Selbstvertrauen erfolgreich fördern: Tipps für Führungskräfte
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Stellen Sie sich Selbstvertrauen wie einen Muskel vor. Durch Training und Übung wird er aufgebaut und gestärkt. Wird er nicht gebraucht, baut er sich ab. Und diese Metapher beinhaltet noch einen weiteren wichtigen Punkt. Wie ein Muskel, ist auch das Selbstvertrauen immer da. Wir können es also nicht verlieren. Es ist lediglich unterschiedlich stark ausgeprägt. Durch gezieltes Training kann es verändert werden. Als Führungskraft können Sie dieses Training bei Ihren Mitarbeitenden massgeblich unterstützen und anleiten. Wie Sie dies tun können, zeigen die folgenden Schritte auf.
Schritt 1: Die wahren Stärken stärken
Selbstvertrauen setzt ein starkes Selbstbewusstsein voraus. Damit ist ein grosses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gemeint. Dies setzt voraus, sich den eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein. Stärken gilt es zu stärken und Schwächen gilt es zu akzeptieren. Dies ist eine sehr persönliche Arbeit. Bewahren Sie als Führungskraft den notwendigen Abstand dazu und geben Sie Ihre Mitarbeitenden in die Obhut ausgebildeter Fachkräfte für diese Arbeit. Stehen diese nicht unternehmensintern zur Verfügung, so holen Sie sich externe Unterstützung durch einen Coach.
Schritt 2: Das «Wollen» fördern
Die Frage «was will ich?» ist zentral für den Aufbau eines hohen Selbstvertrauens. So zeichnen sich Menschen mit einem hohen Selbstvertrauen dadurch aus, dass sie Klarheit über die eigenen Ziele haben und eine klare Absicht diese Ziele zu erreichen. Das braucht geistige und emotionale Klarheit. Manchmal ist das Wollen so sehr von Normen und Erfahrungen übertüncht, dass die Frage «was will ich?» vermeintlich nicht beantwortet werden kann. Wenn dies der Fall ist, stellt eine professionelle Unterstützung durch einen Coach die effizienteste Lösung dar. Gleichzeitig können Sie als Führungskraft den Prozess unterstützen, indem Sie echtes Interesse für Ihre Mitarbeitenden zeigen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Überprüfen Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden, dass die unternehmerischen Ziele und die individuellen Ziele des Mitarbeitenden im Einklang sind. Darüber hinaus weisen Sie Ihren Mitarbeitenden nur jene Rollen und Funktionen zu, die ihren wahren Stärken entsprechen. Zudem können Sie die Teamverantwortung fördern, indem Sie im Team aufzeigen, wer welchen Beitrag zum Ziel hat und dass es jeden einzelnen zur Zielerreichung braucht.
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Schritt 3: Mutige Entscheidungen unterstützen
Mitarbeitende die ihre Ziele leidenschaftlich verfolgen, stehen für das ein, was sie wirklich erreichen wollen. In diesem Verhalten liegt Mut und sie sind gewillt Risiken einzugehen, die sich in Hinblick auf die Zielerreichung lohnen. Als Führungskraft ist es wichtig, dieses Verhalten zu unterstützen. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die notwendigen Freiräume für mutige Entscheidungen. Dafür kommunizieren Sie konkrete und verbindliche Arbeitsaufträge in Form von Zielen. Nutzen Sie das SMART-Modell zur Zieldefinition. So stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminiert sind. Zudem zeigen Sie die Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Konsequenzen auf, innerhalb welcher die Ziele zu erreichen sind. Dazu gehört auch der Umgang mit Fehlern. Es ist wichtig, dass Sie Fehler zulassen, um daraus zu lernen. Ansonsten fördern Sie eine Angstkultur, die kontraproduktiv ist. Greifen Sie deshalb erst ein, wenn etwas völlig aus dem Ruder läuft. Das Selbstvertrauen Ihrer Mitarbeitenden wächst damit ins unendliche und gleichzeitig entwickeln Sie die eigenen Führungsqualitäten.
Schritt 4: Erfolge feiern
Für Menschen mit einem schwach ausgeprägten Selbstvertrauen ist es wichtig sich in der Annahme von Lob und Anerkennung zu üben. Als Führungskraft ist es deshalb wichtig, dass Sie dafür möglichst viele Gelegenheiten schaffen. Machen Sie gemeinsame Erfolge und herausfordernde Situationen, die Ihre Mitarbeitenden erfolgreich gemeistert haben, transparent. Feiern Sie diese Erfolge im Team und schaffen Sie so eine «Wir-Kultur». Loben Sie auch auf individueller Ebene. Wenn ein Mitarbeitender eine herausragende Leistung erbracht hat, loben Sie ihn ganz konkret für diese Sache. Ehrliches Lob findet zudem sofort, unter vier Augen und wohldosiert statt. Anstelle von «Toll, die Präsentation ist gut gelaufen!» ist ein Lob in der folgenden Form richtig: «Ausgezeichnet, wie gut Sie die heutigen Fragen aus dem Publikum beantwortet haben. Ich bin beeindruckt, wie schnell Sie sich in dieses Thema eingearbeitet haben.»
Der Aufbau eines starken Selbstvertrauens braucht Zeit. Es ist wichtig kleine Schritte zu gehen und kontinuierlich zu lernen. Dies erreichen Sie, indem Sie fordern, aber nicht überfordern. Zudem ist es wichtig, dass Sie sich Ihrer Vorbildfunktion in diesem Lernprozess bewusst sind. Als souveräne Führungskraft verfolgen Sie unerbittlich ihre unternehmerischen Ziele und sind gleichzeitig empathisch im Umgang mit ihren Mitarbeitenden. Sie sind authentisch, strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Nehmen Sie die Haltung ein, dass es dort, wo Sie sind, Spass macht. So schaffen Sie eine Kultur des Vertrauens, die eine Einladung an Ihre Mitarbeitenden aussendet. So schaffen Sie die Basis für starkes Selbstvertrauen, Selbstführung und Selbstorganisation!