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Abschreibungsmethoden: Wertverminderungen korrekt erfassen

Dieser Beitrag erklärt die Unterschiede zwischen linearer, degressiver und progressiver Abschreibung und zeigt anhand von Rechnungsbeispielen deren Auswirkungen. Leser erfahren, welche Abschreibungsmethoden sich für welche Vermögenswerte eignet und wie sich die Abschreibungsbeträge über die Nutzungsdauer entwickeln.

20.02.2025 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Abschreibungsmethoden

Bei den Abschreibungsarten wird in bilanz-/buchmässige Abschreibungen und in kalkulatorische/betriebsnotwendige Abschreibungen unterschieden.

Bilanz-/buchmässige Abschreibungen dienen in der Finanzbuchhaltung der vorsichtigen Bewertung und der eventuellen Bildung und Auflösung stiller Reserven. Des Weiteren wird zwischen ordentlichen und ausserordentlichen betriebsfremden Abschreibungen unterschieden.

Kalkulatorische/betriebsnotwendige Abschreibungen sollen möglichst objektiv sein und dienen der Betriebsbuchhaltung und -kalkulation.

Abschreibungsmethoden

Bei direkter Abschreibung werden die Abschreibungsbeträge vom Wert der Sachanlagen in Abzug gebracht, so dass nur deren Restwert ersichtlich ist. Bei indirekter Abschreibung kommen dagegen die Abschreibungen auf ein Wertberichtigungskonto. Die ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Anlagegüter bleiben damit ersichtlich.

Zeitorientierte Verfahren

  • Lineare Abschreibung: Es wird vom Anschaffungswert während der gesamten Nutzungsdauer einer Anlage jedes Jahr derselbe Betrag – also in jährlich gleichbleibenden Beträgen – bis auf den Restbuchwert abgeschrieben.
  • Degressive Abschreibung: Bei der degressiven Abschreibung kann der Abschreibungsbetrag durch zwei Vorgehen berechnet werden: Nach der geometrischen Methode wird pro Periode ein fester Prozentsatz vom Restwert abgeschrieben. Diese Methode ist die üblichere und entspricht auch der hier bereitgestellten Arbeitshilfe. Bei der arithmetischen Methode wird ein gleichmässig abnehmender Abschreibungsbetrag festlegt. Der Abschreibungsbetrag sinkt bei beiden degressiven Abschreibungsmethoden jährlich: zu Beginn der Nutzungsdauer hat man grosse Abschreibungsbeträge, gegen Ende sehr kleine.
  • Progressive Abschreibung: Hier steigt der Abschreibungsbetrag gleichmässig an. Es bedeutet, dass die Entwertung am Anfang klein ist und die grossen Abschreibungsbeträge erst gegen Ende der Nutzungsdauer auftreten. Beispiele: Rennpferde, oder die Annuitätenmethode, bei der Abschreibungs- und Zinsaufwand zusammen einen konstanten Betrag, die Annuität, ergeben, sich aber gegenläufig entwickeln: Die Abschreibungen steigen jährlich an, wogegen der Zinsaufwand abnimmt.

Leistungsorientierte Verfahren

Hier berechnet sich der jährliche Abschreibungsbetrag beispielsweise anhand der Multiplikation des Abschreibungsbetrages pro Leistungseinheit mit der jährlichen Gesamtleistung einer Anlage. Die leistungsorientierte Abschreibung entspricht somit dem Verursacherprinzip, wobei die technische Alterung nicht berücksichtigt wird.

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