Wertschätzende Kommunikation: Führungserfolg durch aufrichtige Wertschätzung
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Von Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie vollen Einsatz zeigen, Verantwortung übernehmen und zugleich ein hohes Mass an Toleranz, Flexibilität und Motivation mitbringen. Die Leistung von Führungskräften wird nicht nur an fachlichen Qualifikationen und Ergebnisbeiträgen gemessen, sondern zunehmend auch an den Soft-Skills.
Erschöpfung statt Wertschöpfung
Doch statt hoch motivierter Mitarbeitenden voller eigener Ideen, die sich zugleich für das Unternehmen, und auch für sich selbst einsetzen, trifft man in den Büros häufig auf ein anderes Bild. Mitarbeitende und Führungskräfte sind gleichermassen erschöpft und fühlen sich überlastet. Rund 15% der Deutschen leiden laut der Zeitschrift Focus unter dem Burn-Out-Syndrom. Das ist selbst bei jungen Menschen festzustellen. Es entsteht Erschöpfung statt Wertschöpfung.
Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, die Zufriedenheit von Mitarbeitenden und von Kunden zu steigern und zugleich der Forderung nach Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. Zudem bedarf es Antworten darauf, wie Mitarbeitende den Anforderungen im Job entsprechen, ohne dass diese dabei ihre eigenen Bedürfnisse und ihre Gesundheit vernachlässigen. Auch geht es darum, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und diese in der Berufswelt so zu kommunizieren, dass diese ernst genommen und verstanden werden. Schliesslich müssen sich Führungskräfte fragen, wie sie ihre Mitarbeitenden darin unterstützen, dass diese ihre Bedürfnisse überhaupt kommunizieren. Hier setzt der Ansatz der wertschätzenden Kommunikation an.
Werkzeug der wertschätzenden Kommunikation
In der wertschätzenden Kommunikation geht es darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende aus eigener Motivation heraus kooperieren und zur Erreichung unternehmerischer Ziele beitragen wollen. Es geht ebenso darum, einen Führungsstil zu entwickeln, der Macht mit Menschen anstatt Macht über Menschen ausübt. Die Basis ist eine Beziehungsqualität, bei der die Anliegen aller berücksichtigt werden.
Wertschätzende Kommunikation dient der Persönlichkeitsentwicklung und der nachhaltigen Erweiterung des Kommunikationsverhaltens. Das Ergebnis ist eine klare Handlungssprache und eine Kultur von gegenseitiger Wertschätzung, Akzeptanz, Offenheit und Vertrauen als Basis für qualitative und nachhaltige Leistungserbringung im Unternehmen.
Das Individuum wird gefördert, gleichzeitig entsteht eine Basis für gute Zusammenarbeit. Wertschätzende Kommunikation ist eine praxisnahe und hochwirksame Methode in der Beziehung mit Kunden, Mitarbeitenden, Führungskräften, Vorgesetzten und Kollegen.
Grundannahmen wertschätzender Kommunikation
Die wertschätzende Kommunikation legt folgende Annahmen zugrunde:
- Jeder Mensch strebt nach der Erfüllung seiner Bedürfnisse. Dadurch wird sein Verhalten bestimmt.
- Die eigenen Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die der anderen.
- Menschen tragen gerne zum Wohle anderer bei, wenn sie es freiwillig tun.
- Jede Form von Vorwurf, Angriff und Urteil ist Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.
- Menschen handeln nicht gegen andere, sondern für ihre Bedürfnisse.
Die Kommunikations- und Empathiefähigkeit von Mitarbeitenden ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen. Die emotionale Intelligenz, und damit auch die Empathie, also das Einfühlungsvermögen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Führung, Kundenorientierung und der Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit. Das zu erkennen und als Chance für unternehmerischen Erfolg zu nutzen, ist eine der wichtigsten Herausforderungen. Denn es zeigt sich, dass Wertschätzung zu Wertschöpfung führt. Zudem wünschen sich Mitarbeitende eine Kultur gegenseitiger Wertschätzung, in der Freude entsteht und in der es darum geht, Einfluss mit Menschen zu teilen, anstatt Macht über Menschen auszuüben. Dies führt zu klaren Vereinbarungen, schafft Sicherheit, bringt Anerkennung und die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse.
