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Vertrauen: Wie Sie mit Vertrauen Ihre Mitarbeitenden motivieren

Das Thema «Mitarbeitermotivation» hat die Führungskräfte schon immer beschäftigt – und wird auch in Zukunft nichts an seiner Brisanz verlieren. Wie gross ist unser Einflussbereich, wenn es darum geht, andere zu Spitzenleistungen zu motivieren? Zu den effektivsten Hebeln gehört definitiv das Vertrauen.

22.04.2024 Von: Rolf Rado, Sue Rado
Vertrauen

Damit wir leistungsfähige Mitarbeitende haben, brauchen wir motivierte Mitarbeitende. Damit Mitarbeitende motiviert zur Arbeit kommen, muss er/sie (Vgl. Abbildung):

  • über die nötigen Fähigkeiten und Eigenschaften und Erfahrungen verfügen (= können)
  • sich in einem Umfeld bewegen, das ihm den nötigen Rahmen bietet, sein „Können“ optimal und mit Freude einzubringen = (dürfen)
  • und selber sein Herzblut für die Aufgabe mitbringen (= wollen), weil es „Sinn-voll“ ist für ihn/sie ganz persönlich.

Vertrauen gehört zum Bereich „dürfen“. Vertrauen will verdient sein! Menschen haben ein ganz feines Sensorium dafür, wem sie mit gutem Gefühl ihr Vertrauen schenken – und von wem sie Vertrauen geschenkt bekommen.

Mit einem Mitarbeitenden über Vertrauen zu sprechen – z.B. anlässlich des Jahres-Mitarbeiter-Gespräches - genügt nicht. Es geht darum, unter dem Jahr mit konkreten Handlungen zu zeigen, dass man dem Mitarbeitenden etwas zutraut. Die Tonalität unserer Stimme verrät, ob wir dieses Vertrauen aus tiefer Überzeugung aussprechen – oder ob es eine reine Floskel ist. Stellt es sich in den Ohren des Mitarbeiters als „netter“ aber nicht authentischer Satz heraus, verlieren wir als Führungskraft unsere Glaubwürdigkeit.

Frage 1: Vertraue ich mir selber?

Unsere Erfahrung zeigt, wenn jemand sich selber nicht vertraut – vertraut er / sie auch keinem anderen. Kreativ sind diese Führungspersonen dann bei den Ausreden, warum sie anderen nicht vertrauen können. Das Problem sind aber selten die MitarbeiterInnen, sondern der Chef selber.

Hier ist viel Selbstreflektion und Ehrlichkeit sich selber gegenüber wichtig, um dieses Thema in der Tiefe auflösen zu können. Das darf auch mit Unterstützung eines Coaches geschehen.

Als kleiner Denkanstoss zu diesem Thema nachstehend die drei Säulen der Führung von Boris Grundl:

Säule 1: Wie führe ich mich selbst?

Säule 2: Wie lasse ich mich führen?

Säule 3: Wie führe ich andere?

Die Frage „Vertraue ich mir selbst?“ gehört in die erste Säule, „Wie führe ich mich selbst?“. Bevor sich jemand diese Frage nicht beantwortet hat und sich selbst auch wirklich führen kann, sollte niemand andere Menschen führen dürfen. Denn – wie oben erwähnt, wie soll ich jemandem vertrauen, wenn ich mir selbst nicht vertraue?

Frage 2: Wie schenke ich meinen Mitarbeitenden konkret mein Vertrauen?

Wichtig ist, nicht nur alljährlich beim Weihnachtsessen das Vertrauen an das ganze Team auszusprechen, sondern es die Mitarbeitenden tagtäglich erfahren zu lassen in Form von konkreten Handlungen. Also nicht nur über Vertrauen reden – sondern dies konkret vorleben – zum Beispiel indem Sie:

  • grosszügig Aufgaben an Ihre MitarbeiterInnen delegieren
  • den Mitarbeitenden dazu ermutigen, auch Aufgaben zu übernehmen, die ausserhalb seiner Komfortzone liegen
  • Ihre Kontrollaufgabe zwar wahrnehmen, aber im kleinstmöglichen Umfang – und zwar offen, fair und transparent
  • den bestgeeignetsten  Mann bzw. die bestgeeignetste  Frau in ein Projekt delegieren und nicht selber gehen, insbesondere auch dann, wenn es sich um ein prestigeträchtiges Projekt handelt
  • konsequent zur Aufgabe auch die entsprechenden Verantwortungen und Kompetenzen abgeben
  • ihn/sie, so weit wie möglich, auch finanziell und/oder zeitlich dabei unterstützen, wenn eine Aus- oder Weiterbildung angesagt ist

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