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Selbsthypnose: Herausforderungen meistern dank Selbsthypnose

Herausforderungen meistern benötigt ein entsprechendes Mindset. Wandeln Sie Ihre Perspektive mit Selbsthypnose. Beseitigen Sie so innere mentale Blockaden.

18.06.2024 Von: Brigitte Miller
Selbsthypnose

Und da ist sie: Die Herausforderung 

Schon wieder. Muss nicht sein. Nö, eigentlich nicht. Läuft schon genug auf Kante. Will alles gemanagt werden. Da hätte dies nicht auch noch sein müssen. Reicht jetzt. Genug ist genug. 

Kommt Ihnen bekannt vor? Der eine oder andere Gedanke sicherlich. Poppen auf. Am liebsten bei neuen unerwarteten Herausforderungen. Kann durchaus eine Kleinigkeit sein, wie ein Papierstau am Drucker. Oder etwas Grösseres, wie die Endlosdiskussion im Meeting. Vielleicht ist sie aber auch Mega, die Herausforderung. Eine neue Vorgabe. Falsche Daten im Projekt - und der Abgabetermin rückt in weite Ferne. Eine Präsentation, die vorgezogen wird. Schlechte Teamleistungen, die Veränderungen im Team bewirken. Ein Kollege, der krank ist oder gekündigt hat. 

Die Herausforderung verlangt ein bestimmtes Mindset

All dies stellt das eigene Leben mit seinen Gewohnheiten auf den Kopf. Und fordert deshalb heraus. Sie heraus. Denn in solchen Momenten heisst es: Sich neu zu justieren. Wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Die Herausforderung zu integrieren. Dafür benötigen Sie ein bestimmtes Mindset. Ein Mindset, das die eigenen inneren Blockaden

  • erkennt, 
  • akzeptiert
  • und letztendlich dank Ihrer innenwohnenden Ressourcen überwindet. 

Und dies kann gelingen durch Selbsthypnose. 

Selbsthypnose ist Ihnen längst vertraut

Jedes Wort löst Assoziationen aus. So auch (Selbst-)Hypnose. Vielleicht haben Sie es schon einmal versucht – und es hat nicht funktioniert. Vielleicht gibt es auch Bedenken: Klappt bei mir sowieso nicht. Vielleicht glauben Sie, Sie müssen erst ganz tief entspannt sein, damit Sie Selbsthypnose anwenden können. Vielleicht haben Sie Schwierigkeiten beim Visualisieren.

So manche mentale Hürde poppt bei solchen Gedanken auf. Doch völlig ohne Grund. Denn, Hand aufs Herz, Sie praktizieren längst Selbsthypnose. Und zwar jeden Tag. Ja, richtig gelesen. Sie nutzen dieses wunderbare Werkzeug längst: 

  • Sie stellen sich vor, wie Sie sich am Abend mit Freunden treffen. Dabei sagen Sie sich: „Das wird schön. Nur Gernot war in letzter Zeit so gereizt. Dem gehe ich lieber aus dem Weg.“
  • Vor Ihnen auf dem Schreibtisch liegt eine Kundenbeschwerde von einem schwierigen Kunden. Sie denken: „Seine Beschwerde ist unbegründet. Völlig überzogen. Nur, weil er ein wichtiger Kunde ist, erlaubt er sich diese Mätzchen. Und ich bekomme wieder seinen Unmut ab, wenn ich ihm eine Absage erteile.“

In beiden Fällen tun Sie mehrere Dinge: Sie 

  • stellen sich etwas vor, das Treffen mit den Freunden oder wie der Kunde mit Unmut reagiert,
  • fühlen etwas, wie Freude, Sorge, Frust,
  • denken etwas und bewerten die Situation,
  • suggerieren sich etwas, wie „Gehe ihm besser aus dem Weg“ oder „Ich bekomme wieder seinen Unmut ab“. 

Alles Fähigkeiten, die Sie für Ihre Selbsthypnose benötigen. Mit einem kleinen Unterschied: Sie setzen diese bei der zukünftigen Selbsthypnose gezielt ein, um Ihr Mindset für das Meistern von Herausforderungen zu stärken. 

