Junge Führungskräfte: Respekt erhalten, Vorbildfunktion erfüllen
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Selbstbewusst und seriös auftreten
Selbstbewusstsein sei die halbe Miete, sagt man. Als Führungskraft stimmt das tatsächlich. Denn nur, wer sich diese Aufgabe selbst zutraut, wird auch von den Mitarbeitern respektiert. Der erste Schritt, um überhaupt in eine Führungsposition befördert zu werden und darin vom ersten Tag an zu überzeugen, liegt somit im Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins. Gesund ist hierbei ein wichtiges Stichwort, denn Selbstbewusstsein hat nichts mit Überheblichkeit, gar Narzissmus zu tun. Stattdessen liegt im Wort selbst die wahre Bedeutung verborgen:
Selbstbewusstsein bedeutet, sich seiner Selbst bewusst zu sein. Dabei geht es weniger darum, ein übertrieben positives Bild von sich selbst zu haben, sondern vielmehr um ein realistisches Selbstbild. Wer bin ich und was kann ich? Diese Frage kann ein selbstbewusster Mensch problemlos beantworten. Das bedeutet also auch, die eigenen Grenzen zu kennen und anzuerkennen. Selbstbewusstsein hängt demnach untrennbar mit Authentizität zusammen.
Eine selbstbewusste Führungskraft ist somit eine, die ihre Stärken kennt und weiss, was sie erreichen kann – die sich aber auch nicht scheut, Fehler zuzugeben oder Grenzen zu akzeptieren. Genau diese Fähigkeiten sind es, die maximale Erfolge erlauben und sympathisch machen; die also eine gute Führungspersönlichkeit ausmachen. Führungskompetenzen umfassen demnach zum Beispiel folgende Eigenschaften:
- Motivierend sein, aber auch realistisch bleiben.
- Verantwortung übernehmen und klare Orientierung geben.
- Ehrlichkeit sowie Vertrauen vermitteln.
- Menschlichkeit erlauben und vorleben.
- Ziele hoch stecken, aber nicht zu hoch.
- Offen kommunizieren und den Mitarbeitern zuhören.
- Kritikfähig sein – und Kritik selbst richtig äussern.
Selbstbewusstsein darf nicht mit Selbstliebe oder Selbstvertrauen verwechselt werden. Auch diese sind als Führungskraft wichtig, jedoch geht es vor allem darum, eine authentische sowie respektierte Führungspersönlichkeit zu sein. Das funktioniert nicht durch Überheblichkeit, sondern durch eine Führung auf Augenhöhe. Persönlichkeitsentwicklung mit dem Fokus auf einem gesunden Selbstbewusstsein ist daher für jede (angehende) Führungskraft ein wichtiger sowie andauernder Prozess.
Doch auch die Seriosität spielt eine zentrale Rolle, um sich als Führungskraft zu präsentieren. Während es beim Selbstbewusstsein eher darum geht, mit den inneren Werten zu überzeugen, spielt sich die Seriosität auf einer äusserlichen Ebene ab. Denn das menschliche Gehirn macht sich innerhalb von Sekunden einen ersten Eindruck von einer Person – und diesen später zu ändern, ist schwierig bis unmöglich. Dieser erste Eindruck entsteht also noch bevor ein Wort gewechselt wurde. Genau deshalb dürfen Äusserlichkeiten nicht vernachlässigt werden, obwohl diese für die tatsächlichen Führungskompetenzen eigentlich keine Rolle spielen.
Um als junge Führungskraft respektiert zu werden, ist es also wichtig, Seriosität auszustrahlen. Sie erleichtert den Start in die neue Position, bis die Mitarbeiter auch auf einer fachlichen sowie persönlichen Ebene überzeugt sind. „Kleider machen Leute“, sagt man schliesslich nicht ohne Grund und Konformität spielt in zahlreichen Unternehmen nach wie vor eine wichtige Rolle, um überhaupt in eine Führungsposition aufzusteigen. Das bedeutet, sich auch als Führungskraft kleiden zu müssen. In den meisten Branchen gelten dabei klassische Dresscodes wie Business Attire oder Business Casual. Weiterhin muss der Anzug gut sitzen, um einen professionellen Eindruck zu erwecken. Selbiges gilt bei Frauen für ein Kostüm mit Rock oder Hose.
