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Innovationsprozess: Kennzahlen für die Erfolgsmessung

Innovationen sind der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit – aber wie misst man ihren Erfolg? Mit den richtigen Kennzahlen lassen sich Innovationskraft, Effizienz und Mitarbeiterbeteiligung gezielt steuern und optimieren. In diesem Beitrag lesen Sie, welche Messgrössen wirklich zählen und wie Sie Ihre Innovationsstrategie und den Innovationsprozess nachhaltig ausrichten.

03.04.2025 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Innovationsprozess

Innovationsprozess

Der Arbeitserfolg in Unternehmen wird gemessen mit Kennzahlen. Neben «harten» Kostenfaktoren spielen zunehmend «weiche» Kennzahlen eine Rolle, die es erlauben, die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens einzuschätzen und Grundlage längerfristiger Strategien der Unternehmensentwicklung sind. Zentraler Faktor dabei: die Mitarbeiterbeteiligung!

Klassisch bedeutet Innovation, «etwas Neues zu tun oder etwas, was bereits gemacht wird, auf eine andere Art zu machen» – so hat das jedenfalls der bekannte Ökonom Josef Schumpeter (1883–1950) gesehen. Gefragt sind also Einfallsreichtum, Kreativität und flexibles Handeln, um so auf Veränderungen innerhalb und ausserhalb eines Unternehmens schnell reagieren und sich auf neue Situationen einstellen zu können.

Die Strategie der Innovationen

Der Begriff Strategie stammt aus dem Griechischen und heisst «Heeresführung». Heute bedeutet Strategie so viel wie ein zielorientiertes Vorgehen. Oder anders ausgedrückt: Strategie ist die Kunst, zur rechten Zeit die richtigen Dinge zu tun. Welche Bedeutung das Vorhandensein einer Strategie hat, wird auch an folgendem Zitat deutlich: «Ein Durchschnittsmensch, der sich auf den wirkungsvollsten Punkt konzentriert, wird erfolgreicher sein als ein Genie, das sich verzettelt!» (W. Mewes)

Aber obwohl sich das anerkanntermassen so verhält, werden in der Unternehmenspraxis Erfolgsfaktoren wie Innovationsfähigkeit, das Erkennen von Chancen oder Risiken oder auch die Fach- und Sozialkompetenz der Belegschaften, Teamarbeit oder gar Wertekanon, Gefühle und Visionen regelmässig der Kostenreduzierung und der punktuellen Lösung betriebsinterner Probleme untergeordnet.

Im Rahmen eines Projekts war ich in verschiedenen Unternehmen unterwegs, um durch begleitende Beratung Kennzahlen- und Berichtssysteme zu entwickeln, die dazu beitragen sollten, Unternehmensprozesse zu optimieren und auf diese Weise effizienter und vor allem erfolgreicher zu arbeiten. Grundlegend war dabei der Gedanke, die Beschäftigten als Mitgestalter von Veränderungsprozessen zu sehen und in den Innovationsprozess einzubeziehen.

Dies vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass Innovationen zu immerhin 44% von den Mitarbeitern ausgehen und eher selten am «grünen Tisch» oder durch Anstoss von aussen entstehen (Letzteres geschieht in 28% der Fälle durch Anregung von Kunden, in 16% von Zulieferern ausgehend und in 8% durch Marktbeobachtung1 ).

Ziel des Projekts war es ausserdem, das Management und die Mitarbeiter mit ökonomischem Sachverstand bei ihrer Zielfindung und Zielerreichung zu unterstützen. Also begann ich – schon um den Beratungsauftrag zu klären –, in ersten Gesprächen nachzuforschen, wo denn konkret in den Unternehmen «der Schuh drückte». Und ich war doch überrascht, in welch geringem Mass klein- und mittelständische Unternehmer eine Vorstellung davon haben, was und wo ihr Unternehmen in fünf Jahren sein sollte. (Was nicht heisst, dass dies bei Grossunternehmen anders wäre; dort herrscht anstelle einer strategischen «Vision» oft die Jagd nach «Cashflow» und Rendite vor.)

Wenn dies aber schon bei den Unternehmensleitungen so war und ist, wie sollen sich die Mitarbeiter zuordnen, wie sollen sie kreativ und effizient arbeiten, wenn sie nicht einmal wissen, wohin die Reise geht? In der Regel stellt man sich deshalb die Frage: Welche Strategie ist die richtige? Aber: Bezogen auf die Strategiefindung kann es ein Richtig oder Falsch nicht geben. Was für das eine Unternehmen richtig ist, kann für das andere komplett falsch sein!

Kennzahlen, um Innovationen im Innovationsprozess zu messen

  • Innovationsrate…Wie viel haben neue Produkte zum Gesamtumsatz einer Periode beigetragen?
  • Innovationsgeschwindigkeit…Wie viel Zeit musste für Forschung und Entwicklung aufgewendet werden?
  • Innovationslaufzeit…Wie gross ist die durchschnittliche Durchlaufzeit von Innovationsprojekten?
  • Innovationskompetenz…Welche Kernkompetenzen sind im Unternehmen vorhanden?
  • Innovationsressourcen…Wie viel Zeit, wie viele Freiräume stehen den Mitarbeiter für Innovationen zur Verfügung?
  • Kosten/Nutzen-Bewertung (Effizienz = Verhältnis eines in definierter Qualität vorgegebenen Nutzens zu dem Aufwand, der zur Erreichung des Nutzens nötig ist)2.
  • Innovationsquellen… Wo, wie und wann können im Unternehmen Innovationen entstehen? -> Das «wie» habe ich hinzugefügt, denn es ist ja nicht nur der Ort oder die Zeit von Bedeutung, sondern auch die Bedingung (Unternehmenskultur), unter der etwas geschieht.

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