Konflikte bewältigen: 3 Tipps, um sich aus der Konfliktspirale zu lösen
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Ein Konflikt geht meist ans Eingemachte
Obwohl ein Konflikt mit einer Meinungsverschiedenheit beginnen kann, ist ein Konflikt mehr als nur eine «kleine» Streitigkeit. Positionen werden bezogen. Fronten gebildet. Die sachliche Kommunikations-Ebene ist längst überschritten, ob ironisch «Ach, hast du mal wieder einer deiner glorreichen Ideen» oder offen-aggressiv «Wieder eine deiner Schwachsinnsideen». Ein Konflikt geht somit tiefer, er geht ans «Eingemachte» – und trifft die Person.
Sie fühlen sich
- nicht ernst genommen.
- in Ihrem Wesen angegriffen.
- ungerecht und unfair behandelt.
- missverstanden.
- beleidigt und gedemütigt.
- ins Lächerliche gezogen.
- vor den Kopf gestossen.
- beschämt.
- wütend und zornig, gleichzeitig hilflos und im Stich gelassen von Ihren Kollegen.
- mental und emotional in die Ecke gedrängt
In solch einem Moment fällt es schwer, rational zu handeln. Vielmehr „schlagen“ Sie verständlicherweise zurück, so gut es Ihnen möglich ist. Mit der Folge: Der aufkeimende Konflikt verstärkt sich und schaukelt sich über die nächsten Tage, gar Wochen weiter hoch. Und Sie stecken mittendrin. Ein Herauskommen aus der Konfliktspirale scheint unmöglich.
Raus aus der Konfliktspirale: 3 Tipps bieten Impulse zum Ausstieg
Sie haben eine hohe Motivation. Sie möchten, dass wieder Ruhe und Frieden einkehrt – zwischen Ihnen und dem Kollegen und allen am Konflikt Beteiligten. Solch eine hohe Motivation gibt Kraft und Energie für die Konfliktbewältigung und setzt einen Schub zum Handeln frei.
Konflikte bewältigen – Tipp 1: Sich mit allem annehmen
Lenken Sie Ihren Fokus auf sich – ganz bewusst. Weg vom Konflikt mit all seinen vielen Situationen, dem Kollegen und anderen Beteiligten. Schauen Sie auf sich. Geben Sie sich Raum und Zeit, sich zu spüren. Treten Sie erst einmal auf der inneren Ebene aus dem Konflikt. Notieren Sie
- Ihre Gedanken. Was geht Ihnen seit dem Beginn des Konfliktes durch den Kopf? Welche Glaubenssätze wie «Ich darf keine Schwächen haben, noch zeigen» wurden getriggert? Welche Gedanken kehren permanent wieder? Worüber sorgen Sie sich?
- Ihre Gefühle. Welche Emotionen wurden aktiviert? Wut? Scham? Zorn? Ohnmacht? Alleine zu sein? Keine Kontrolle zu haben? Rachegelüste? Wodurch werden die Gefühle gestärkt oder vermindert?
- Ihre Erwartung an sich selbst. Was erwarten Sie von sich selbst? Was glauben Sie, wie müssten Sie sich verhalten? Was denken Sie über sich, wenn Sie diese Erwartung nicht erfüllen können? Ist diese Erwartung realistisch? Oder überfordert sie nicht eher?
Lesen Sie sich Ihre Notizen durch. Überlegen Sie, an welchem (kleinen) Punkt Sie ansetzen können, um innerlich etwas für sich zu ändern. Vielleicht einen Gedanken-Stopp praktizieren, um negative Gedanken anzuhalten. Vielleicht Ihre Wut zu Papier bringen und nicht weiter «herunterzuschlucken».
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Konflikte bewältigen – Tipp 2: Die Metaebene einnehmen
Betrachten Sie den Konflikt von aussen, d.h. von der Metaebene, die eine übergeordnete Sichtweise erlaubt. Treten Sie auf den imaginären «Feldherrnhügel», von dem Sie den Konflikt wie ein Beobachter ins Visier nehmen:
- Wer sagt was? Wie wird miteinander kommuniziert – verbal und non-verbal?
- Wie wird was vom wem verstanden? Wie reagiert dieser? Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus seinem Verhalten, d.h. was hat er wohl verstanden?
- Wie reagieren Sie auf diese Reaktion? Was «hören» Sie? Was hätten Sie auch «hören» können?
- Worum ging es eigentlich? An welchem Punkt wurde das eigentliche Thema verlassen? Wie wurde es verlassen? Wohin führte der Kommunikationsfluss?
- Was wollten Sie eigentlich sagen und tun? Was hält Sie davon auf welche Weise ab?
- Was verschlimmert(e) die Situation? Was mindert den Konflikt?
- Wodurch wird der Konflikt angeheizt?
- Wie hätten Sie auch reagieren können? Welche (Handlungs-)Strategie fällt Ihnen jetzt von dieser Betrachtungsposition ein? Wie können Sie aus dem Konflikt heraustreten?
Konflikte bewältigen – Tipp 3: Mit Ich-Botschaften die Verhandlung führen
Sie wollen die Konfliktspirale verlassen. Verändern Sie dafür gezielt Ihren Kommunikationsmodus. Denn Konflikte nähren sich auch aus Schuldzuweisungen und verbalen Angriffen, denen eins gemeinsam ist: Du-/Sie-Ansprachen wie beispielsweise «Sie sollten besser zuhören» oder «Du hast zu mir gesagt…» oder «Ihren Ton verbitte ich mir».
Kommunizieren Sie stattdessen mit Ich-Botschaften. Zur Konfliktbewältigung ist dies nicht allein erlaubt, sondern auch gezielt gefordert. Mit Ich-Botschaften praktizieren Sie einen wichtigen Aspekt der Gewaltfreien Kommunikation. Weitere Aspekte, die Sie dabei unterstützen aus der Konfliktspirale herauszutreten, sind: Bedürfnisse zu benennen und Bitten konkret zu formulieren.
Raus aus der Konfliktspirale mit der Methode „Gewaltfreie Kommunikation“ |
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Ich-Botschaft | Bedürfnis | Bitte |
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Ich habe mich durch deine Worte «Wieder eine deiner Schwachsinnsideen» sehr angegriffen gefühlt und auch herabgesetzt. | Ich möchte mit Respekt behandelt werden. | Ich bitte dich, mir zukünftig ein Feedback zu geben, das konkret benennt, was an meiner Idee unbrauchbar oder unrealistisch ist. |