SWOT-Gap-Analyse: Ist Ihre Unternehmensstrategie robust?
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Gap-Analyse fusioniert mit SWOT-Analyse
Während die konventionelle Gap-Analyse von der Kapitalseite her angegangen wird und finanzielle Plan-Grössen mit der Entwicklung des aktuellen Geschäfts vergleicht, gehen Sie bei der SWOT Analyse von der strategischen Situation des Unternehmens in seinem Markt aus und vergleichen dann die strategischen Hauptherausforderungen mit den strategischen Stossrichtungen. Daraus ergeben sich die echten strategischen Lücken. Ausgangslage für dieses Vorgehen bildet die klassische SWOT-Analyse.
Sie dient als zentrale Grundlage für strategische Überlegungen und die Entwicklung strategischer Optionen. Das Potenzial der SWOT-Analyse wird allerdings häufig nicht voll ausgenutzt, obwohl deren Ausarbeitung in der Regel mit grossem Aufwand erfolgt ist und je nachdem viele Beraterstunden gekostet hat.
Die hier beschriebene SWOT-Gap-Analyse hingegen wertet die Resultate der SWOT weiter aus und bildet dadurch einen direkten Brückenschlag zur erfolgreichen Strategieentwicklung.
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So erstellen Sie in nur 4 Schritten eine erfolgreiche SWOT-Gap-Analyse
1. Die SWOT erstellen
Die SWOT-Analyse ist eine bekannte Methode zur systematischen Situationsanalyse. Sie fasst die Resultate der Analysephase zusammen und gliedert sie in die vier Felder:
- Strengths = Stärken
- Weaknesses = Schwächen
- Opportunities = Chancen
- Threats = Gefahren
Die Grundlage dazu können sämtliche strategischen Untersuchungen und Marktforschungen bilden, etwa Markt- und Umfeldanalyse, Konkurrenz- und Branchenanalyse oder die Kundennutzenanalyse. Empfehlenswert ist jedoch, die SWOT gemeinsam im Team, z.B. in einem Workshop mittels Brainstorming erstellen.
Wichtig: Die SWOT wird in den meisten Fällen als Ende der Analysearbeit betrachtet. Dabei fängt hier der wirklich spannende Einsatz dieses Instruments erst richtig an.
2. Die SWOT interpretieren
Legen Sie die SWOT übers Kreuz, d.h. sämtliche SWOT-Faktoren werden auf ein neues Vierfelder-Diagramm mit den Achsen Stärken/Schwächen (Vertikale) und Gefahren/Chancen (Horizontale) übertragen. Was bedeutet das?
- Eine Schwäche wird als Chance oder als Gefahr betrachtet
- Eine Chance wird als Stärke oder Schwäche eingestuft
- Eine Gefahr kann gleichzeitig eine Stärke oder eine Schwäche sein
- Eine Stärke kann gleichzeitig eine Chance oder (in wenigen Fällen) eine Gefahr sein
Zudem werden die Faktoren gewichtet, d.h. Sie müssen festlegen, wie ausgeprägt eine Stärke ist und wie gross die Chancen sind, die daraus entstehen. Je ausgeprägter die Eigenschaft, desto weiter nach aussen wird der Faktor angeordnet. Somit kommen grosse Chancen, die gleichzeitig grosse Stärken sind, ganz oben rechts zu liegen.
3. Herausforderungen ableiten
Diese SWOT-Elemente bilden nun die Grundlage für die Ableitung der wichtigsten strategischen Herausforderungen. Wichtig ist, dass Sie diese weiter diskutieren und präzisieren. Denn diese müssen eindeutig, klar und für alle unmissverständlich beschrieben werden.
Interessant ist, dass sich in vielen Fällen die Diskussionen an der Gefahren/Schwächen-Ecke festhaken. Denn oft werden hier vor allem die Probleme sichtbar, die bisher gerne verdrängt wurden. Nutzen Sie an dieser Stelle doch gleich die Chance, Sofortmassnahmen einzuleiten, um die grössten Gefahren zu bannen.
4. Zum Schluss der Abgleich
Die Hauptherausforderungen müssen Sie nun systematisch mit den strategischen Optionen des Unternehmens abgleichen. Sie erkennen jetzt deutlich, welche strategischen Herausforderungen durch die Strategie nicht oder ungenügend abgedeckt sind. Diese bestehenden Lücken können Sie nun schliessen, indem Sie weitere strategische Optionen ausarbeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen.