Selbstbewusst auftreten: Die Zauberformel wirkungsvoller Kommunikation
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Wirkungsvoll kommunizieren ist keine Kunst
Die Fähigkeit frei zu reden und wirkungsvoll aufzutreten sieht der weltweit berühmte Kommunikations- und Motivationstrainer Dale Carnegie als Fertigkeit, die auch ohne besonderes Talent und Fähigkeiten gelernt werden kann. Wer selbstbewusst auftreten und wirkungsvoll sprechen will, braucht lediglich drei Voraussetzungen. Erstens, die richtige Einstellung zum Ziel. Zweitens, effiziente Regeln. Und drittens, Übung im freien Reden.
Die Zauberformel des Redeaufbaues
Die Zauberformel von Dale Carnegie begeistert Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Sie ist ideal für kurze und überzeugende Reden, die Handlung bei anderen bewirken soll. Dies ist im Führungsalltag oft der Fall, wenn wir Mitarbeitenden Anweisungen geben und Vorgesetzte für unsere Ideen gewinnen wollen. Die Rede soll also beeinflussen und überzeugen. Dies im Sinne einer Einladung, die wir aussenden. Denn schliesslich wollen wir auf Augenhöhe motivieren und andere für unsere Ziele gewinnen. Und nicht von oben herab Befehle geben, da dies oft zu Widerstand und Ablehnung führen kann.
Die Zauberformel entspricht in hohem Grad unserem schnellen Lebenstempo, indem der Redner sein Anliegen in präzisen Worten vorträgt. Jedes Wort ist berechnet, nichts ist verschwendet. Damit stellt die Formel sicher, dass wir die Aufmerksamkeit und das Interesse unserer Zuhörenden gewinnen.
Regel 1: Beginnen Sie Ihre Rede mit einem lebendigen Beispiel, das die Hauptidee übermittelt.
Dieser Teil nimmt mehr als dreiviertel Ihrer Redezeit in Anspruch. Beschreiben Sie eine Erfahrung, aus der Sie etwas gelernt haben und Ihr Verhalten geprägt hat. Machen Sie sich die Erfahrung vor Ihrem inneren Auge wieder lebendig, so dass Ihre Worte die gleiche Wirkung auf Ihre Zuhörenden haben, wie das ursprüngliche Geschehen auf Sie hatte. Verwenden Sie dafür eine klare Sprache und intensivieren und dramatisieren Sie Ihre Erfahrung, so dass sie auch für Ihre Zuhörenden interessant wird.
Springen Sie mitten hinein in Ihr Beispiel, indem Sie Antwort auf «Wer», «Wann», «Wo», «Was», «Wie» oder «Warum» geben. Damit gewinnen Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörenden mit den allerersten Worten. Zum Beispiel: «Gestern Abend, ich kam gerade nach Hause, da…». Führen Sie Ihre Rede mit der Auswahl jener Details fort, welche den Zweck und den Grund Ihrer Rede betonen. Beantworten Sie dafür alle 5 W’s und verwenden Sie bildhafte Worte. Und das Allerwichtigste: Tragen Sie Ihre Erfahrung mit Leidenschaft vor, so wie Sie sie dazumal erlebt haben!
Regel 2: Nennen Sie in klaren, knappen Worten Ihre Absicht.
Jetzt ist der Augenblick für eine klare, unverblümte Aussage gekommen. Sagen Sie Ihren Zuhörenden genau, was Sie von ihnen wollen und erwarten. Diese Aufforderung ist kurz und eindeutig. Denn Ihre Zuhörenden werden nur das tun, was sie genau verstehen. «Seien Sie ein motivierter und engagierter Mitarbeiter» wäre zu allgemein, um eine Handlung hervorzurufen. Sagen Sie stattdessen: «Setzen Sie sich zum Ziel, jeden Tag eine Verbesserung in Ihrem Arbeitsprozess umzusetzen.» Und das Allerwichtigste - selbstbewusst auftreten: Tragen Sie Ihre Aufforderung mit Schwung und Überzeugung vor!
