Glaubenssätze: Wie Überzeugungen unser Leben beeinflussen und verändern können
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Einleitung
Ein Glaubenssatz ist also der sprachliche Ausdruck von etwas, an das jemand glaubt, was jemand für wahr hält. Andere Begriffe hierfür sind: Überzeugungen, Einstellungen, Belief, Meinungen. Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen (Generalisierungen) über die „Beziehungen zwischen Erfahrungen“. Glaubenssätze steuern den Fokus unserer Aufmerksamkeit und bestimmen damit, welche Informationen wir aufnehmen und wie wir sie interpretieren.
Glaubenssätze sind der grosse Rahmen jeder Veränderungsarbeit, die wir tun. Wenn Menschen wirklich glauben, dass sie etwas nicht können, werden sie unbewusst einen Weg finden, das Eintreten einer Veränderung zu verhindern. Sie werden einen Weg finden, die Ergebnisse so zu interpretieren, dass sie mit ihren bestehenden Glaubenssätze übereinstimmen.
Wir alle haben Überzeugungen, Einstellungen, Erwartungen, Glaubenssätze aus Kultur und Gesellschaftsform übernommen, aus unseren persönlichen Erfahrungen abgeleitet, von anderen Personen angenommen, aus eventuellen Vergangenheitstraumata generiert und aus Wiederholungen verallgemeinert.
Eigene Sicht auf die Welt
Der amerikanische Soziologe W.I. Thomas vertrat als einer der ersten die heute bekannte Auffassung, dass die Wirklichkeit in ihren Konsequenzen so ist, wie die Menschen sie wahrnehmen und definieren. Das bedeutet, die Weise, wie ich meine Welt konstruiere, meine Vorstellung von ihr mache, beeinflusst meine Handlungsweisen und Aktivitäten.
Jeder Mensch hat Glaubens- oder Überzeugungssysteme, die eng mit seinen persönlichen Werten und Kriterien verknüpft sind und die Motivationen, Entscheidungsfindungen, Leistungsfähigkeit erheblich beeinflussen können. Sie prägen sowohl den Lebenswillen, die Fähigkeiten mit Stress umzugehen und ermöglichen ausserdem die Entwicklung und Gestaltung von positiven Lebensplänen, Zielen und Bedürfnissen.
Glaubenssysteme bestehen aus mehreren Glaubenssätzen, die sich gegenseitig stützen und verstärken. Anthony Robbins sagt "Glaube an Deine Grenzen und sie gehören Dir." oder "Was der Mensch glaubt, das kann er auch erreichen." und “Alle persönlichen Durchbrüche beginnen mit einer Änderung unserer Glaubensmuster.”
Beispiele für einschränkende Glaubenssätze
Nachfolgend finden Sie einige der häufigsten einschränkenden Glaubenssätze und dazu einige Fakten und Beispiele, die Sie sicher nachdenklich stimmen werden.
- Glaubenssatz „Ich bin zu jung.“: Boris Becker hat mit 17 Jahren zum ersten Mal Wimbledon gewonnen. David Stuart hielt mit 12 Jahren einen wissenschaftlichen Vortrag vor einer Gruppe von 150 Archäologen und Maya-Forschern über ein von ihm dechiffriertes Schriftzeichen der Maja-Sprache. Mit 15 Jahren wurde Judit Polgar der jüngste Schachgrossmeister aller Zeiten.
- Glaubenssatz „Ich bin zu alt“: Hulda Crooks wusste mit 60 noch nicht, dass sie mit 70 das Bergsteigen als neues Hobby entdecken würde. Mit 90 war sie die älteste Frau, die jemals den Fudschijama bestiegen hatte. Livius schrieb mit 75 Jahren die Geschichte Roms und Goethe mit 80 Jahren den "Faust". George Bernard Shaw brach sich mit 96 Jahren ein Bein, als er beim Pflaumenpflücken vom Baum fiel.
- Glaubenssatz „Ich habe nicht genügend Ausbildung“: Etwa 80% der erfolgreichsten Unternehmer hatten weder Abitur noch ein abgeschlossenes Studium. Albert Einstein hatte kein Abitur. Bei seiner ersten Aufnahmeprüfung bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule fiel er durch. Trotzdem stellte er die Relativitätstheorie auf und wurde der berühmteste Physiker des 20. Jahrhunderts.
- Glaubenssatz „Ich habe nicht genug Geld“: Auch Robert Schuller, der bekannte Meister des Möglichkeitsdenkens, hatte kein Geld. Ohne einen Dollar gründete er eine Kirchengemeinde, hielt Gottesdienste in einem Autokino ab und baute schliesslich die Crystal Cathedral, die inzwischen über 100 Millionen Dollar wert ist. Andrew Carnegie startete in einer Haspelfabrik mit 7,50 EURO Wochenlohn. In den letzten 18 Jahren seines Lebens spendete er über 1 Mrd. DM.
- Glaubenssatz „Mir fehlt die Fähigkeit …“: Robert W. Woodruff konnte wegen einer Dyslexie nicht einmal richtig lesen. Selbst als er ein grosser Unternehmer war, musste er jedes Wort einzeln aussprechen. Trotzdem hat er bis zu seinem Tod 1985 die Coca-Cola Company in Atlanta geleitet und so einen der erfolgreichsten Konzerne der Welt geschaffen.
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