Zuletzt entscheidet noch eine dritte Ebene darüber, ob eine junge Führungskraft selbstbewusst und seriös wirkt oder nicht: die Körpersprache. Schliesslich läuft ein Grossteil der zwischenmenschlichen Kommunikation nonverbal ab, nämlich über die Mimik und die Gestik. Es ist deshalb wichtig, die eigene Körpersprache zu kennen und zu optimieren, beispielsweise durch eine aufrechte Haltung oder direkten Augenkontakt. Dann lässt sie einen beispielsweise auch überzeugender wirken oder sympathischer. Die gute Nachricht lautet, dass sich die richtige Körpersprache lernen lässt, und zwar bereits in jungen Jahren. Zudem beeinflussen sich Körpersprache und Selbstbewusstsein gegenseitig: Sogenannte „Power Poses“ können beispielsweise dabei helfen, sich unmittelbar selbstbewusster zu fühlen und das auch auszustrahlen.
Es ist somit wichtig, sich auf ganzheitlicher Ebene weiterzuentwickeln, dann steht einer steilen Karriere in den Führungsebenen auch als junge Führungskraft nichts im Weg. Indem das Selbstbewusstsein, die Kleidung, die Körpersprache, die Wortwahl und vor allem die Führungskompetenzen stimmen, sind dafür nämlich alle Voraussetzungen gegeben.
Als Führungskraft respektiert werden
Sich für eine Führungsposition zu eignen, hängt demnach mehr mit der persönlichen Reife zusammen als mit dem tatsächlichen Alter. In der Praxis haben viele junge Führungskräfte trotzdem Probleme damit, durch ihre Mitarbeiter respektiert zu werden. Vor allem ältere Arbeitnehmer mit viel Erfahrung lassen sich ungerne durch jüngere Personen führen. Ein solcher Widerstand ist keine böse Absicht, sondern eine normale und oftmals sogar unbewusste Reaktion. Dies zu verstehen und fehlenden Respekt nicht persönlich zu nehmen, ist daher eine wichtige Erkenntnis für junge Führungskräfte.
Dementsprechend ist es wichtig, nicht beleidigt zu reagieren oder Autorität negativ durchsetzen zu wollen, beispielsweise durch Bestrafungen. Stattdessen sollten junge Führungskräfte eine solche Situation als Herausforderung begreifen, an der sie wachsen können. Respekt muss man sich schliesslich verdienen und dafür braucht es Geduld sowie den Willen, zu Beginn über das eine oder andere Fehlverhalten hinwegzusehen – natürlich innerhalb gewisser Grenzen. Gleichzeitig ist Optimismus gefragt, denn mit der Zeit ist es fast immer möglich, eine anfängliche Ablehnung in ein positives Miteinander zu verwandeln, das auf Augenhöhe stattfindet und auf Respekt basiert. Aber wie?
Die natürliche Autorität ist diesbezüglich ein wichtiges Stichwort. Eine Führungskraft wird nämlich nur respektiert, wenn ihre Autorität von den Mitarbeitern freiwillig anerkannt wird. Das vorab erwähnte, gesunde Selbstbewusstsein ist dafür eine unverzichtbare Basis. Denn nur, wer sich selbst respektiert und sich diese Rolle zutraut, kann dies ebenso von anderen Personen verlangen. Aber natürliche Autorität bedeutet auch, menschlich, respektvoll, glaubwürdig, professionell, lernwillig, kritikfähig, zuverlässig und gerecht zu sein.
Um eine Führungskraft zu respektieren, muss also keine enge Freundschaft entstehen, sondern die Werte müssen übereinstimmen. Dadurch bieten junge Führungskräfte ihren Mitarbeitern keine Angriffsfläche, die einen respektlosen Umgang rechtfertigen würde. In der Regel verschwindet die Problematik dann mit der Zeit von selbst. Nur in Extremfällen ist eine Mediation oder eine andere Lösung wie eine interne Versetzung notwendig.
Die richtige Strategie, um als junge Führungskraft respektiert zu werden, ist also eine bescheidene, aber selbstbewusste Herangehensweise an diese Aufgabe: Es gilt, authentisch zu bleiben, sich fachlich weiterzubilden und die Erfahrung sowie Expertise der Mitarbeiter zu respektieren – sprich bei Entscheidungen zu berücksichtigen. Schliesslich basiert Respekt auf Gegenseitigkeit. Wer sich also wie eine Führungskraft verhält, wird früher oder später auch als eine solche respektiert. Genau deshalb ist es wichtig, bei (anfänglichen) Probleme eine gewisse Gelassenheit zu bewahren.