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Es ist aber nicht in allen Unternehmen so. Es gibt Unternehmen, in denen Mitarbeitende sich auf das Nötigste in der Kommunikation miteinander beschränken, ohne zu verstehen, was sie eigentlich davon abhält, wertschätzend miteinander umzugehen. Diese Situation entsteht häufig durch nicht stattgefundene Aussprachen. Und das ruft zwangsläufig Unzufriedenheit hervor. Neben dem real nachvollziehbaren wirtschaftlichen Schaden, der ein solches Verhalten mit sich bringt, strahlt dies natürlich auch nach aussen. Das heisst, Mitarbeitende behalten Ärger und Frust meistens nicht für sich, sondern erzählen diesen weiter.
Innerlich gekündigt
Jeder Mitarbeitende hat Kontaktpersonen, und so zieht jede schiefgelaufene Kommunikation weitere Kreise. Das Problem kann sich potenzieren. Denn es kostet viel Energie und Zeit, dem Ärger, Frust oder im schlechtesten Fall der Angst an ihrem Arbeitsplatz zu begegnen. So berichtet die Firma Gallup in ihrem regelmässigen jährlich erscheinenden Gallup Engagement Index, dass jeder fünfte Mitarbeitende aufgrund solcher Frustrationen innerlich schon gekündigt hat.
Unzufriedene Mitarbeitende sind demotiviert und bringen daher ihr kreatives Potenzial und ihr fachliches Know-how nicht in die Arbeit ein. Was ist die Grundlage für Zufriedenheit und Freude an der persönlichen Arbeit? Das Gehalt, Sozialleistung und Corporate Benefits spielen sicherlich eine wichtige Rolle. Doch diese sind letztlich sogenannte Hygienefaktoren. Es sind aber nicht die entscheidenden. Denn wer wegen dieser Faktoren kommt, geht auch wegen «Geld». Es sind andere Aspekte, die Menschen an ein Unternehmen binden und die sie jeden Morgen gerne in die Firma kommen lassen.
Menschen wollen als Menschen wahrgenommen werden. Daher ist es von zentraler Bedeutung, sich darüber im Klaren zu sein, dass die menschlichen Werte eine entscheidende Rolle spielen. Eine Atmosphäre von Druck und der Furcht vor Konsequenzen ist der Nährboden für Dienst nach Vorschrift und keine Inspiration und damit auch Innovation. Dienst nach Vorschrift geht immer auf Kosten der Kreativität und Flexibilität eines Unternehmens.
Wertschätzende Atmosphäre
Wenn Sie Mitarbeitende haben wollen, die nur das tun, was Sie als Vorgesetzter sagen, dann hat dieses Ziel seinen Preis. Auch wenn wir im Business nicht von Strafen sprechen, sind sie unterschwellig in unserem Bewusstsein, die Konsequenzen, mit denen wir zu rechnen haben, wenn wir etwas nicht tun. Das führt in die falsche Richtung. Denn es geht ja darum, mit eigenverantwortlichen Mitarbeitenden den Herausforderungen zu begegnen. Diese wertschätzende Atmosphäre erreichen Sie, indem Sie
- Verantwortung für Ihre Gegenwart und Zukunft übernehmen und übertragen.
- Ziele erreichen, mit einer Kommunikationsform, die niemanden übergeht oder benachteiligt.
- eine Kultur des Miteinanders fördern, die die Besinnung auf Bedürfnisse, Werte und wertschätzendes Handeln ermöglicht,
- ein Umfeld für Vertrauen, Offenheit und Aufrichtigkeit schaffen und damit sich und anderen ermöglichen, sich authentisch zu geben.
- in einer Haltung leben, die von Menschlichkeit geprägt ist. Nicht allein der Kunde ist König, sondern alle Mitarbeitenden in einem Unternehmen. Denn zufriedene Mitarbeitende schaffen zufriedene Kunden.
Zufriedene Mitarbeitende steigern bekanntlich den Umsatz, schaffen ein positives und attraktives Umfeld und erhöhen damit den Geschäftserfolg. Das ist der beste Beweis dafür, dass menschliche Werte wichtig sind. Deshalb führt gerade auf Unternehmen bezogen Wertschätzung zu Wertschöpfung.
Nutzen Sie die wertschätzende Kommunikation, damit Sie, wenn Sie morgens ins Geschäft fahren, sagen können: «Hier bin ich am richtigen Platz, hier gehe ich in einem wertschätzenden, freundlichen und positiv zugeneigten Miteinander, mit Freude meiner Arbeit nach und erreiche Erfolge gemeinsam mit anderen Menschen.» Die wertschätzende Kommunikation ist eine zentrale Basis für dieses Empfinden, und das ist mehr denn je wichtig für erfolgreiche Unternehmen.