Präsentationen: Was es zu vermeiden gilt

Steht die nächste Business-Präsentation an? Lernen Sie, die drei häufigsten Fehler bei Business-Präsentationen zu vermeiden. Wenn Sie folgende Fehler vermeiden, werden Sie zum Präsentationsprofi, der selbst mit dem langweiligsten Thema (fast) jedes Publikum begeistern kann!

30.03.2021 Von: Nathalie Sabrina Dahl
Präsentationen

Fehler Nr. 1: Bei Präsentationen nicht dieselbe Sprache sprechen wie sein Publikum

Wer von Ihnen hat schon mal einem Vortrag in Fachchinesisch zugehört? Dann wissen Sie auch, wie aufschlussreich das war. So vermeiden Sie, in diese Präsentationsfalle zu tappen:

Überlegen Sie zuerst: Wer hört mir zu?

Wenn Sie zu einem Publikum auf einer Fachtagung sprechen, dann legen Sie los mit dem Fachjargon. Sie teilen ein gemeinsames Verständnis der Fachwörter und der Materie. Aber wo dies nicht der Fall ist, auch wenn das Publikum gemischt ist, verwenden Sie Wörter, die von allen verstanden werden, und lassen die «Myokardinfarkte», «grafischen User Interfaces» und «Impairment-Berechnungen» weg: Sie schaffen einen künstlichen Graben zwischen Ihnen und Ihrem Publikum.

Fehler Nr. 2: Seine Zuhörer zu Tode langweilen

Was denken Sie, wer ist die wichtigste Person für die Zuhörer? Wenn Sie jetzt geantwortet haben: «Der Redner», dann haben Sie ein grundlegendes, menschliches Prinzip nicht verstanden, nämlich: «Jeder ist sich selbst der Nächste.» Die wichtigste Person für den Zuhörer ist er selbst. So einfach ist das.

Redner machen oft den Fehler, zu präsentieren, als drehe es sich bei der Präsentation nur um sie (weil für sie selbstverständlich dasselbe Prinzip gilt). Den Redner, der in diese Präsentationsfalle tappt, interessiert es herzlich wenig, ob der Stoff bei den Zuhörern ankommt und auch verstanden wird. Es ist ihm einzig und allein wichtig, kompetent, smart und gebildet zu wirken. Er denkt, dass eine Präsentation dann gelungen ist, wenn danach jeder zu ihm als dem Experten aufsieht und feststellt, was er doch für ein toller Kerl ist (insbesondere der Vorgesetzte, falls dieser zusieht). Falsch!

Das Einzige, was den Zuhörer interessiert, ist: Was habe ich davon?

Der nächste Fehler in dieser Hinsicht ist, den Inhalt zum Mittelpunkt der Präsentation zu machen. Die meisten Business- Präsentationen sind ein Paradebeispiel dafür, besonders wenn PowerPoint oder andere visuelle Hilfsmittel verwendet werden, um den Fokus auf die Information zu richten. Der Punkt ist: Obwohl es selbstverständlich wichtig ist, Inhalt zu vermitteln, sind Information und Daten jedoch nie wichtiger, als dem Publikum den Sinn des Inhalts verständlich zu machen, oder mit anderen Worten: Seine Frage: «Was habe ich davon?», zufriedenstellend zu beantworten.

Goldene Präsentations-Regel: Legen Sie den richtigen Köder aus!

Fragen Sie sich: Welchen Nutzen haben die Zuhörer von dieser Präsentation? Wird dadurch ihr Leben oder ihre Arbeit leichter, besser, einfacher, effi zienter, preisgünstiger?

Verwenden Sie mindestens so viel Zeit dafür, den richtigen Köder für Ihr Publikum auszulegen, wie Sie dafür verwenden, die Daten und Fakten aufzubereiten. Sobald die Zuhörer verstanden haben, was sie persönlich davon haben, Ihren Daten und Fakten zu folgen, werden sie ganz von selbst in Ihr Boot steigen und mit auf die Reise gehen wollen.

Fehler Nr. 3: Keine nachhaltige Wirkung erzielen: Heute gehört, morgen vergessen

Schon Konfuzius sagte: «Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.»

Interessanterweise wird diese Aussage auch in Bezug darauf, wie Menschen lernen, bestätigt. Edgar Dale, ein im Jahr 1900 geborener amerikanischer Lehrer, stellte 1946 seine These des «Erfahrungs- » oder «Lernkegels» vor.

Dieser besagte, an wie viel sich Menschen beim Lernen (oder bei Präsentationen) erinnern, abhängig von der Art des Lernens (siehe Abbildung).

«Erfahrungskegel»

Ganz deutlich wird hier, dass Lernende sich an mehr erinnern, je weiter unten im Kegel (in der aktiven Zone) sich die Lerntechniken bewegen, d.h., je aktiver die Beteiligung der Lernenden ist. Anders gesagt: Man lernt besser, wenn man aktiv und wach ist.

Übersetzt auf die Präsentationsumgebung, bedeutet dies, sein Publikum zu beteiligen und zu engagieren, um einen maximalen Lerneffekt zu erreichen.

Diese Art der Interaktion und Kommunikation mit Ihrem Publikum macht nicht nur Spass und ist für alle Beteiligten äusserst kurzweilig, sondern hat auch den Nebeneffekt, dass sich Ihre Zuhörer noch lange nach der Präsentation an das Gesagte – und Getane – erinnern werden.

Multisensorische Präsentationstechniken

Um das Publikum aktiv an Präsentationen zu beteiligen, bieten sich multisensorische Techniken an. Hier 4 Praxis-Tipps:

Praxis-Tipp 1: Stellen Sie rhetorische Fragen wie z.B. Wer von Euch hat das auch schon erlebt? oder: Macht das Sinn? Wer von Euch geht mit mir einig, dass Fragen wichtig sind?

Praxis-Tipp 2: Involvieren Sie das Publikum, indem Sie das Gelernte mit Übungen vertiefen, z.B. Schreibübungen zum aktuellen Thema («Schreiben Sie 5 Vorteile auf, welche die aktive Präsentationsmethode mit sich bringt»).

Praxis-Tipp 3: Verwenden Sie Flipcharts! Flipcharts eignen sich sehr gut dazu, die Aufmerksamkeit des Publikums bei Ihnen zu halten. Denn was passiert bei endlosen PowerPoint-Präsentationen, sobald der Beamer angestellt wird? Genau, das Publikum wendet sich von Ihnen ab – und dem projizierten Bild zu.

Praxis-Tipp 4: Wenn Sie merken, dass Ihre Zuhörer müde werden, lassen Sie sie aufstehen und sich bewegen! Die Blutzirkulation wird angeregt und das Gehirn mit Sauerstoff angereichert, ein äusserst wünschenswerter Zustand, um zu verhindern, dass Ihr Publikum einnickt!

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