Es gilt somit, niemals das Ziel aus den Augen zu verlieren und auch den Fokus der Mitarbeiter (wieder) darauf zu richten. Denn gemeinsame Ziele dienen als verbindendes Element und so wird eine produktive Zusammenarbeit selbst dann möglich, wenn es persönliche Differenzen gibt. Mit einem starken „Wir-Gefühl“, einer Führung auf Augenhöhe sowie Respekt gegenüber den – vor allem älteren – Mitarbeitern, kann sich also auch eine junge Führungskraft schnell in ihrer neuen Position behaupten.
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Ein gutes Vorbild sein
Es ist aber nicht nur Respekt, der auf Gegenseitigkeit beruhen muss. Eine gute Führung impliziert auch, dass die Führungskraft in vielerlei weiterer Hinsicht als Vorbild fungiert. Schon vor oder kurz nach dem Wechsel in die erste Führungsposition ist es wichtig, an den eigenen Kompetenzen zu feilen. Das gilt fachlich, organisatorisch und persönlich. Weiterentwicklung ist daher ein wichtiges Stichwort für eine vorbildliche Führungskraft.
Hierfür ist es wichtig zu verstehen, weshalb eine Führungskraft als Vorbild dienen kann und sollte. Fakt ist, dass Menschen soziale Wesen sind und sich automatisch an ihrem Umfeld orientieren. Sie suchen sich also bewusst oder unbewusst Vorbilder, von denen sie durch Nachahmung lernen. Das beginnt bereits im Kindesalter, doch diese Form des Lernens endet nicht als Jugendlicher oder Erwachsener. Im Gegenteil: Die sogenannten Spiegelneuronen sorgen dafür, dass Stimmungen, aber auch Handlungen anderer Personen auf uns abfärben.
Das bedeutet aber auch, dass ein Fehlverhalten durch die Führungskraft auf alle Mitarbeiter abfärben, sozusagen die Stimmung im Team vergiften kann. Denn wie soeben erwähnt, orientieren sich Menschen auch im Erwachsenenalter an Vorbildern und hierfür wählen sie in aller Regel Autoritätspersonen, beispielsweise eben die Führungskräfte. Das bedeutet, dass deren Verhalten nachgeahmt wird – unabhängig davon, ob die Führungsperson dies überhaupt möchte. Es ist deshalb wichtig, sich dieser Vorbildrolle bewusst zu sein und diese im Berufsalltag zu berücksichtigen.
In dieser Vorbildrolle liegen sowohl Chancen als auch Risiken verborgen. Durch eine gute Führung kann das Team in vielerlei Hinsicht profitieren: Die einzelnen Mitglieder werden produktiver, zufriedener, leistungsstärker, gesünder und vielleicht selbst eines Tages zu erfolgreichen Führungskräften. Eine schlechte Führung führt hingegen zum Gegenteil, sprich zu sinkender Produktivität, zu steigenden Krankenständen, zu Konflikten und zu vielen weiteren Problemen. Gleichzeitig erwerben die zukünftigen Führungskräfte denselben „falschen“ Führungsstil, sprich die gesamte Führungskultur des Unternehmens kann beeinträchtigt werden.
Genau deshalb ist Selbstreflexion das A und O für jede erfolgreiche Führungskraft. Es gilt, die eigene Vorbildrolle zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Es gilt, jene Führung vorzuleben, die man sich selbst wünschen würde. Es gilt, durch richtige Führung den Arbeitsalltag für die Mitarbeiter positiv zu gestalten und dadurch all die genannten Chancen zu nutzen. Aber wie gelingt das? Um der Vorbildfunktion als (junge) Führungskraft gerecht zu werden, ist es wichtig,…
- glaubwürdig zu sein, sprich das selbst vorzuleben, was auch von den Mitarbeitern eingefordert wird.
- in die Selbstkritik zu gehen und erst anschliessend die Mitarbeiter zu kritisieren. Denn oftmals resultiert Unzufriedenheit mit anderen erst einmal aus Unzufriedenheit mit sich selbst.