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Regel 3: Machen Sie den Vorteil klar, den der Zuhörende gewinnt, wenn er Ihrer Aufforderung folgt.
Wir können oft viele Gründe aufzählen, warum unserer Aufforderung gefolgt werden sollte. Jedoch ist es am besten, wenn Sie nur einen einzigen Grund in Ihrer Rede herausstellen. Dieser sollte knapp, kurz, einleuchtend und klar sein. Und darüber hinaus soll die Begründung Ihrem Eingangsbeispiel entsprechen. Wenn Sie beispielsweise von Ihrer Erfahrung berichten, wie Sie durch das tägliche Aufschreiben von drei positiven Dingen, die Sie am Tag erlebt haben, an Optimismus gewonnen haben und Ihre Zuhörenden auch dazu auffordern, müssen Sie in Ihrer Begründung den Vorteil des Stärkengewinns herausstreichen. Sie sollten also nicht von Ihrem Beispiel abweichen, indem Sie als Grund angeben, dass das tägliche Reflektieren eine sinnvollere Beschäftigung ist als TV zu schauen.
Die nachhaltige Anwendung des Erlernten
Dale Carnegie gibt vier wichtige Regeln zur Hand, wie wir die Zauberformel im Alltag anwenden, um unsere eigene Wirksamkeit zu stärken, überzeugender und selbstbewusster auftreten sowie andere zum Handeln motivieren.
Regel 1: Verwenden Sie bestimmte Einzelheiten in der täglichen Unterhaltung.
Bringen Sie Leben in Ihre täglichen Gespräche, indem Sie bildhaft über farbige und interessante Einzelheiten berichten. So stärken Sie Ihr Selbstvertrauen und gewinnen Mut für Ihre Auftritte vor grösserem Publikum.
Regel 2: Suchen Sie Gelegenheiten, in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Treten Sie einem Verein oder einem Club bei. Bieten Sie sich für gemeinnützige oder wohltätige Zwecke als freiwilliger Redner an. Und dann setzen Sie sich zum Ziel, in der Programmgestaltung mitzuarbeiten. Das wird Ihnen die Gelegenheit bieten, sich mit Rednern bekannt zu machen und vielleicht mit einer Einführungsrede zu starten.
Regel 3: Halten Sie durch.
Lernen ist kein linearer Prozess. Im Gegenteil, wir erleben Stagnation und Rückschläge. Der Schwache verzweifelt und gibt in diesen Situationen auf. Die Mutigen und Entschlossenen bleiben ausdauernd und hartnäckig an der Sache dran. Halten Sie sich also stets vor Augen, dass Ihr eigener Entschluss, Erfolg zu haben, wichtiger ist als irgend etwas anderes.
Regel 4: Seien Sie Ihrer Belohnung gewiss.
Wenn das Ziel, wirkungsvoller sprechen zu lernen, in Ihnen brennt, werden die Hindernisse auf Ihrem Weg verschwinden. Stecken Sie deshalb all Ihr Können und Ihre Kraft in das Ziel guter Kommunikation mit Ihren Mitmenschen. Dann ist Ihnen Selbstvertrauen, Ausgeglichenheit und der Gewinn an anderen Fähigkeiten gewiss. An diese Gewinne wollen Sie stets denken.
Wirkungsvoll und überzeugend zu sprechen, ist ein sicherer Weg zum Erfolg. Denn die Übung im wirkungsvollen Sprechen ist der sicherste Weg zu Selbstvertrauen in allen Bereichen des Lebens. Bleiben Sie also am Ball und wenden Sie die Zauberformel so oft Sie können an. So werden Sie selbstbewusst auftreten, die Vorbildfunktion übernehmen und Freude am Reden haben!
Referenz & Literaturempfehlung:
Carnegie, D. (2011). Besser miteinander reden. Das richtige Wort zur richtigen Zeit – die Kunst, sich überzeugend mitzuteilen. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag.