Führungsverhalten: Orientierung geben durch wirksame Mitarbeiterführung
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Nutzen Sie Ihre vier Kompetenzen als Führungskraft
Im Kern haben Sie vier Kompetenzen als Führungskraft, die Ihnen zur Verfügung stehen. Diese sind Fach-, Sozial-, Führungs- und Methodenkompetenz. Die Persönlichkeitskompetenz bildet die Basis für die vier Kompetenzen. Mit «Persönlichkeitskompetenz» ist Ihre innere Einstellung und Persönlichkeit gemeint, also Ihre Fähigkeit, sich als Führungspersönlichkeit unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen optimal zu entwickeln. Der Erfolg von Führungskräften hängt nach der Erkenntnis von Entwicklungspsychologen wie Bill Torbert und David Rooke von ihrer inneren Handlungslogik ab. Die Handlungslogik beschreibt, wie Führungskräfte ihr Umfeld einschätzen und wie sie reagieren, wenn ihre Entschlossenheit und Zuverlässigkeit in Führungssituationen gefragt ist. Führungskräfte, die sich mit ihrer Persönlichkeit und ihrer eigenen Entwicklung beschäftigen, können nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern auch die Leistung in ihrem Unternehmen positiv beeinflussen. Ihre Persönlichkeitskompetenz entscheidet, ob Sie zulassen, dass sich Ihre anderen Kompetenzen entwickeln. Dadurch ist sie die grundlegende Fähigkeit und trägt die anderen Kompetenzen.
Fachkompetenz
Bei der Fachkompetenz geht es um die Erfahrung, das Wissen und Know-how einer Führungskraft. Sie bildet die Basis für den Einstieg in das Unternehmen. Sie haben sich im Rahmen Ihrer Ausbildung qualifiziert, waren auf der Universität, auf Hochschulen, haben sich beruflich weitergebildet und so Ihre grundlegenden fachlichen Qualifikationen erhalten. Fachliche Kompetenz ist immer wichtig, doch als Führungskraft ist diese nicht unbedingt immer erforderlich. Es kommt dabei darauf an, in welcher Hierarchieebene Sie agieren. Sind Sie nahe an der Basis und in der ersten Vorgesetztenreihe also direkte Führungskraft, dann hilft Ihnen sicherlich Ihre Fachkompetenz, um Mitarbeiter zu überzeugen. Sie können sich aber nicht in allen Bereichen fachlich so gut auskennen wie Ihr Mitarbeiter. Sie müssen einschätzen, ob das, was Ihnen Ihr Mitarbeiter sagt, so auch fachlich richtig ist bzw. sein kann. Je weiter Sie sich im «Olymp» nach oben bewegen, desto weniger wichtig ist Ihre Fachkompetenz. Sie tritt in den Hintergrund, denn es geht ab einer gewissen Stufe mehr darum, die richtigen Fragen zu stellen, mehr also darum, noch eine gewisse strategische Fachkompetenz zu besitzen. Jack Welch formuliert es so: «Führungskräfte hinterfragen mit einer Penetranz, die an Misstrauen grenzt – denn es kommt ihnen darauf an, dass ihren Fragen Taten folgen.» Um es einfach auf den Punkt zu bringen, erstklassige Fussballspieler geben nicht unbedingt erstklassige Trainer ab. So hoch auch fachliches Wissen einzuschätzen ist, gute Führungskräfte haben andere, zusätzliche Kompetenzen.
Tipps zum Thema Fachkompetenz
- Lesen Sie Fachzeitschriften.
- Besuchen Sie fachspezifische Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen.
- Nutzen Sie Weiterbildungsmedien wie Hörbücher, DVDs und schriftliche Lehrgänge.
- Besuchen Sie die für Sie wichtigen Kongresse und Fachmessen.
- Treten Sie einem Fachverband oder einer Interessenvertretung als Mitglied bei.
Sozialkompetenz
Wenn die Fachkompetenz die Basis für Sie als Führungskraft bildet, dann sind die so genannten Soft Skills das unverzichtbare Gegenstück für Ihren dauerhaften Führungserfolg. Wenn die Ansprüche Ihrer Mitarbeiter an Sie steigen und Sie sich mehr Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit am Arbeitsplatz wünschen, temporäre Arbeitsteams zunehmen und die Bedeutung von informellen Beziehungen und Kommunikation wächst, dann heisst das für Sie, immer auch Ihre Mitarbeiter mit Fingerspitzengefühl zu führen und emotional intelligent vorzugehen.
Nach Daniel Goleman liegt der Einfluss des Intelligenzquotienten (IQ) auf den beruflichen Erfolg nur bei rund 25 bis 30% und bei Führungskräften nur bei etwa 15%. Das heisst, für erfolgreiche Führungskräfte ist das Mass der sozialen Kompetenz des Einzelnen entscheidend. Wenn Sie fachliche Vorgänge hervorragend beherrschen, aber kein Team führen bzw. motivieren können, dann müssen Sie Ihre Potenziale bei der Sozialkompetenz erschliessen, ansonsten werden Sie sich als Führungskraft nie richtig wohlfühlen und Ihre Mitarbeiter nicht «erreichen». Ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten legen die Basis, um mit Ihren Mitarbeitern eine konstruktive Beziehung des Miteinanders aufzubauen.
Ein weiteres wichtiges Element Ihrer sozialen Kompetenz ist die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Mitarbeitern und Ihrem Team kommunizieren. Wie ist Ihre Fähigkeit zur Gesprächsführung ausgeprägt? Wie schaffen Sie es, in der Vielzahl von Besprechungen, Verhandlungen und Einzelgesprächen aller Art Ihre Effektivität beizubehalten? Die Qualität Ihrer Arbeit hängt also in hohem Masse von der Fähigkeit ab, in Gesprächssituationen mit unterschiedlicher Zusammensetzung und Zielsetzung professionell und zielgerichtet zu kommunizieren und zu führen. Denken Sie hier auch an Ihre Fähigkeit, ein System für Gespräche mit Ihren Mitarbeitern «einzurichten». Dieses Rücksprachesystem dient einerseits Ihrer Information, aber auch der Kommunikation mit dem Mitarbeiter über persönliche Aspekte wie Befindlichkeit, Motivation und Stimmung. Es geht um ein Feedback zur Sache, aber auch um ein Feedback zur Person.
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