Positives Denken: 5 Tricks für eine positive Perspektive

Positives Denken steigert Ihr Wohlbefinden und verschafft Ihnen mehr Energie. Erfahren Sie, wie Sie eine positive Perspektive erzielen – und zwar nachhaltig.

15.12.2020 Von: Brigitte Miller
Positives Denken

Negatives Denken wird täglich gestärkt

Ihr Denken positiv auszurichten, muss viele Hürden nehmen. Denn Sie werden tagtäglich mit negativen Nachrichten bombardiert. Ob Tropenstürme, anhaltende Dürre, Klimawandel, Wahlbetrüge, Corona-Pandemie, Einbruch der Wirtschaft, steigende Arbeitslosenzahlen, Stellenabbau im Unternehmen, Machtwechsel in der Geschäftsleitung, es gibt kaum einen Moment, in dem Sie einmal etwas Positives zu hören oder zu lesen bekommen.

Verwunderlich ist es dann kaum, dass sich Ihr Denken wie von selbst auf negative Gedanken ausrichtet. „Das schaffe ich nie“ oder „Das wird nicht gut gehen“ oder „Der Kunde wird abwandern“ oder „Der Deal kommt nicht zustande“ sind (fast) tägliche vertraute Gedanken, die Ihnen kaum befremdlich erscheinen. Im Gegenteil. Solche Gedanken sind für Sie und für uns alle normal. Leider.

Denn Sie spüren ganz im Stillen, dass diese Perspektive vieles von Ihnen abverlangt:

  • Ihre Anspannung steigt.
  • Ihr Flucht- oder Kampfmodus wird aktiviert.
  • Ihr Energielevel sinkt.
  • Ihre Zukunftsaussichten verdunkeln sich.
  • Ihr Misstrauen steigt.
  • Ihre Lösungskompetenz verringert sich, weil Sie ständig mit Problemen konfrontiert werden.
  • Ihr Selbstwert und Selbstvertrauen mögen sinken.
  • Frust, gar Hoffnungslosigkeit mögen entstehen.
  • Ängste und/oder depressive Gefühle können entstehen.

All dies belastet. Der Wunsch, sich in positivem Denken zu schulen, wächst.

Positives Denken verschafft einen ganzheitlichen Blick

Positives Denken verschafft einen gezielten Ausgleich. Sie ermöglichen es sich, sich selbst, Ihr Leben und die Welt, in der Sie sich bewegen, neu auszurichten. Weg von einem fast ausschliesslichen negativen Blickwinkel, hin zu einer positiveren Perspektive.

Allerdings – und dies ist ganz entscheidend – hat positives Denken wenig mit einem Wunschdenken zu tun, das kaum auf Ihrer Realität basiert. Positives Denken verlangt keinen „Rosaroten Wolkenblick“, mit dem Sie versuchen sich etwas einzureden, was in Ihnen eher Widerstand auslöst. Positives Denken möchte Sie dagegen einladen, sich zu öffnen für

  • bejahende Gedanken.
  • aufbauende Sichtweisen.
  • neue Bewertungen von Situationen und Sachverhalten.
  • einen wertschätzenden Blick auf sich selbst.

Laden Sie sich also selbst ein auf diese Reise des positiven Denkens. Eine Reise, die nie endet. Denn jeden Tag Ihres Lebens dürfen Sie sich für positive Gedanken öffnen. Eine Reise, die Sie zu neuen Ufern führen wird – garantiert.

Sich im positiven Denken schulen: 5 Tricks für eine positive Perspektive

Positiv zu denken, beginnt immer genau dort, wo Sie „stehen“. Sie arbeiten mit der Perspektive, die Ihnen im Moment vertraut ist und die Sie sehr schnell einnehmen, eben, weil diese Ihnen so vertraut ist.

Seien Sie deshalb geduldig. Es bedarf ein wenig Zeit, bis sich die neue, positivere Art die Welt einzuschätzen, in Ihnen verankert ist. Positives Denken, wie so vieles andere auch, benötigt Ihre Übung. Mit den folgenden Tricks üben Sie sich mühelos darin.

Trick 1: Den Bereich der positiven Perspektive eingrenzen

Überfordern Sie sich nicht, d.h. ab sofort für alles eine positivere Perspektive zu erlangen, ist unrealistisch. Fokussieren Sie deshalb erst einmal einen Aspekt, über den Sie ab heute positiv(er) denken möchten. Vielleicht, wie Sie Ihre Arbeit bewältigen. Vielleicht, wie Sie mit Kunden umgehen. Vielleicht, wie Sie Grenzen setzen. Vielleicht, wie Sie Ihren Körper fit halten. Vielleicht, wie Sie Ihr Aussehen beurteilen. Vielleicht, wie Sie Ihre Wut artikulieren.