Herausforderungen meistern mit Selbsthypnose: 5 Tipps 

Reservieren Sie sich Zeit zur Selbsthypnose. Gönnen Sie sich pro Tag ein Zeitfenster: Vielleicht 15 bis 30 Minuten. Tun Sie sich so Gutes. Mit der Zeit und täglichem Üben stellen Sie fest: Sie können auch während des Tages schnell und mühelos Ihre Selbsthypnose-Ressourcen aktiveren. 

Tipp 1: Ihren Blick auf die Herausforderung wahrnehmen

Listen Sie in Ruhe alle Ihre aktuellen Herausforderungen auf. Wählen Sie die aus, mit der Sie beginnen möchten. Und widmen Sie sich Ihrem Mindset, der durch diese Herausforderung ausgelöst wird: 

  • Wie fühlen Sie sich, wenn Sie daran denken?
  • Inwiefern belastet Sie diese Herausforderung emotional?
  • Welche Gedanken poppen auf?
  • Wie bewerten Sie die Herausforderung?
  • Was sagen Sie zu sich selbst?
  • Was suggerieren Sie sich?
  • Was stellen Sie sich vor?
  • Welchen Ausgang erwarten Sie? Und was löst dieser vorgestellte Ausgang in Ihnen aus?
  • Wie gehen Sie letztendlich mit dieser Herausforderung um?
  • Wie würden Sie Ihr Mindset beschreiben – ohne dies zu bewerten?

Tipp 2: Neue Möglichkeitsräume entdecken 

Lösen Sie sich jetzt gezielt aus Ihrem Mindset. Durchbrechen Sie ganz bewusst, alle Gedanken, Gefühle und Vorstellungen, die Sie bisher zu dieser Herausforderung haben. Vielleicht stehen Sie kurz auf. Vielleicht gehen Sie ein wenig im Zimmer umher. Vielleicht schauen Sie aus dem Fenster. Vielleicht atmen Sie auch einige Male langsam ein und aus. 

Und nun entdecken Sie für sich neue Perspektiven: 

  • Herausforderung in ein neues Licht rücken. Pendeln Sie zwischen den beiden Ausgangs-Polen. Was könnte im schlimmsten Falle eintreten? Was im besten?
  • Was wäre, wenn… durchspielen. Erlauben Sie sich, andere Erwartungen zuzulassen. Was wäre, wenn der Kunde die Absage akzeptiert? Was wäre, wenn es Ihnen nichts ausmacht, wenn der Kunde sauer reagiert? Was wäre, wenn Gernot guter Laune ist?
  • Vielleicht zulassen. Sie haben ein bestimmtes Bild, wie die Herausforderung sich entwickelt. Spielen Sie mit Ihrer Sprache – und somit mit Ihrer Vorstellung. Verwenden Sie Sätze wie 
    • „Denkbar wäre…, dass der Kunde dieses Mal die Absage einsieht.“
    • „Möglich ist…, dass Gernot gut gelaunt ist.“
    • „Vorstellbar ist auch, dass… ich die Beschwerde einem Kollegen übergebe und dies mit meinem Vorgesetzten so vereinbare.“ 
    • „Hypothetisch könnte es auch sein…, dass mich Gernots Gereiztheit heute wenig irritiert.“ 
    • „Eventuell könnte …der Kunde auch mit mir ins Gespräch kommen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.“ 
  • Wunschdenken erlauben. Jede Herausforderung löst nicht allein so manche innere Blockade aus, sondern auch Wünsche. Machen Sie sich diese bewusst: „Ich wünsche mir…“

Gratulation! Sie haben sich zweifelsfrei viele Möglichkeitsräume eröffnet. Wählen Sie nun den aus, den Sie in Ihrer Selbsthypnose vertiefen möchten. Achten Sie dabei darauf, dass dieser Möglichkeitsraum für Sie 

  • realistisch ist, 
  • umsetzbar ist,
  • keine inneren Blockaden, gar Ängste auslöst,
  • keine Überforderung darstellt. 

Tipp 3: Sich entspannen – und dabei Ablenkungen nutzen

Ein wenig Entspannung ist schon nötig. Sie wollen ja in eine Art Trance kommen, um in den neuen Möglichkeitsraum imaginär treten zu können. Vielleicht sind Sie schon geübt – im Entspannen. Doch egal, wie geübt Sie sind, Sie wissen es aus Erfahrung, es gibt immer wieder Ablenkungen, die die Entspannung torpedieren.

