Gute Korrespondenz: Boxenstopp Korrespondenz
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Gute Korrespondenz ist nicht kurz, sie ist anders
Eine entwickelte, bewusste Schreibkultur orientiert sich an einer Typologie. Das bedeutet, die Sprache setzt auf ein bestimmtes Verhaltens- und Denkmuster. Im 16. Jahrhundert bedeutete Korrespondenz freundschaftlicher Verkehr, später wurde daraus reine Nachrichtenübermittlung. Tatsache ist, dass jede Nachricht auch Beziehungskomponenten enthält.
Die 4 Seiten einer Nachricht
- «Das sage ich dir» Sache/Information
- «Das will ich von dir» Appell/Wunsch
- «So möchte ich es mit dir» Beziehung/Kontakt
- «So zeige ich mich dir» Selbstoffenbarung (Ich-Form im Text)
Am liebsten konzentrieren wir uns auf die Sachebene und den Appell. Die Beziehung lassen wir aus – sie ist heikel, manchmal richtig schwierig. Dieses Informationsverhalten überzieht unsere Nachrichten mit einer Teflonschicht – alles perlt ab. Und manchmal bewegen wir uns auf der Grenzlinie zwischen Professionalität und Menschlichkeit. Gute Kommunikation wagt diese Gratwanderung immer wieder.
Satzbeispiele zu den 4 Seiten
- Unser Unternehmen führt im Juli 20.. die neue Korrespondenz ein. Was das bedeutet, erfahren Sie in diesem Brief.
- Senden Sie den Vertrag ausgefüllt und unterzeichnet zurück – vielen Dank.
- Wir haben Verständnis für Ihre Situation und versuchen, das Gespräch auf eine neue Basis zu bringen. Uns ist eine klare Ausgangslage wichtig.
- Sprechen Sie mit uns über ... Wir sind für Sie da und nehmen uns Zeit.
Typologien – vier Grundmuster
Der Perfektionist
Dieser Typus liest gerne analytische Texte, beachtet Zahlen, Fakten, Beweise. Tabellen sind ihm eine willkommene Lesehilfe.
Die Textgestaltung, die dem Perfektionisten entgegenkommt, ist lebhaft, aber emotionslos, dafür detailliert, verlässlich. Er setzt sich gerne kritisch auseinander.
Passende Worte: sauber, schlagfertig, konzentriert, stark, zielbewusst, aufmerksam, erfolgreich, entschlossen, technisch, analytisch, produktiv, nüchtern, genau.
Der Konservative
Dieser Typus gleicht dem Perfektionisten. Gefühle und Emotionen stehen hinten an. Er liebt Bewährtes, vertraut auf alte Erfolgsgeschichten. Er argumentiert aus Erfahrung, weniger aus Lust am Neuen. Ihn beeindrucken Beharrlichkeit und Ergebnisorientierung. Er liebt Gewohnheit.
Passende Worte: ausdauernd, vorsichtig, konservativ, gewissenhaft, gründlich, edel, höflich, methodisch, offiziell, sicher, regelmässig, etabliert, plausibel, tauglich.
Der Impulsive
Dieser Typus strebt nach Ideen, nach Möglichkeiten, nach Esprit. Er entscheidet spontan, hasst Pläne und bringt sich immer wieder in Reizsituationen. Kontrolle ist ihm fremd. Er liebt schnelle, aufgeschlossene, visuelle, anregende Texte. Er strebt nach Freiheit, Befreiung und er lässt sich gerne beeinflussen, überzeugen.
Passende Worte: ruhelos, sonnig, spritzig, frech, locker, schwungvoll, fantasievoll, beweglich, flexibel, dynamisch, grosszügig, wissbegierig, offen, leicht.
Der Emotionale
Dieser Typus setzt auf Harmonie und Gefühl. Er nimmt Worte in ihrer Stimmung wahr. Alles, was ihn anspricht, nimmt er mit. Er mag Texte, die ihn beruhigen, liebevoll, zugewandt sind.
Zwischenmenschliches ist ihm das Wichtigste, ebenso ethische Fragestellungen, Moral, Familie, Team. Sein Bedürfnis ist die Verbundenheit.
Passende Worte: entgegenkommend, sinnlich, schön, sympathisch, einfühlsam, anziehend, herzlich, hilfsbereit, gastfreundlich, glücklich, freundlich, entspannt.
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