Mitarbeiter: Die 16 Mitarbeitertypen
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Tagtäglich erleben Sie Ihre Mitarbeiter: Ob bei der Arbeit, in der Interaktion mit Kunden oder dem Kollegen, in Meetings, beim Telefonieren oder bei der Annahme von Reklamationen. Und in jeder dieser Situation beobachten Sie eine für diesen Mitarbeiter ganz spezifische Verhaltensweisen. Vielleicht ist er zurückhaltend, äussert nur selten seine Meinung in einem Meeting und arbeitet am liebsten alleine vor sich hin. Oder er ist kontaktfreudig, kommt in Gesprächen vom Hundertsten ins Tausendste und vertritt seine Meinung in jeder Besprechung.
Mitarbeitertypgruppe: Die Macher
1. Der Extrovertierte
Dieser Menschentyp ist nach aussen gewandt, was sich dadurch zeigt, dass er
- schnell und rasch Beziehungen knüpfen kann.
- sehr kontaktfreudig ist.
- über ein aktives Kontaktstreben verfügt.
- direkt auf die andere Person zugeht.
- sozial integrativ und aktiv ist.
Dabei tritt er entgegenkommend, offen, manches Mal auch überschwenglich auf. Denn sein Ehrgeiz und seine Tatkraft treiben ihn an. Er will nicht nur dabei sein, sondern er will aktiv gestalten, d.h., er will mit seinem Handeln etwas erreichen. Dies zeigt er auch gerne dadurch, dass er das Wort führt. Die Gefahr bei ihm besteht darin, dass er (nur) im Aussen lebt und sich selbst in jedes Umfeld hineinprojiziert, um Möglichkeiten der Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung zu finden.
2. Der Aufsteiger
Er bevorzugt das hierarchische Unternehmen mit klaren Strukturen, in denen er zielgerichtet auf der Karriereleiter emporklettern kann. Dieser Ehrgeiz zeigt sich durch
- Interesse und Engagement.
- Wissen, um was es geht.
- hohe Identifikation mit dem Unternehmen.
- Bejahung der eigenen Aufgaben als auch Übernahme von Aufgaben in eigener Verantwortung.
- Leistungsbereitschaft.
- schnelles Reagieren auf einen Wink hin.
- Durchhaltevermögen.
- gute Anpassungsfähigkeit und Einhaltung der betriebsüblichen Regeln.
Diesen Einsatz will er natürlich auch belohnt sehen: durch Beförderung und raschen Aufstieg. Motivatoren, die bei ihm wirken, sind Macht, Einkommen und Prestige (nicht allein in finanzieller Hinsicht, sondern auch in Form des grösseren Büros, der eigenen Sekretärin, des Firmenwagens). Die Kehrseite der Medaille liegt in seiner Angst, zu versagen. Dadurch tritt er in manchen Meetings, in denen er mit seinen Argumenten nicht punkten kann, manipulativ auf und zeigt so seinen Trieb nach Macht.
3. Das Alpha-Tier
Das wirkliche Alpha-Tier ist der Dreh- und Angelpunkt des Teams bzw. der Abteilung und wird stets deren Vorteile als auch Bedürfnisse im Blick behalten, ohne natürlich seine eigenen zu missachten. Dabei zeigt er Intelligenz, Selbstbewusstsein, Erfolgswillen, Leistungsstärke, Konfliktbereitschaft und Überzeugungskraft, um für «das Rudel zu sorgen und es zu beschützen». Er lässt sich weder durch Niederlagen noch von der Konkurrenz abschrecken, sondern geht seinen Weg, um die Führung zu übernehmen. Basieren alle seine Vorgehensweisen auf seiner natürlichen Autorität statt auf Manipulation und dem Versuch, sich auf Kosten der Kollegen zu profilieren, dann gewinnt er das Vertrauen der Kollegen, erhält den Respekt seiner Konkurrenten und erfährt die Hochachtung seiner Mitarbeiter, die ihm alle folgen werden.
Das Alpha-Tier nimmt gerne etwas in die Hand, d.h., es zeigt eine hohe Verantwortungsbereitschaft und entscheidet schnell, wobei es so weit als möglich die Meinungen und Ideen anderer einholt, um dann aber die Entscheidung alleine zu treffen. Schwierig kann es werden, wenn mehrere Alpha-Tiere aufeinandertreffen, die sich dann in Konkurrenzkämpfe verbeissen.
