Umsetzungskompetenz: Das erworbene Wissen umsetzen
Passende Arbeitshilfen
So steigern Sie Ihre Umsetzungskompetenz
„Wie gelingt bei so viel Input (Literatur, Seminar, Training …) der Lerntransfer, also die Umsetzung der empfohlenen Tipps, Techniken und Methoden in den eigenen „Arbeitsalltag“?“ Damit für Sie die Umsetzung von neuen Erfahrungen und neuem Wissen leichter wird, lassen Sie uns die „hirntechnische“ Seite der Umsetzungskompetenz näher betrachten.
Der wichtigste Tipp zur Steigerung Ihrer Umsetzungskompetenz heisst: „Fangen Sie schnell mit der Umsetzung von neuen Ideen an! Sofort! Und bleiben Sie dran!“ Es gilt die 72 Std. Regel, die besagt, dass erste Erkenntnis-Impulse innerhalb von 72 Stunden in eine Aktion geleitet werden müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, jemals umgesetzt zu werden. Ansonsten besteht einen Wahrscheinlichkeit von 99 zu 1, dass nichts passiert. Also konkret einen Aktionsplan erstellen und loslegen.
„Was alle Erfolgreichen miteinander verbindet, ist die Fähigkeit, den Graben zwischen Entschluss und Ausführung äusserst schmal zu halten.“ (Peter Drucker)
Wenn Sie sich also etwas vornehmen, dann fixieren Sie es schriftlich und "machen Sie den ersten Schritt" in den folgenden 3 Tagen, um Ihr Vorhaben zu realisieren. Nutzen Sie Ihre Motivation etwas zu tun bzw. etwas zu verändern und schieben Sie es nicht hinaus.
Aufgabe des Gehirns bei der Umsetzung
Unser Gehirn ist nicht primär zum Denken da, sondern um das Überleben unseres Organismus sicher zu stellen. Und was hat dies mit der Umsetzung neuer Lernerfahrungen zu tun? Nun, in den meisten Fällen hat die fehlende Umsetzungskompetenz keinen kognitiven Hintergrund.
Die meisten sind so intelligent, dass sie die Chancen rational erkennen, die in einem erweiterten oder veränderten Verhaltensrepertoire liegen. Oder die intellektuell absolut nachvollziehen können, dass man zum Beispiel weniger fit ist, wenn man abends Pizza oder sonstiges Fast Food zu sich nimmt. Oder die absolut kein Problem mit der Behauptung haben, dass Alkohol, Drogen oder sonstige Ersatzbefriedigungen keine Probleme lösen sondern diese erst verursachen.
Willenskraft ist entscheidend
Und doch gibt es genug, die für Familie und Freunde gleich mitessen oder abends regelmässig ihre zwei Bier trinken. Kann „man“ ja jederzeit ändern, wenn man will. Sagen sie – und machen es doch nie. Wie unterstützt unser Gehirn die Umsetzungskompetenz in der Praxis? Ganz simpel ausgedrückt bewertet unser Gehirn die Erfahrungen, die wir machen, mit „ist positiv für mich (= den Organismus)“ oder „ist negativ, verursacht Schmerz und Unbehagen“.
Passende Produkt-Empfehlungen
Ein Gedankenexperiment
Nehmen wir einmal an, Sie wollen eine wichtige Sache, die Sie in einem Buch gelesen haben, in ihren Arbeitsalltag transferieren. Oder eine Erkenntnis, die Sie aus einer Fernsehsendung gewonnen haben, umsetzen. Sie finden das auf der Sachebene absolut sinnvoll und stimmig. Es passt sogar zu den von Ihnen definierten Zielen. Nun „gehen“ Sie also dran und nehmen sich vor, abends Ihre Erkenntnisse aus dem Tag aufzuschreiben oder morgens noch vor der Arbeit joggen zu gehen. Heute Abend passt es aber schlecht, weil Sie Gäste bekommen. Zum Aufschreiben wird‘s also zu spät und zum Glück regnet es ja draussen, sicherlich morgen früh immer noch. Merken Sie was?
O. K., bei Ihnen ist das anders: Sie springen morgens auch bei Regen in die Laufschuhe. Und laufen im Regen oder bei eiskalten Temperaturen los. Und Ihr Gehirn „denkt“ sich: Jetzt stimmt etwas nicht, denn im Bett ist es jetzt schön warm, denn die Erfahrung wird als positiv und angenehm abgespeichert, während ich jetzt bei diesem Wetter durch die Gegend „getragen“ werde, zusätzliche Energie fürs warmhalten, atmen unter erhöhter Belastung usw. bereit stellen muss. Und die Erfahrung wird als anstrengend und unangenehm abgespeichert. Sie kommen klatschnass nach Hause und werden gefragt, „Na, wie war‘s?“ Und Sie ärgern sich ein bisschen, diese Erfahrung wird ebenfalls als negativ abgespeichert. Wären Sie besser daheim geblieben, müssten Sie sich jetzt keine Sprüche anhören. Sie antworten: „Na ja, „man“ muss halt was tun …“ Merken Sie was?
Kleines Beispiel zur Umsetzungskompetenz
In einem amerikanischen Krankenhaus wurde eine Studie mit übergewichtigen Reinigungskräften bezüglich ihrer Umsetzungskompetenz durchgeführt. Der Gruppe A wurde mitgeteilt, dass allein schon die Arbeit sie körperlich so beanspruchen würde, dass sie abnehmen würden. Gruppe B wurde diese Information nicht gegeben. Eine vergleichbare Studie gibt es für ein ganzheitliches „Abnehmprogramm“ in einer Klinik. Teilnehmer waren Personen, die die AOK zur Teilnahme „zwangsverpflichtet“ hatte und übergewichtige Personen, die die Kosten privat aus eigener Tasche bezahlt haben. Was glauben Sie wer eher abgenommen hat, die Reinigungskräfte der Gruppe A oder die Selbstzahler. Es waren die Selbstzahler.
Fazit
Lassen Sie uns ein ganz subjektives Fazit für das Thema Umsetzungskompetenz ziehen: Wachstum ist eines unserer elementaren Grundbedürfnisse. Es gibt sehr wenige Menschen, die nicht „mehr“ (in welche Richtung auch immer) haben, besitzen, sehen oder erleben wollen.
Sorgen Sie also im Sinne der Erhöhung Ihrer Umsetzungskompetenz dafür, dass Sie regelmässig neue Erfahrungen machen können und Erkenntnisse in den Bereichen gewinnen, die für Sie ganz persönlich wichtig sind. Nicht weil Sie es müssen, sondern weil Sie es wollen! Tun Sie alles dafür, dass die gemachten Erfahrungen von Ihrem Gehirn positiv bewertet werden. Etwas ist nicht per se gut oder schlecht. Erst unsere Bewertung macht es dazu.
Unsere Erwartungen und Vorstellungen spielen eine grosse Rolle beim Verändern etablierter Gewohnheiten. Lassen Sie uns an dieser Stelle aber auch ganz klar sagen: Manchmal ist weniger mehr! Je nachdem, auf welchem Level der „Veränderungshäufigkeit“ Sie aufsetzen, sollten Sie sich überlegen, ob nicht die Umsetzung von ein bis maximal drei wichtigen Punkten besser ist, als eine grosse Liste von „das-wollte-ich-schon-immer-mal-ändern“-Aktivitäten vor sich her zu schieben.
Auch viele kleine Schritte führen Sie zu Ihrem Ziel!