kann, fokussiert Collins in seinem entwickelten Igel-Konzept drei entscheidende Prinzipien. 

Das Igel-Konzept – und seine 3 Prinzipien

Prinzip 1: Die Leidenschaft erkennen

Zu entdecken, wofür Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Belegschaft „brennen“:

  • Wofür engagieren sich Ihre Mitarbeiter?
  • Wofür brennen diese und Sie selbst?
  • Wofür setzen sie Begeisterung frei?
  • Was motiviert sie?
  • Welche Werte folgen Sie und vermitteln Ihnen Sinn?

Prinzip 2: Die Einzigartigkeit entdecken

Zu entdecken und zu benennen, was Ihr Unternehmen am besten kann:

  • Womit hebt sich das Unternehmen von der Konkurrenz ab?
  • Worin ist das Unternehmen einzigartig?
  • Was kann und bietet es, was keiner anbietet (oder in einer verringerten Qualität)?
  • Womit erbringen Sie Spitzenleistungen?

Prinzip 3: Den ökonomischen Motor erkennen

Zu entdecken, worin Ihr Unternehmen Erträge und Gewinne erzielt:

  • Welche Bereiche erbringen welche Erträge?
  • Welche Bereiche bescheren den meisten Gewinn?
  • Was kurbelt Ihren ökonomischen Motor an?
  • Wie ist der Gewinn per Kunde, Mitarbeiter, Standort, Brand, Verkauf?

Igel-Konzept im Einsatz: 3 Tipps

Ihr Unternehmen hat bereits Erfolg. Daran besteht kein Zweifel. Erfolg lässt sich jedoch steigern und auch festigen. Nutzen Sie deshalb einmal das Igel-Konzept. Entdecken Sie bestehende Schwächen, als auch Stärken. Setzen Sie Ideen frei, wie Sie das Igel-Konzept gewinnbringend für Ihr Unternehmen anwenden wollen. Sicherlich wird der eine oder andere Tipp einige Anregungen dafür bieten.  

Tipp 1: Die Leidenschaft wiederentdecken

Unabhängig davon, wie lange Ihr Unternehmen bereits am Markt agiert, ist der erste Rausch der Unternehmensgründung längst dem unternehmerischen Alltag gewichen. Gut so. Sie haben sich etabliert. Sie haben viele Erfahrungen gesammelt. Sie behaupten sich.

Manches Mal allerdings verliert sich dabei etwas die Leidenschaft, mit der Sie Ihr Unternehmen gegründet haben. Oder als Freelancer durchgestartet sind. Verständlich, aber schade. Denn die Leidenschaft verleiht Ihnen innovative Flügel. Sie wagen Neues. Sie stellen dadurch die Weichen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Deshalb fokussieren Sie einmal in Ruhe Ihre Leidenschaft. Fragen Sie sich:

  • Wofür haben Sie zu Beginn Ihrer Unternehmensgründung gebrannt?
  • Welche Vision wurde aus dieser Leidenschaft geboren?
  • Welche CI haben Sie daraus formuliert?
  • Wie wird dies alles am Leben gehalten bzw. mit Leben gefüllt?
  • Was hat sich seitdem verändert?
  • Wie hat sich Ihre Leidenschaft gewandelt? Für was brennen Sie heute?
  • Wofür brennen Ihre Mitarbeiter? Ihre Kunden? Ihre Geschäftspartner? Die Gesellschaft?
  • Wie können Sie deren Leidenschaft für Ihren Unternehmenserfolg nutzen?

Tipp 2: Die Einzigartigkeit im Wandel

Checken Sie auch Ihre Einzigartigkeit – Ihren USP. Jeder Tag bietet die Option, diesen zu festigen, aber auch ihn zu weiten und zu dehnen. Ihre Einzigartigkeit darf und kann nicht statisch sein, sonst riskieren Sie, keinen Bezug zum Zeitgeist mehr zu haben. Fragen Sie sich:

  • Welche Faktoren Ihrer Einzigartigkeit sind unvergänglich und dauerhaft?
  • Welche Aspekte Ihrer Einzigartigkeit galt es bereits anzupassen – um beispielsweise den Wünschen der Kunden zu entsprechen?
  • Welche Aspekte wollen Sie anpassen? Wie und auf welche Weise?
  • Wie können Sie dabei sicherstellen, dass sowohl Ihre Leidenschaft, als auch Ihr Alleinstellungsmerkmal erhalten bleibt?

Tipp 3: Den ökonomischen Motor ankurbeln

Sicher haben Ihre bisherigen Antworten neue Bilder in Ihrem Kopf entstehen lassen. Dank Ihrer Leidenschaft haben sich wie von selbst neue Räume der Möglichkeiten geöffnet. Blicken Sie hinein. Begutachten Sie die Möglichkeiten. Lassen Sie aus diesen Ideen entstehen.

Vielleicht ist die eine oder andere dieser Ideen realisierbar. Vielleicht ist es genau die Idee, die Sie benötigen, um Ihren bisherigen Unternehmenserfolg zu steigern. Fragen Sie sich:

  • Was eröffnet sich Ihnen, wenn Sie Ihrer aktuellen Leidenschaft folgen?
  • Welche Unternehmensbereiche liessen sich durch diese Möglichkeiten und Ideen ökonomisch ankurbeln?
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