4. Der Machtmensch
Das Alpha-Tier wird gerne mit dem Machtmenschen verwechselt. Doch anders als das Alpha-Tier ist der Machtmensch, wie der Typname schon verrät, durch Machtgier, gar Machtbesessenheit geprägt, die er in jedem Falle durchsetzen will. Dabei sollen ihm die anderen, ob Kollegen oder Mitarbeiter, Gehorsam leisten und sich seinen Meinungen und Anordnungen nicht nur fügen, sondern auch unterordnen. Grundlage seines Erfolgs ist die Vermittlung der Rechtschaffenheit und Glaubwürdigkeit, da er seine Gedanken und sein Verhalten mit Beharrlichkeit, Scharfsinn, Intelligenz und Charme vorträgt, um so die anderen von seiner tatkräftigen Persönlichkeit zu überzeugen. Gelingt dies nicht auf diese Weise, setzt er auf Manipulation, wobei er sein Wissen als Machtmittel einsetzt.
Mitarbeitertypgruppe: Die Denker
5. Der Kreative
Sein Wesen ist geprägt von Interesse, Neugierde und einer offenen, kritischen Haltung, die er nicht nur als Tüftler und Erfinder unter Beweis stellt, sondern gerade im Umgang mit Problemen, für die er besonders sensibel ist. Sein Credo lautet: Für alles gibt es eine Lösung. Und bei dieser Lösungssuche zeigt er eine Intensität und Gründlichkeit im Denken, die jedoch gepaart ist mit dem Umwandeln oder Verändern gegebener Informationen, um daraus wirklich Neues zu schaffen, das auch funktioniert. Denn Luftschlösser sind nicht sein Ding. Vielmehr tritt er zielgerichtet und mit einem Sinn für die Realität auf.
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6. Der Ingenieur
Der Ingenieur zeigt ein genaues, sachliches und realistisches Denken, das darin seine Stärke offenbart, dass er Wunschvorstellungen vom Machbaren und Wesentliches vom Unwesentlichen trennt. Dabei geht er konzentriert, intellektuell und mit geistigem Augenmasse an die Dinge heran, sodass er nicht allein selbstbewusst Lösungen erkennt, sondern auch entscheidungsfreudig eine Lösung auswählt, die er umsetzt.
Da für ihn die Aufgabe im Vordergrund steht, ist er im Kontakt eher zurückhaltend und zeigt wenig Interesse an Hierarchie, Prestige und der Organisation. Vielmehr bearbeitet er gewissenhaft, zuverlässig und mit einer grossen Portion an Selbstdisziplin die ihm gestellten Aufgaben.
7. Der Introvertierte
Der Introvertierte ist in sich gekehrt und verschlossen, ohne abweisend zu sein. Denn er tastet sich in der Interaktion mit anderen langsam heran, ohne dabei erst einmal viel von sich selbst preiszugeben. Vielmehr zeigt er hier eine seiner Stärken: Er beobachtet gut und tieferliegend, sodass er bei Problemen oder auch Konflikten Ursachen erkennen kann, die anderen verborgen bleiben. Dadurch als auch durch seinen Willen, sich mit Fragen oder Problemen des Unternehmens, sowohl auf der technischen, sozialen und/oder ethischen Seite, auseinanderzusetzen, liefert er viele wichtige Anregungen, die das Image und die Corporate Identity stärken können. Bei seiner Arbeit zeigt er Sorgfalt, Selbstbeherrschung und Verantwortlichkeit.
8. Der Lernwillige
Der Lernwillige ist ein Denker der besonderen Art, da er stets auf dem Laufenden sein will. Sein Wesen ist deshalb geprägt von Offenheit, Neugierde, Interesse und Wissbegierde, die er sowohl im Unternehmen als auch ausserhalb des Unternehmens befriedigt. Dafür hat er sich ein Netzwerk aufgebaut, das er dazu nutzt, Wissen und Informationen zu sammeln, die er bei seiner Arbeit einsetzt und mit bestehenden Arbeitsabläufen verknüpft, um so Bestehendes zu optimieren oder auch Neues zu etablieren.
Mitarbeitertypgruppe: Die Zuarbeiter
9. Der Kontaktmensch
Ebenso wie der Extrovertierte geht der Kontaktmensch leicht und schnell auf seine Mitmenschen zu. Doch er sucht im Aussen nicht die Möglichkeit der Selbstverwirklichung, sondern will einfach mit anderen Menschen in freundschaftlicher Weise zusammen sein bzw. arbeiten. Dabei ist ihm sein Wesen, das freundlich, gesellig und gutmütig ist, ohne dass er sich ausnutzen lässt, ein Türöffner. Durch seine Sorglosigkeit und Grosszügigkeit sorgt er auch schnell für eine entspannte Atmosphäre, was sich im Kontakt zu Kunden positiv auswirkt. Und als tatkräftiger Praktiker mit gesundem Menschenverstand leistet er Tüchtiges, ohne sich profilieren zu wollen und zu müssen.