Übung: Positive Perspektive eingrenzen

Geben Sie sich ca. 15 Minuten Zeit. Listen Sie spontan und ohne viel zu überlegen, für Sie typische wiederkehrende negative Gedanken auf – beispielsweise:

  • „Ich kann nie Nein sagen.“
  • „Ich bin hässlich.“
  • „Ich brauche immer viel zu viel Zeit, um den Text für die Präsentation zu schreiben.“
  • „Viele Kunden nerven mich.“

Spüren Sie Ihren Aussagen nach. Welche Ihrer Aussagen schwingt ganz stark in Ihnen? Welche Ihrer Aussagen begleitet Sie schon sehr lange? Welche Ihrer Aussagen möchten Sie gerne positiver betrachten und bewerten?

Markieren Sie bitte jetzt nur eine Aussage, mit der Sie arbeiten möchten.

 

Trick 2: Die positive Perspektive formulieren

Wagen Sie es. Formulieren Sie eine positivere Sichtweise. Zu Beginn werden Ihre Aussagen eher einem Wunschdenken ähneln, doch dies ist okay. Es ist eben ungewohnt, positiv zu denken. Sie werden somit eher mit dem Gedanken-Pendel sehr stark auf die andere Seite ausschlagen. Das ist völlig normal. Akzeptieren Sie diese erste positive Neuausrichtung.

Übung: Positive Perspektive formulieren

Zur Übung dürfen Sie gerne all Ihre obigen negativen Aussagen heranziehen. Lesen Sie diese erneut durch. Notieren Sie dann ganz spontan, was für Sie eine positive Perspektive wäre – beispielsweise:

  • „Ich kann nie Nein sagen.“ wird zu „Ich sage mühelos Nein.“
  • „Ich bin hässlich.“ wird zu „Ich bin schön.“
  • „Ich brauche immer viel zu viel Zeit, um den Text für die Präsentation zu schreiben.“ wird zu „Ich schreibe die Präsentationstexte flott herunter.“
  • „Viele Kunden nerven mich.“ wird zu „Ich komme mit allen Kunden super aus.“

Lassen Sie Ihre Aussagen unzensiert stehen.

Trick 3: Gefühle und Einwände beachten

Die Umwandlung negativer Sichtweisen in positivere ruft Reaktionen in Ihnen hervor. Vielleicht, nachdem Sie Ihre positiveren Aussagen notiert hatten, spürten Sie Unbehagen. Vielleicht hörten Sie auch Ihren inneren Kritiker, der laut sagte „So ein Quatsch“. Vielleicht haben Sie gelacht und über sich selbst den Kopf geschüttelt.

Solche Reaktionen sind keine Seltenheit. Solche Reaktionen dürfen Sie wertschätzen. Denn Ihre Reaktionen auf Ihre positivere Sichtweise zeigt Ihnen, dass Sie

  • für sich selbst zu „rosarot“ geblickt haben.
  • das Pendel zu stark auf die positive Seite haben schlagen lassen.
  • kleinere Denk-Schritte unternehmen dürfen, bis Sie am Ende zu einer positiveren Perspektive gelangen, die für Sie stimmig ist.
  • Ihre Gefühle und Einwände ernst nehmen dürfen, um für sich zu klären, welche positivere Sichtweise zu Ihnen passt.

Übung: Gefühle und Einwände beachten

Lesen Sie erneut alle, aber in jedem Fall die Aussage, mit der Sie arbeiten möchten. Spüren Sie nach,

  • wie sich diese Aussage für Sie anfühlt: Richtig oder Falsch?
  • welche Gedanken in Ihnen hochpoppen, wenn Sie diese Aussagen lesen.
  • welche Gefühle in Ihnen entstehen. Unsicherheit? Zweifel? Unbehagen? Angst?
  • welche inneren Anteile, beispielsweise Ihr innerer Kritiker, sich mit welchen Meinungen melden.

Klären Sie für sich, auf welche Weise das Pendel der positiven Betrachtung zu stark ausgeschlagen ist. Fragen Sie sich:

  • Was an dieser positiven Perspektive ist für Sie einfach „too much“?
  • Wie könnten Sie sie formulieren, dass diese für Sie stimmig wäre?

