Synergieeffekt: 3 Fragen bescheren den Synergieeffekt

Bei der Teamarbeit wird eins angestrebt: Der Synergieeffekt. Fehlt dieser, handeln Sie sofort. Hinterfragen Sie die Blockaden – und lösen Sie diese auf.

11.01.2023 Von: Brigitte Miller
Synergieeffekt

Das Potenzial der einzelnen Teamkollegen anzapfen

Teamarbeit ist mehr als nur eine Zusammenarbeit mehrerer Kollegen in einer Gruppe. Vielmehr sollen ja die Kompetenzen, Fähigkeiten und Ressourcen aller Beteiligten wie in einem Schmelztiegel Neues entfachen – eben den gewünschten Synergieeffekt auslösen. Doch allzu oft entsteht solch ein positives Zusammenwirken kaum oder nur zu spärlich oder gar nicht.

Schade. In solchen Teams verpufft das Potenzial jedes einzelnen Teamkollegen - und somit letztendlich auch das Potenzial des Teams. Handeln Sie als Führungskraft sofort bei den ersten Anzeichen – wie beispielsweise

  • Probleme werden Ihnen vorgetragen, statt diese im Team zu lösen.
  • Informationen werden kaum oder zu spät untereinander ausgetauscht.
  • Absprachen sind zu ungenau und/oder werden nicht eingehalten.
  • jeder kümmert sich nur um sein „Ding“.
  • Ressourcen bleiben unausgelastet.
  • Kompetenzen liegen brach.
  • Ideen werden abgeblockt.

Synergieeffekt ankurbeln: Stellen Sie dem Team 3 zentrale Fragen

Einen Synergieeffekt von oben zu verordnen, wird fehlschlagen. Binden Sie deshalb das Team bei dieser Zielerreichung unbedingt mit ein. Schliesslich ist es die Aufgabe des Teams für solch einen Synergieeffekt zu sorgen. Dafür benötigt das Team jetzt und auch für die Zukunft ein entsprechendes Steuerungs-Instrument.

Solch ein Steuerungs-Instrument sind Fragen. Denn Fragen eröffnen neue Sichtweisen und Blickwinkel. Mit den folgenden 3 zentralen Fragen durchläuft das Team einen Prozess des Erkennens und Verstehens – und setzt so Lösungen für den angestrebten Synergieeffekt frei.

Frage 1: Wo stehen wir heute?

Die erste Frage beschäftigt sich mit dem Ist-Zustand. Notieren Sie erste Schlagworte, die das Team nennt, auf einem Flipchart. Um jedoch dem schwächelnden Synergieeffekt auf die Schliche zu kommen, kurbeln Sie die Analyse mit weiteren Fragen an – beispielsweise:

  • Wo stehen wir heute…. in puncto Informationsaustausch?
  • Wann fehlen wem welche Informationen?
  • Was mag die Ursache für diesen Informationsmangel sein?
  • Wer hat die Information zuerst erhalten?
  • An wen wurden sie weitergeleitet?
  • An welcher Stelle kam es zu einer Informationsblockade? Weshalb?
  • Weiss jeder, welche Informationen für welche Aufgaben benötigt werden?
  • Ist sich jeder der Bring- und Holschuld bewusst?
  • Wie definiert das Team (und der Einzelne) Bring- und Holschuld in puncto Informationen?
  • Wie gut sind die einzelnen Teamkollegen über die Aufgaben und Arbeiten des anderen informiert? Welche Lücken zeigen sich? Wie beeinflusst dies den Informationsaustausch?

Betrachten Sie auf diese Weise detailliert einzelne wichtige Bereiche der Teamarbeit. Scheuen Sie sich nicht, gerade in die erste Frage – die Bestandsaufnahme – ausreichend Zeit zu investieren. Sie wollen schliesslich gemeinsam mit dem Team herausfinden, welche Ursachen es für den wenig ausgeprägten Synergieeffekt gibt. Und meist gibt es dafür diverse Gründe. Finden Sie diese heraus.

Frage 2: Wohin wollen wir?

Brainstormen Sie mit dem Team. Notieren Sie zuerst einmal all die Wünsche und Bedürfnisse, die das Team und/oder auch einzelne Teammitglieder äussern – wie beispielsweise:

  • Ich möchte nicht immer als Letzte etwas erfahren.
  • Manche Fakten benötige ich nicht, andere aber schon.
  • Wenn Guido fehlt, fehlen auch seine Daten, die er auf seinem PC abgespeichert hat. Da möchte ich dann ran.

Akzeptieren Sie einen Fakt: Niemand wird in dem Moment ein klares, konkretes Ziel benennen. Vielmehr liest sich die Liste der Bedürfnisse, wie eine Liste weiterer Ursachen für die Synergie-Blockade. Wunderbar. Denn jeder Wunsch offenbart auf diese Weise ein Kriterium, auf das bei der Realisierung geachtet werden muss.

Hinterfragen Sie am besten die genannten Bedürfnisse, um ein Ziel für alle herausfiltern zu können:

  • Woran merken Sie, dass Sie nicht mehr als Letzte davon erfahren?
  • Wann möchten Sie die Informationen erhalten? In welcher Form? Von wem?
  • Welche Fakten benötigen Sie? Welche Fakten benötigt wer zu welchem Zeitpunkt? Welche Fakten benötigt das Team für den gesamten Arbeitsverlauf?
  • Welche Daten hat Guido auf seinem PC abgespeichert? Für wen sind diese wann relevant?
  • Welches gemeinsame Ziel benennen wir aus den gesammelten Fakten?

Frage 3: Wie gelangen wir dorthin?

Nutzen Sie den Flow der Antworten. Setzen Sie sofort Ideen für die Realisierung frei. Bestimmen Sie gemeinsam Kriterien, die eine gute Realisierung des Ziels erfüllen müssen. Erstellen Sie einen Realisierungsplan mit Schritten und Kriterien, die von allen kontrolliert werden können.

Fragen Sie:

  • Woran erkennt das Team, dass das Ziel erreicht wurde?
  • Woran erkennt Guido, dass alles gut verläuft?
  • Woran erkennt jeder im Team, dass sich alle an die Vereinbarung halten?
  • Woran kann jeder merken, dass ein positives Zusammenwirken – eine positive Synergie - bei der Arbeit entstanden ist?
  • Wer macht jetzt zukünftig was anders?
  • Auf was will jeder achten?
  • Welche neuen Handlungsschritte leiten sich aus dem vereinbarten Ziel für jeden ab?
  • Wer benötigt (vielleicht) welche Hilfestellung, um seine Handlungsschritte auch realisieren zu können?
  • Welche Anforderungen werden an Sie als Führungskraft gestellt?
  • Was sollten Sie als Vorgesetzter wann zur Verfügung stellen?
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