10. Der Zuverlässige
Dieser Mitarbeitertyp sorgt für Stabilität im Team oder in der Abteilung. Er kennt seine Funktion. Er weiss um seine Aufgaben und seinen Arbeitsbereich. Beides füllt er zuverlässig aus, d.h., auf ihn ist Verlass. Diese Zuverlässigkeit zeigt sich
- durch eine ruhige und gut organisierte Planung der einzelnen Aufgaben.
- durch eine einwandfreie Abwicklung des Tagesgeschäftes.
- durch Zusagen, die eingehalten werden.
- durch Absprachen, die gewissenhaft umgesetzt werden.
- durch ein zielgerichtetes Arbeiten, bei dem im Grunde nur noch die Ergebnisse kontrolliert werden müssen.
11. Der Angepasste
Dieser Mitarbeitertyp bevorzugt Sicherheit, eine stabile Arbeitsumgebung und geregelte (Routine-)Tätigkeiten, die durch ihre Wiederkehr auch sein Sicherheitsbedürfnis befriedigen. Er ist loyal und pflichtbewusst, wobei er sich mühelos in die Organisation des Unternehmens ein- und unterordnet. Die Sachzwänge, die durch Arbeitsabläufe oder durch die Zusammenarbeit im Team gegeben sind, akzeptiert er ohne Murren, sodass er ein bequemer, aber dennoch arbeitsamer Mitarbeiter ist, der stets ein bisschen mehr tut, als von ihm gefordert wird, um so sein Gefühl der Sicherheit zu befriedigen.
12. Der Pragmatiker
Sein Blick als auch sein Tun sind stets auf die Sache ausgerichtet, die er fachmännisch und ohne Voreingenommenheit angeht, d.h., organisatorische Regeln, die für ihn keinen praktischen Nutzen haben, werden wenig befolgt. Denn es geht ihm stets um den praktischen Nutzen. Dadurch bringt er die Dinge voran und zeigt so oft genug seinen Kollegen, «was eigentlich Sache ist». Seine Fähigkeit, sich auf das Wesentliche in der Sache zu konzentrieren, ermöglicht es ihm, für klare Verhältnisse zu sorgen, wodurch er als auch alle anderen im Hier und Jetzt handeln können.
Mitarbeitertypgruppe: Die Problematischen
13. Der Pedant
In seinem Wesen ist er übertrieben korrekt und will immer alles ordnen. Durch diese übersteigerte Ordnungsliebe legt er gesteigerten Wert auf die Beachtung von Kleinigkeiten und Vorschriften (falls er keine vorfindet, macht er sich welche). Er ist gewissenhaft und pünktlich. Seine Arbeiten verrichtet er gewissenhaft und genau. Allerdings ist er in seinem Tun äusserst unflexibel und wird zum Erbsenzähler und zum Umstandskrämer, der auf die strikte Einhaltung von Normen und Vorschriften pocht, so dass er zum Kritiker innerhalb der eigenen Reihen wird.
14. Der Nörgler
Dieser Typ mäkelt und kritisiert an allem herum. Killerphrasen beherrscht er aus dem Effeff. Durch seine destruktive Grundhaltung «findet er stets das Haar in der Suppe» und geht so zu allem in Opposition. Hinter diesem Verhalten des ständigen Querulanten verbirgt sich der Zwang nach Geltung und Einfluss. Denn er will Recht haben und Recht behalten.
15. Der Choleriker
Gefühlsmässig völlig unbeherrscht, kann er bei Kleinigkeiten, die ihm gegen den Strich gehen, aggressiv werden, um seine Position zu verteidigen und sich mit seinem cholerischen Auftritt durchzusetzen. Er sieht dann rot, weil er sich im Grunde emotional überfordert fühlt. Er kann nicht anders auf die Situation reagieren und zeigt somit eine Inflexibilität in seinem Weltbild und seinem Verhalten. Hat er keinen cholerischen Ausraster, ist er ein engagierter Mitarbeiter auf seinem Arbeitsgebiet.
16. Der Individualist
Seine Grundzüge sind individuell bis hin zu egozentrisch, d.h., er ist unangepasst und wird sich weder ein- noch unterordnen. Denn durch seine übersteigerte Individualität ist er gegen den organisierten und rationell gesteuerten Betrieb. Typische Aussagen von ihm sind «Da ist man nur eine Nummer», «Dies bedeutet eine Begrenzung der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten» oder «Die eigenen Kompetenzen werden durch viel zu starre Regeln eingeschränkt». Er respektiert keine Autorität, sondern nur die Leistung und den individuellen Erfolg. Er ist durchaus leistungswillig als auch leistungsfähig und strebt sogar persönlichen Erfolg an. Doch seine individuelle Menschenwürde ist ihm wichtiger als erreichte Positionen.