
Lohnlauf: Löhne korrekt verarbeiten

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Der Lohnlauf wird in vielen Betrieben als reine Routine betrachtet. Am Monatsende werden Löhne ausbezahlt, Abzüge berechnet und Abrechnungen erstellt. Damit scheint die Aufgabe erledigt. In der Praxis zeigt sich jedoch, wie sensibel dieses Thema ist. Der Lohn steht für Verlässlichkeit und Wertschätzung. Wer hier Fehler macht, riskiert das Vertrauen der Mitarbeitenden.
Was ist ein Lohnlauf?
Es ist der gesamte Prozess rund um die Lohnverarbeitung. Er umfasst die Berechnung, Auszahlung und Abrechnung der Löhne sowie die Weiterleitung aller relevanten Informationen an Sozialversicherungen, Steuerbehörden und interne Stellen. Er beginnt mit der Erfassung aller lohnrelevanten Daten und endet erst dann, wenn die Mitarbeitenden ihren Lohn erhalten haben, die Meldungen erfolgt sind und die Unterlagen korrekt abgelegt wurden.
Der Ablauf folgt in der Regel einer klaren Struktur. Zuerst werden die Stamm- und Bewegungsdaten aktualisiert. Dazu gehören Lohnanpassungen, Zulagen, Absenzen, Überstunden oder variable Anteile. Anschliessend erfolgt die eigentliche Berechnung. Diese muss alle gesetzlichen Vorgaben berücksichtigen, darunter Sozialversicherungsbeiträge, Quellensteuer, Kinder- und Familienzulagen, BVG-Abzüge oder Taggeldleistungen. Die Lohnabrechnung muss korrekt, nachvollziehbar und vollständig sein. Fehler führen zu Rückfragen, Unsicherheit und Korrekturaufwand.
Sobald die Löhne berechnet sind, werden sie per Bankauftrag ausbezahlt. Gleichzeitig werden die Lohnabrechnungen erstellt, intern verteilt oder digital zugestellt. Danach folgen die Meldungen an externe Stellen. Dazu gehören AHV-Ausgleichskassen, Pensionskassen, Krankentaggeldversicherungen, Unfallversicherer und Steuerbehörden. Auch interne Stellen wie Buchhaltung oder Geschäftsleitung benötigen Auswertungen.
Typische Herausforderungen in KMU
Der Lohnlauf setzt präzise Arbeit voraus. Verantwortlichkeiten sind oft unklar, Prozesse sind ungenügend dokumentiert oder hängen von Einzelpersonen ab. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit, die im Alltag kaum auffällt, aber im Ernstfall problematisch wird.
Ein häufiger Engpass ist die Datenqualität. Stamm- und Bewegungsdaten werden nicht konsequent gepflegt. Es fehlen aktuelle Informationen zu Beschäftigungsgrad, Absenzen oder Zulagen. Werden Änderungen zu spät oder unvollständig erfasst, entstehen Fehler. Diese Fehler wirken sich direkt auf die Lohnabrechnung aus.
Auch Fristen werden oft unterschätzt. Beiträge an Sozialversicherungen, Quellensteuern oder Meldungen an Versicherer haben fixe Termine. Verspätete Zahlungen führen zu Mahnungen oder Verzugszinsen.
Ein weiteres Problem liegt in der Systemlandschaft. Viele KMU arbeiten mit einfachen oder veralteten Lohnprogrammen. Schnittstellen zur Buchhaltung oder zu Versicherungen fehlen oder funktionieren nur teilweise. Das erhöht den manuellen Aufwand und das Risiko für Übertragungsfehler.
Oft fehlt auch das Fachwissen. Lohnabrechnungen sind rechtlich anspruchsvoll. Es braucht Kenntnisse im Sozialversicherungsrecht, im Steuerrecht und im Arbeitsrecht. Wer die Verantwortung für den Lohnlauf trägt, muss wissen, was zu tun ist. Unklare Abgrenzungen, fehlerhafte Abzüge oder falsche Klassifizierungen führen zu Nachfragen, Korrekturen und in manchen Fällen zu Rückforderungen.
Viele dieser Herausforderungen lassen sich lösen. Voraussetzung ist, dass der Lohnlauf als kritischer Prozess behandelt wird. Er braucht Zeit, Fachwissen, saubere Abläufe und geeignete Systeme.
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