Probieren Sie es aus – beispielsweise

  • „Ich sage mühelos Nein.“ wird zu „Mir gelingt es, immer öfter Nein zu sagen, wenn ich es für angebracht halte.“
  • „Ich bin schön.“ wird zu „Meine Haare, meine Augen, meine Hände sind schön.“
  • „Ich schreibe die Präsentationstexte flott herunter.“ wird zu „Ich schreibe flott den Erstentwurf des Präsentationstextes, gönne mir regelmässige Denkpausen und erlaube mir, den Text in Ruhe zu überarbeiten.“
  • „Ich komme mit allen Kunden super aus.“ wird zu „Ich komme mit den meisten Kunden gut aus.“

Trick 4: Mit täglichen Beweisen positives Denken stärken

Lernen Sie Ihre positive Perspektive zu stärken. Schulen Sie Ihre Wahrnehmung. Beginnen Sie, ausgehend von Ihrer neu formulierten positiven Aussage, Beweise zu finden, die Ihren neuen Blickwinkel bestätigen. Zu Beginn mag dies ein wenig schwerfallen, weil Sie wirklich wie Sherlock gut aufpassen müssen, damit Ihnen auch nicht der kleinste Hinweis entgeht. Mit der Zeit gelingt es jedoch immer besser. Sie entdecken die kleinen positiven Erlebnisse – und können diese mühelos in Ihrem Gedächtnis verankern.

Übung: Mit täglichen Beweisen Ihr positives Denken stärken

Fokussieren Sie Ihre gewählte Aussage, für die Sie einen neuen positiven Blickwinkel erarbeitet haben. Überlegen Sie:

  • Woran bemerken Sie, dass diese Aussage wahr ist?
  • Welcher kleine Hinweis bestärkt Sie in Ihrer neuen Sichtweise?
  • Auf was wollen Sie achten, um sicher zu gehen, dass Ihre positive Sichtweise zu trifft?

Notieren Sie sich Ihre Antworten, wie beispielsweise „Der Kunde hat sich bei mir bedankt“ oder „Ich habe dem Kunden ruhig zugehört.“ oder „Der Kunde war zufrieden, wie ich seine Anfrage geklärt habe. Ich habe dies an seiner Stimme am Telefon gehört.“

Achten Sie verstärkt auch auf positive Anzeichen, die Ihnen tagtäglich begegnen – beispielsweise:

  • Ein Kollege lächelt Ihnen zu.
  • Ein Kollege bringt Ihnen eine Tasse Kaffee.
  • Jemand hält Ihnen in einem Geschäft die Türe auf.
  • In der Schlange vor der Kasse entwickelt sich ein nettes Gespräch mit einem Fremden.

Balancieren Sie dadurch Ihre Sichtweise auf die Welt und Ihr Leben aus. Denn Ihr Leben ist sowohl, als auch – mal dunkel, mal hell, mal negativ, mal positiv.

Trick 5: Mit Reframing das Positive entdecken

Verharren Sie jedoch nicht allein im Kleinen. Betrachten Sie auch die grossen, globalen Geschehnisse unter einer positiveren Perspektive. Hinterfragen Sie gezielt das Geschehen – und ganz wichtig – die Interpretationen, die Ihnen durch die (Sozialen) Medien und Gespräche mit anderen angeboten werden. Geben Sie diesen gängigen Sichtweisen einen neuen „Bedeutungs-Rahmen“, d.h. praktizieren Sie ein wenig Reframing.

Übung: Mit Reframing das Positive hervorholen

Betrachten Sie aktuelle Ereignisse mit einem neuen Blick. Fragen Sie sich: Was ist das Positive in dieser Lage?

Beispielsweise: Trump hat verloren, erkennt das Ergebnis nicht an. Das Positive: Biden agiert dennoch bereits als President elect. Die demokratischen Prozesse der U.S.A. funktionieren: Von der Wahl, der Auszählung bis hin zur Klärung, ob angeblich Wahlbetrug stattgefunden hat.

Nutzen Sie zwei Reframing-Methode zur Entwicklung einer positiveren Sichtweise.

Das Kontextreframing:

Stellen Sie das negative in einen neuen Rahmen, d.h. finden Sie für sich heraus, wann dieses nützlich sein könnte.

Das Bedeutungsreframing:

Bewerten Sie das Negative neu. Fragen Sie sich: „Was könnte sie ausserdem noch bedeuten?“

Aussage

Kontextreframing

Aussage

Bedeutungsreframing

Der Kunde will immer alles genau wissen.

So darf ich alle Kaufargumente ausführlich darlegen.

Mich nervt, dass es erst so wenige Fahrradwege gibt.

Dann dürfen wir als Bürgerinitiative weiter Druck machen, damit der Rest auch gebaut wird.

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