Mentale Stärke: Impulse für mehr Widerstandskraft und Gelassenheit
Passende Arbeitshilfen
Wahrnehmen, was ist
Selbstsichere Zeitgenossen betrachten aus einer gesunden Distanz das, was um sie herum geschieht. Sie beobachten ohne zu bewerten und ohne zu interpretieren – ganz einfach. Und sie nehmen ihre Gefühle und Gedanken bewusst wahr. Ihre innere Haltung ist neutral und sie beobachten vorurteilsfrei. Ihr Atem ist ruhig, fliesst tief und unterstützt sie dabei, Balance zu halten. Sie sind gut verbunden mit sich selbst. Besonnene Köpfe entsagen spontanen Impulsen. Ausgeglichene Gemüter profitieren von ihrer mentalen Stärke, indem sie aus inneren Quellen schöpfen, nichts persönlich nehmen und deshalb nicht so leicht angreifbar sind. Ihre Widerstandskraft und Gelassenheit richten sie innerlich auf. Und sie wissen, wann der entscheidende Augenblick gekommen ist, um in Meetings oder bei informellen Gesprächen klar Stellung zu beziehen und mit Klarheit und Brillanz in der Aussage zu beeindrucken.
Tipp für Einsteiger: Beobachten Sie zunächst Unterhaltungen Ihrer Freunde oder Kollegen. Tun Sie es Kinobesuchern gleich und betrachten Sie. Das Gute ist dabei, dass Sie selbst nicht direkt emotional betroffen sind. Verfolgen Sie vor Ihrem inneren Auge wie ein Drehbuchautor, was Sie sehen, hören und fühlen. Welche Bewertungen oder Tipps schiessen durch Ihren Kopf? „Gut“ und „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“ oder „besser wäre doch...“. Lassen Sie diese Gedanken wie Wolken weiterziehen und beobachten Sie weiter. Im nächsten Schritt setzen Sie diesen Kamerablick bei Ihren eigenen Interaktionen ein. Bestenfalls realisieren Sie Ihre emotionale Verfassung, bevor Sie handeln, und wählen Ihre Worte mit Bedacht.
Vorbilder als Motivatoren aktivieren
Kräftemessen bestimmt häufig den Berufsalltag. Wer ambitioniert ist, Karriere zu machen, sieht sich am liebsten selbst ganz oben. Der Frust ist gross, wenn andere die Karriereleiter mühelos hochklettern oder grandiose Erfolge verbuchen. Ressourcenstarke Persönlichkeiten entwickeln Widerstandskraft und nutzen aufstrebende Kollegen als Vorbilder. Sie würdigen sogar deren Verdienste. Sie erkennen ihr eigenes Potenzial in deren Leistung. Visionäre ahmen „Sieger“ nach, anstatt sich eingeschüchtert oder gar beleidigt abzuwenden. So entwickeln sie ihre innere Widerstandskraft und erhöhen ihre mentale Stärke. Sie visualisieren Erfolgsszenen und verankern den Glauben an sich. Innere Zweifler verabschieden sie entschlossen und fokussieren positiv ihr Ziel. Wer mentale Stärke erreicht, schreitet bewusst und kraftvoll voran und wächst mit einer heiteren Gelassenheit über sich hinaus.
Staunen erlaubt: Roger Bannister verfolgte 1954 das Ziel, eine Meile in weniger als vier Minuten zu laufen. Das schaffte bis dato niemand. Am 6. Mai 1954 triumphierte der Brite mit einem neuen Weltrekord. Er meisterte 1.609 Kilometer in 3:59,4 Minuten. Verblüffend ist: Weiteren 37 Läufern gelang es genau in jenem Jahr, die Strecke in weniger als vier Minuten zu bewältigen.
Gemeinsam stark - Mentale Stärke
Wirklich stark ist, wer zu seinen Schwächen steht und Unterstützung annimmt. Kollegen, die verinnerlichen, dass sie im Schulterschluss mit anderen mehr erreichen, fordern Support ein. Sie artikulieren, was sie brauchen, anstatt sich selbst wegen vermeintlicher Mankos zu demontieren. Die Chancen sind offensichtlich: Wohlwollende Zeitgenossen unterstützen andere aufrichtig dabei, Hemmnisse auszugleichen. Weder legen sie den Finger in offene Wunden, noch heben sie ihren eigenen Vorsprung hervor. Sie handeln einfach. Denn: Sie siegen, wenn sie nehmen. Und sie siegen, wenn sie geben: Weil dann Zusammenarbeit Werte offenbart, die Unternehmen stützen und Menschen wertschöpfend verbinden, die sich für die gemeinsame Sache engagieren.
Denkanstoss: Der Wettbewerb um Kunden und Fachkräfte ist gross. Werte wie Vertrauen, Wertschätzung, Innovation und offene Kommunikation werten die Unternehmenskultur auf und veredeln die Marke glaubwürdig; vorausgesetzt, die Mitarbeiter leben proklamierte Ideale glaubwürdig. Wie wertschätzend wenden Sie sich Ihrem Gegenüber zu - oder sich selbst? Vertrauen Sie Ihren Kollegen und Mitarbeitern wirklich? Was tun Sie, um anderen und sich selbst unbefangen zu begegnen? Wie offen kommunizieren Sie im Team? Wie gehen Sie mit Fehlern um?
Es darf gut sein
Angesehene Führungs- oder Fachkräfte engagieren sich von Herzen für ihren Job. Sie punkten in Verhandlungen genauso wie sie in Vorträgen und Präsentationen sympathisch und kompetent rüberkommen. So soll es sein. Denn anspruchsvolle Geschäftspartner und Kollegen verdienen reine Präsenz. Ganz wichtig: Kluge Köpfe lassen im richtigen Moment los. Möglicherweise geht ein Auftrag überraschend flöten, obwohl das ganze Team sein Bestes gegeben hat. Und trotzdem bleiben die Verantwortlichen standhaft. Für sie ist der eigene Antrieb, alles nach ihren Ambitionen Sinnvolle getan zu haben, ein befriedigender Gradmesser. So bewahren sie Stolz und Ehre und distanzieren sich bewusst von der Opferrolle. Achtung: Es geht nicht darum, Akquise geringzuschätzen. Viel eher kommt es darauf an zu akzeptieren, was nicht zu ändern ist und die Kräfte sinnstiftend in neue Projekte zu lenken. Dabei hilft: Kopf hoch, aufrichten und tief durchatmen! Denn die äussere Haltung beeinflusst die innere Verfassung und vice versa.
Zufriedenheitsimpuls: Resümieren Sie Ihr bisheriges Leben. Mit welchen beruflichen oder privaten Veränderungen waren Sie konfrontiert? Und wie hat sich die Lage inzwischen entwickelt? Würdigen Sie Ihren Weg und machen Sie sich klar, wofür Sie dankbar sind und wirklich sein dürfen. Denn bestimmt hat sich vieles besser entwickelt als erwartet. Oder womöglich sind Sie sich noch nicht Ihrer Chancen bewusst, die selbst Krisen für Sie bereithalten. Das schärft Ihre Sinne dafür, nicht alles kontrollieren zu können, trotzdem durch offene Türen zu gehen und Neues zu entdecken.