Manches Mal sind diese besonders stark, wenn Sie neue Möglichkeiten verankern wollen. Als wollten Sie sich selbst darin hindern. Kein Problem. Nutzen Sie die Ablenkungen: 

  • Geräusche. Fokussieren Sie diese, bis diese wie von selbst, schwächer und schwächer werden.
  • Verspannung im Körper. Fokussieren Sie den Bereich, der beispielsweise schmerzt. Und entdecken Sie, welche Form und Farbe Ihr Schmerz hat. Pulsiert er? Ist er an einer Stelle besonders stark? Mit welcher Farbe liesse sich Ihr Schmerz minimieren?
  • Gedanken. Akzeptieren Sie diese – und beginnen Sie diese zu zählen. Dafür müssen Sie viele Gedanken erst einmal trennen. So kommen Sie mühelos auf vierzig und fünfzig Gedanken. Wunderbar.

Behalten Sie dabei eins im Fokus. Bei all diesen Ablenkungen tun Sie eins: Sie atmen. Und zwar ab jetzt ganz bewusst mit der Ablenkung, d.h. Sie atmen 

  • mit dem einen Geräusch ein. Mit dem anderen Geräusch aus.
  • mit dem Schmerz ein, mit dem Schmerz aus.
  • mit dem ersten Gedanken ein, mit dem zweiten Gedanken aus. 

Und – schwuppdiwupp – entspannen Sie und gelangen in eine innere Trance. 

Tipp 4: Die Möglichkeiten fokussieren lernen

Verankern Sie den neuen Möglichkeitsraum. Stellen Sie ihn sich vor. Immer wieder und wieder innerhalb Ihrer reservierten Selbsthypnose-Zeit. Spielen Sie dabei mit Farben, Formen, Geräuschen und Handlungen. Vielleicht stellen Sie sich vor, wie 

  • der Kunde aggressiv am Telefon wird, Sie jedoch seine Emotionen aufgreifen, spiegeln und durch Fragen die Bedürfnisse abklären. 
  • Sie mit Ihrem Vorgesetzten verabreden, dass ein Kollege diese Beschwerde bearbeitet. 
  • Gernot leicht gereizt zum Treffen erscheint, doch Sie sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern das Gespräch auf Erinnerungen lenken, die alle aufheitern. 
  • Sie Gernot einfach anlächeln und vorschlagen, gemeinsam eine Lachyoga-Übung zu machen. 

Tipp 5: Flexible Suggestionen im Alltag nutzen 

Ihr Alltag fordert Sie immer wieder heraus. Oft ist dann nicht die Zeit, sofort neue Möglichkeitsräume zu erarbeiten oder sich in Trance zu begeben. Dennoch müssen Sie in solchen Momenten nicht auf Ihr neues Mindset verzichten. Nutzen Sie ab heute gezielt flexible Auto-Suggestionen, um die Herausforderung positiv zu meistern. 

Solche flexiblen Auto-Suggestionen sind einfach und schnell zu formulieren. Ja, vielleicht benötigen Sie zu Beginn ein wenig Übung. Doch gelingen tut es Ihnen garantiert. Probieren Sie es gleich aus: 

  • „Ich fühle vielleicht…, dass der Kunde mich gar nicht persönlich treffen kann.
  • „Vielleicht bemerke ich, dass …Gernots Laune keinen Einfluss auf meine hat.“
  • „Vielleicht…entdecke ich, dass ich die Gefühle des Kunden verstehe und deshalb empathisch agieren kann. “
  • „Möglich, dass dies schwierig wird, doch es könnte auch …einfach sein, mich auf meine anderen Freunde zu konzentrieren.
  • „Wie es scheint…denke ich, nachdem ich aufgestanden bin und aus dem Fenster geschaut habe, gar nicht mehr an den Kunden.“
  • „Obwohl ich jetzt blockiert bin, sind neue Optionen vorstellbar…und die Absage an den Kunden hat gar nicht das Gewicht, das ich ihr jetzt zuschreibe.“
  • „Angenommen…Gernots schlechte Laune zieht mich doch ein wenig runter, dann könnte ich mir sagen: Wie lieb ich doch bin, so mit ihm mitzufühlen.“
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