Führungsstärke: Leadership in Zeiten der Krise
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Schlechte Mitarbeiterführung
Eine schlechte Mitarbeiterführung kann erheblichen Schaden verursachen insbesondere in den aktuellen Zeiten, in denen Mitarbeiter Orientierung brauchen, um wieder Mut zu fassen und Zuversicht zu gewinnen.
Mangel an Vertrauen
Eine aktuelle globale Studie der internationalen Personalberatungsfirma Odgers Berndtson vom 12. März 2020 kommt zu dem Schluss, dass nur 15% der Führungskräfte glauben, dass die oberste Top-Führungskraft, der CEO, ihr Unternehmen für den Erfolg positioniert hat. Das zeigt einen eklatanten Mangel des wichtigsten Kapitals im Unternehmen auf, nämlich Vertrauen. Dieser Mangel in das Vertrauen ist besonders alarmierend, denn 95% der Führungskräfte glauben auch, dass der Umgang mit Störungen, einschliesslich unerwarteter Ereignisse wie Pandemien, Klimawandel und sich ständig weiterentwickelnder Technologie, heute für den Erfolg von Unternehmen von entscheidender Bedeutung ist.
Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen?
Die aktuellen Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, erfordern eine Weiterentwicklung der Führung, ein Umdenken und eine Veränderung ihrer Fähigkeiten. Steve Potter, CEO von Odgers Berndtson U.S., erklärt in der Studie: «Als Unternehmen haben wir natürlich darüber nachgedacht, was dies für uns bedeutet und nehmen Veränderungen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz, durch die Preisgestaltung, durch zusätzliche Führungs- und Unternehmensangebote und durch andere Dienstleistungen vor, von denen unsere Kunden bei ihren Innovationen für die Zukunft profitieren.
Wie können Sie als Führungskräfte mit Führungsstärke sicherstellen, dass Sie sich erfolgreich der Herausforderung stellen, durch Krisen zu führen.
Menschen sind nicht einfach zu beeinflusssen
Sie sollten berücksichtigen, dass Menschen grundsätzlich nicht so einfach zu beeinflussen sind, wie wir uns das vorstellen, denn Ihre Mitarbeiter halten an ihren aktuellen Überzeugungen fest. Sie sind in ihren bewährten Routinen verhangen. Es ist durchaus schwierig Menschen davon zu überzeugen, Schutz vor einem herannahenden Sturm zu suchen, wenn das Wetter im Moment gut ist und vom azurblauen Himmel die Sonne strahlt.
Bei der COVID-19-Pandemie ist Ihnen vielleicht auch aufgefallen, dass Menschen anfangs eher zögerten, Sicherheitsvorgaben wie soziale Distanz und Selbstisolierung zu befolgen, obwohl sie sich durch dieses Verhalten in Gefahr begeben haben. Das lag zum Teil daran, dass sie niemanden krank gesehen haben aber auch dass sie die potenziellen Gefahren einer globalen Pandemie verleugnet bzw. massiv unterschätzt haben. Dieses Verhalten hat sich erst dann geändert, als sie die dramatischen Bilder aus Italien mit den vielen Leichensärgen gesehen haben.
Für Sie als Führungskraft gilt deshalb, dass Sie informiert bleiben und sich auf valide und glaubwürdige Informationen stützen müssen. Das heisst, holen Sie sich Ihre Informationen aus verschiedenen Quellen. Dann können Sie erkennen, ob ähnliche Warnungen auf unterschiedlichen Kanälen verbreitet werden. Wichtig ist auch, dass Sie überlegen, was sie wann an wen in Ihrem Team weitergeben. Es geht hier um grösstmögliche Konsistenz. Das bedeutet wiederum, dass Sie mehrfach das Gleiche sagen müssen, bis man Ihnen «glaubt», gemeint ist, bis man Ihren Worten Vertrauen schenkt.
Situativ angepasst führen
Denken Sie daran, dass von Ihnen erwartet wird, dass Sie sich in einer Krise auch schnell anpassen. Es kann durchaus sein, dass Ihre erste Reaktion in ein paar wenigen Stunden mit dann neuen Erkenntnissen zu neuen Einschätzungen führt und Sie müssen etwas ändern. Das bedeutet, dass Sie relativ schnell Ihre Einschätzung überprüfen und gegebenenfalls Ihre Strategie des Vorgehens ändern und anpassen müssen, wenn neue Informationen das erfordern.
Die Umfeldentwicklung ist sehr volatil, und damit ändern sich Geschäftsabläufe teilweise ebenso schnell. Sie müssen angepasst werden. Gerade hier ist Ihre Fähigkeit und Bereitschaft gefragt, diese Entwicklung zu gestalten und diesen Veränderungsprozess zu koordinieren. Zudem müssen Sie sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und werden dabei schnell erkennen, was wirklich wichtig ist und was nicht.
In der COVID-19-Krise konnte man verfolgen, dass z.B. Bildungsanbieter, Fitnessstudios oder Yogastudios in rasender Geschwindigkeit Online-Livestreaming-Kurse anbieten. Restaurants haben sich auf einen reinen Abhol- und Lieferservice eingestellt. Automobilzulieferer und Automobilhersteller steigen in die Produktion von Schutzmasken ein. Zudem arbeiten Mitarbeiter entweder zu 100% oder im Schichtbetrieb im Homeoffice.
Eine abrupte Änderung Ihrer Geschäftsabläufe ist schon unter optimalen Bedingungen nicht einfach. Zudem erfordert die Führung über die Distanz ganz neue Ansätze und Vorgehensweisen. Es ist etwas anders in einer virtuellen Büroumgebung zu führen, als einfach durch den Bürogang zu gehen und den Kollegen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Es ist möglich, dass Sie Ihr Team engagiert und verbunden mit Ihrem Unternehmen halten. Dazu müssen Sie einen täglichen Check-in-Call für alle Mitarbeiter durchführen, der alle abholt und in kurzen 15 bis 20 Minuten alle «onboardet». Das ist genauso wie bei einem agilen Srum-Team. Zudem müssen Sie Teammeetings und individuelle Einzelgespräche organisieren. Ihre Rolle ist dabei, dass Sie Ihrem Team ein Gefühl der Bedeutung und ein Gefühl der Kontrolle geben. Dies erreichen Sie dadurch, indem Sie auf Projektfortschritte hinweisen oder den Status zu Kundenanfragen und einen Ausblick über geplante Massnahmen geben. So schlussfolgert der bekannte Forscher und Bestsellerautor Marcus Buckingham: «Die besten Führer nehmen die Angst und verwandeln sie in Vertrauen.»
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