- die eigenen Emotionen wahrzunehmen und zu kontrollieren. Emotionale Reaktionen weisen oft auf alte Traumata hin, die sich auf das Berufsleben auswirken, was jedoch als unprofessionell wahrgenommen wird. Stichwort: Glaubenssätze, beispielsweise bezogen auf das Alter.
- eigene Verhaltensweisen zu verstehen und kontrolliert anzuwenden. Ansonsten werden eventuell unangemessene Strategien, wie sie beispielsweise in der Kindheit erworben wurden, auch in der Führungsrolle angewendet.
- sich selbst wertzuschätzen und diese Wertschätzung ebenso den Mitarbeitern entgegenzubringen. Das erlaubt ein menschliches Miteinander, in dem auch Schwächen oder Fehler erlaubt sind – und somit jeder über sich selbst hinauswachsen kann.
Gute Führung ist also kein statischer Zustand, sondern ein Prozess, der sich weiterentwickeln und an den Einzelfall anpassen muss. Es geht darum, jede Person individuell kennenzulernen, zu akzeptieren und zu fördern. Mitarbeitergespräche sind dabei über die gesamte Führungsperiode hinweg ein wichtiges Werkzeug, um sich gegenseitig kennenzulernen, Erwartungen zu klären und gemeinsame Ziele zu finden. So entsteht auf Dauer ein starkes „Wir-Gefühl“, sprich eine optimale Basis für erfolgreiche Führung.
Einen eigenen Führungsstil entwickeln
Um respektiert und als Vorbild wahrgenommen zu werden, ist aber auch der Führungsstil entscheidend. Wie soeben erwähnt, kann der eigene Führungsstil jenen zukünftiger Führungskräfte beeinflussen. Ebenso wurde er durch die Erfahrungen mit bisherigen Führungspersonen geprägt. In einem Unternehmen herrscht daher eine gewisse Führungskultur und diese zu hinterfragen, ist wichtig – denn nicht jede Führungskultur ist automatisch gut.
Vor allem junge Mitarbeiter, die in ihre erste Führungsposition befördert werden, müssen also erst einmal ihren individuellen Führungsstil finden. Dafür hilft es, sich zu fragen, welche Art von Führungskraft man sein möchte, was man von bisherigen Vorbildern übernehmen und was man bewusst anders machen möchte. Ebenso ist es wichtig – nicht nur zu Beginn – sich nach jedem Arbeitstag zu fragen, was heute gut oder schlecht lief und wie der eigene Führungsstil am nächsten Tag verbessert werden kann. Eine gute Führungskraft hat niemals ausgelernt und der Führungsstil muss immer wieder an ein verändertes Umfeld oder individuell an jeden Mitarbeiter angepasst werden.
Eine der wichtigsten Fähigkeiten von Führungskräften ist somit jene, das eigene Verhalten zu reflektieren und bei Bedarf zu verändern. Das ermöglicht auch den Wechsel in ein anderes Unternehmen, falls dieser eines Tages gewünscht ist, und die Adaption des eigenen Führungsstils an die neue Unternehmens- beziehungsweise Führungskultur. Junge Führungskräfte benötigen demnach ein hohes Mass an Flexibilität. Es geht nicht einfach nur darum, den Führungsstil des Vorgängers zu kopieren – sondern darum, den jeweils besten Führungsstil für die Situation, Abteilung, Mitarbeiter & Co zu entwickeln.
Dafür gilt es, einen eigenen, sozusagen den grundlegenden Führungsstil zu finden und diesen je nach Bedarf zu modifizieren. Ein sinnvoller erster Schritt besteht somit darin, unterschiedliche Führungsstile zu kennen und zu prüfen, welcher zu einem selbst, zum Unternehmen, zu den Mitarbeitern und zur jeweiligen Situation am besten passt. Deswegen wird auch von situativer Führung gesprochen. Diese erfordert zu Beginn noch etwas Übung, doch Übung macht bekanntlich den Meister. Das bedeutet allerdings auch, dass junge Führungskräfte noch häufiger Fehler machen und genau deshalb ist es wichtig, zu diesen zu stehen und aus diesen zu lernen, um Respekt zu erlangen und den eigenen Führungsstil zu verbessern. Erneut kommt an dieser Stelle also die Authentizität ins Spiel.
