Spannungen im Team: So lösen Sie Probleme im Team
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Mal wieder Spannungen im Team
Ach, nicht schon wieder. Da lugt es um die Ecke. Oder steht es bereits wie der Elefant im Raum – und keiner will es wahrhaben? Dennoch der unbeliebte Elefant ist allen zu vertraut: Es ist ein Problem im Team. Ein Problem in der Teamarbeit ist aufgetreten.
Vielleicht existiert es schon länger. Vielleicht ist es erst ein paar Stunden alt. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit. Vielleicht ist es aber wirklich so gross wie ein Elefant. Fast egal, wie sich das Problem darstellt, denn von alleine verschwindet das Problem nicht. Auch, wenn es manches Mal gerne versucht wird. Das Leugnen, Ignorieren und Aussitzen. Funktioniert meist nicht. So ein Frust.
Ungeeignete Lösungsmethoden um Spannungen im Team zu lösen
Noch mehr Frust, gar Stress entsteht, weil so mancher Lösungsversuch schon zu Beginn scheitert. Einfach, weil die Methode, mit der das Problem betrachtet wird,
- zu kurz greift,
- einen zu engen Problem-Fokus bietet,
- den Ursachen nicht wirklich auf den Grund geht,
- viel zu schnell die ersten Ideen als Lösung akzeptiert,
- zu wenige Lösungskriterien bestimmt.
Denn so manches Problem benötigt einen umfassenden Fragen-und-Antworten-Schwerpunkt, um eine nachhaltige Lösung finden zu können. Und solch einen Schwerpunkt bietet die SQUID-Methode.
Die SQUID-Methode im Überblick | |
Die Bezeichnung SQUID | Der Begriff stammt aus dem Englischen und wurde gezielt gewählt. Denn SQUID bedeutet Tintenfisch. Ein Tintenfisch hat viele Tentakel. Bei der Visualisierung dieser Methode werden die Fragen-Antworten wie Stränge – also wie Tentakel – aufgezeichnet. |
Akronym SQUID | SQUID steht auch für S = Sequential QU = Questions I = Insight D = Diagramm |
Anwendungs-Optionen | Der Einsatz dieser Methode hat drei Schwerpunkte:
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Vorteil | Durch das gezielte Fragen-und-Antworten entdeckt das Team oftmals auch versteckte Fragen, die ansonsten ungeklärt blieben. So können die einzelnen Tentakel-Erkenntnisstränge nacheinander bearbeitet und gelöst werden. |
Benötigtes Material | Pinnwand plus Pinnwand-Papier Moderationskarten in zwei unterschiedlichen Farben: Eine Farbe für die Fragen. Die andere Farbe für die Antworten. Sprühkleber, damit die Moderationskarten halten Alternativ: farbige Post-Its Moderationstift(e) zum Notieren der Frage/des Problems und zum Aufzeichnen der Verbindungs-Stränge |
Durchführung |
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Die SQUID-Methode im Einsatz :5 Tipps
Jede Methode benötigt für ein gutes Gelingen ein wenig Aufmerksamkeit. Denn keine Methode soll die Teilnehmer über- oder unterfordern. Dies gilt auch für die SQUID-Methode. Die folgenden Tipps bieten Impulse und Anregungen, wie die Anwendung gut gelingt um Spannungen im Team zu lösen.
Tipp 1: Erst einmal keine Zensur
Steht das Problem bzw. die Thematik für alle sichtbar auf dem Pinnwand-Bogen geschieht oft eins: Viele Fragen poppen auf. Viele Fragen werden genannt. Viele Fragen werden zweifelsfrei von den Teammitgliedern notiert.
Gut so. Wunderbar. Dieser mentale Flow sollte nicht gestoppt werden. Weder von Ihnen als Moderator, noch vom Team. Denn in diesem ersten Schritt geht es um das Sammeln der Fragen. Niemand kann wissen, welches die entscheidende Frage ist, die das Team der Lösung näherbringt. Deshalb erst einmal jede einzelne Frage zulassen.
Tipp 2: Sich auf wesentliche Fragen konzentrieren
Sicherlich liegen Ihnen und dem Team viele Fragen vor. Der erste Fragen-Zyklus setzt meist viele frei. Vielleicht gibt es auch „doppelte“ Fragen, also Fragen, die den gleichen Fokus haben, aber anders formuliert wurden.
Bitten Sie jetzt das Team, die wesentlichen Fragen auszuwählen. Es sollten maximal 3 Fragen sein, die beantwortet werden. Und zwar aus einem einfachen Grund: Zu viele Fragen lenken den Fokus in zu unterschiedliche Richtungen. Dadurch droht eine Verzettlung, die die Lösungsfindung blockiert.
Alle anderen Fragen legen Sie beiseite. Diesen kann und darf sich das Team widmen, sobald dieser Fragen-Antwort-Zyklus abgeschlossen ist. Und – ganz wichtig -, falls es dann überhaupt noch notwendig ist, sich den verbliebenen Fragen zu widmen. Vielleicht wurde schon eine Lösung gefunden.
Tipp 3: Essenz der Antworten herausarbeiten
Antworten sind erst einmal spontan. Meist lang und ausführlich. Meist ein Querdenken, bei dem von einem Gedanken zum anderen gesprungen wird. Solche Antworten sind gut. Eignen sich leider nicht zum Notieren.
Deshalb bitten Sie das Team und/oder das einzelne Teammitglied, die Antwort zu verdichten:
- Mit welchem Schlagwort lässt sich die Antwort zusammenfassen?
- Was ist die Essenz der Antwort?
- Wie kann die Antwort in maximal 3 Worten notiert werden?
Tipp 4: Antworten verdichten
Jede Frage wird viele Antworten freisetzen. Meist ist dies jedenfalls so. Viele Köpfe haben viele und unterschiedliche Sichtweisen. Das ist gut. Das ist der Reichtum eines Teams. Allerdings hindern zu viele Antworten den Lösungsprozess. Es gibt in solchen Momenten einfach zu viele Lösungskomponenten, die berücksichtigt werden müssten.
Deshalb ist eine Verdichtung der Antworten nötig. Bitten Sie das Team,
- Antworten zu gruppieren. Welche Antworten können in einem Gruppenblock aufgelistet werden?
- Antwort-Paare zu bündeln. Welche Antworten fokussieren ein Thema, aber mit unterschiedlichem Schwerpunkt (beispielsweise „Einfache Meeting-Regeln“ und „Meeting-Regeln müssen sichtbar sein“)?
- Antworten zusammenzufügen. Welche Antworten fokussieren dasselbe?
Tipp 5: Antworten priorisieren
Jede Antwort sollte und darf weiter hinterfragt werden – im zweiten Fragenzyklus. Dennoch lohnt es sich, bei vielen Antworten kluge Priorisierungen zu setzen. Wählen Sie zusammen mit dem Team die Antworten aus, die
- zuerst hinterfragt werden sollen,
- am vielversprechendsten zu einer Lösung führen,
- dem Team am meisten am Herzen liegen.
Fokussieren und lenken Sie auf diese Weise den kreativen Output.