Die Anforderungen kennen
Zuletzt ist es beim Aufstieg in die Führungsetagen wichtig zu wissen, dass diese Position weit mehr erfordert als nur die Führung der Mitarbeiter oder Erledigung der fachlichen Aufgaben. Es gibt soziale Konflikte, es gibt Erwartungen der eigenen Vorgesetzten, es gibt unternehmerische Zielvorgaben – und damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende. An eine Führungskraft werden somit zahlreiche verschiedene Rollenanforderungen gestellt und es gilt, verschiedenste Aufgaben zu jonglieren.
Wichtig zu verstehen ist hierbei, dass Führungskräfte nicht in erster Linie für Fachaufgaben zuständig sind. Delegieren, lautet stattdessen die Devise und dadurch fühlen sich die Mitarbeiter zugleich als Fachkraft wertgeschätzt. Junge Führungskräfte sollten sich daher zumindest zu Beginn auf ihre Kernaufgabe konzentrieren: gute Führung. Als grobe Faustregel gilt, dass maximal 20 Prozent der Arbeitszeit noch für Fachaufgaben verwendet werden sollte, sprich mindestens 80 Prozent widmen sich den Führungsaufgaben. Hierzu gehören:
- Steuerung und Delegation der einzelnen Arbeitsschritte
- Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima
- Motivation der Mitarbeiter
- Beobachtung und Optimierung von Prozessen
- Identifizierung und Mediation von Konflikten
- Entwicklung von Lösungsstrategien – akut und präventiv
- Erreichen strategischer Zielvorgaben durch unternehmerisches Denken und Handeln
- Entwicklung und Vermarktung eigener Ideen, Visionen, Lösungen & Co
- Individuelle (Weiter-) Entwicklung der Mitarbeiter
- Repräsentation des eigenen Bereichs oder des ganzen Unternehmens nach aussen
Auch diese Liste könnte noch fortgeführt werden. Bei all diesen Aufgaben können jedoch Probleme auftreten. So kann es vor allem als junge Führungskraft passieren, dass man von den eigenen Vorgesetzten nicht ernst genommen wird oder die Mitarbeiter die Rolle der neuen Führungspersönlichkeit als Mentor nicht annehmen wollen. Führungskraft zu sein, bedeutet daher stets auch „Multitasker“ und Problemlöser zu sein. Diese Anforderungen zu kennen und zu akzeptieren, bevor man sich für eine Führungslaufbahn entscheidet, ist daher das A und O, um als (junge) Führungskraft erfolgreich zu werden.
Zusammenfassung
Der Sprung in eine Führungsposition kommt also niemals ohne Herausforderungen und das Thema ist zu komplex, um in einem Satz beantworten zu können, wie junge Führungskräfte erfolgreich werden. Dennoch gibt es einige Punkte, die dafür die besten Voraussetzungen liefern und dabei helfen, Respekt zu erhalten und die neue Vorbildfunktion zu erfüllen:
Dazu gehört das Selbstbewusstsein, diese Herausforderung zu meistern. Dazu gehören Authentizität und Gelassenheit. Dazu gehört ein respektvoller sowie menschlicher Umgang mit den Mitarbeitern. Dazu gehören Souveränität und Seriosität. Dazu gehört Flexibilität und dazu gehört die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln sowie zu verbessern.
Es reicht demnach nicht aus, sich blind in diese neue Herausforderung zu stürzen und den Führungsstil des Vorgängers nachzuahmen. Stattdessen ist ein hohes Mass an Selbstreflexion gefragt, um einen eigenen Führungsstil zu finden und an die jeweilige Situation anzupassen. Dafür reicht es aus, erst einmal den Status quo zu übernehmen und Veränderungen langsam anzugehen. Die Mitarbeiter müssen sich respektiert, wertgeschätzt und aktiv einbezogen fühlen. Dann lässt sich ein – bewusster oder unbewusster – Widerstand langsam abbauen.
Understatement ist daher für junge Führungskräfte zu Beginn die bessere Strategie als eine übertriebene Machtdemonstration. Dann können sie ihre Stärken optimal ausspielen und beweisen, dass die Beförderung eines jungen Mitarbeiters in die Führungsposition eine gute Idee war. Denn junge Führungskräfte bringen oftmals auch neue Perspektiven, frische Ideen sowie ein besseres Verständnis für die jüngeren Zielgruppen mit sich. Das junge Lebensalter sollte daher keinesfalls als Makel begriffen werden – ganz im Gegenteil.
Bildquelle: Adobe Stock / NDABCREATIVITY / 535427180