Rekrutierung: Mit diesen 10 Geboten sind Sie erfolgreich
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Heute führen unterschiedliche Trends dazu, dass einstmals erfolgreiche Massnahmen nicht mehr gut funktionieren.
Trends im Rekrutierungsprozess
- verändertes Verhalten von Bewerbern
- gestiegene Ansprüche an den Arbeitgeber
- grosse Breite unterschiedlicher Medienarten
- neue technologische Möglichkeiten
- erhöhter Wettbewerb der Arbeitgeber
Viele kleine und mittlere Unternehmen stehen vor grossen Herausforderungen, passende Bewerber zu gewinnen und auch langfristig an das Unternehmen zu binden. Das Internet bietet eine hohe Transparenz für Bewerber und Mitarbeiter über fast alle verfügbaren Stellenangebote. Zusätzlich sind Informationen über die eigenen Mitarbeiter durch soziale Netzwerke von aussen einfach zugänglich. So erhalten Bewerber und Mitarbeiter vielfach ungefragt Stellenangebote. Das macht es für Unternehmen zunehmend schwierig, gute Bewerber zu gewinnen und ausgezeichnete Mitarbeiter langfristig zu halten. Schon alleine dadurch entsteht ein erhöhter Bedarf an Rekrutierungsaktivitäten.
Herausforderungen von Unternehmen im Rekrutierungsprozess
- Wie erhalte ich überhaupt genügend qualifizierte Bewerbungen?
- Welche Kanäle soll ich nutzen, um eine offene Stelle zu bewerben?
- Wie kann ich gute Bewerber von meinem Unternehmen überzeugen?
- Welche sind die Kriterien, nach denen Bewerber ihre Wahl treffen?
- Wie halte ich gute Mitarbeiter langfristig trotz attraktiver Alternativen?
Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital von Unternehmen. Gute Mitarbeiter zu gewinnen, ist eine zentrale Herausforderung für den Erfolg jedes Unternehmens. Selbst noch so ausgeklügelte und gute Auswahlverfahren helfen wenig, wenn sich keine guten Bewerber für das Unternehmen interessieren. Deshalb ist es notwendig, dass man genügend Zeit in die Ausarbeitung und Umsetzung einer wirksamen Rekrutierungsstrategie und einem klaren Prozess verwendet, unabhängig davon, ob es sich um eine einzelne Stellenbesetzung oder die langfristige Erschliessung einer wichtigen Zielgruppe handelt. Basis einer wirksamen Strategie ist es, sich in die Bewerber, die man idealerweise einstellen möchte, gut hineinzuversetzen. Nur so kann man sie auch wirklich gewinnen.
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Schritte im Rekrutierungsprozess
1. Definition der Zielgruppe
Welche Eigenschaften hinsichtlich Erfahrungen, Kenntnissen, Ausbildung, Alter, Geschlecht1, Lohnvorstellungen, Mobilität, Arbeitseinstellung etc. sollten Bewerber mitbringen? Welche Eigenschaften sind hinderlich?
2. Hineinversetzen in Wünsche und Bedürfnisse
Angenommen, man wäre einer dieser Bewerber: Was ist mir wichtig? Was erwarte ich? Was wünsche ich mir? Was möchte ich nicht?
3. Erarbeitung einer Botschaft
Basierend auf dieser Analyse der Bewerber erarbeitet man eine Botschaft, die in Inseraten und anderen Medien verwendet wird. Was erwartet jemanden bei dieser Stelle? Was sind die Vorteile? Was bietet die Firma?
4. Identifikation von «Aufenthaltsorten»
Wo halten sich die gewünschten Bewerber auf – sowohl online als auch offline? Wo suchen sie eventuell nach geeigneten Stellen? Wo hat man ihre Aufmerksamkeit ohne viele Streuverluste, wenn sie nicht aktiv auf der Suche sind? Wo befinden sich Beeinflusser der Zielgruppe?
5. Auswahl der Kanäle
Je nach Charakteristika und Aufenthaltsorten der Bewerber bieten sich andere Kanäle an, mit denen man Bewerber erreichen kann. Welcher Kanal bietet am meisten Chancen im Vergleich zu seinen Kosten? Welcher Kanal ist zeitlich ausreichend?
6. Bewusstsein über Erfolgsfaktoren
Woran erkennt man den idealen Kandidaten? Welche Kriterien sind den Bewerbern wichtig, um sich für das Stellenangebot zu entscheiden? Welche Massnahmen erhöhen den Erfolg des Bewerbermarketings, nämlich den richtigen Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen?
7. langfristige Massnahmen
Welche langfristigen Massnahmen sind notwendig, sinnvoll und auch leistbar, um bei den relevanten und raren Zielgruppen präsent zu sein und die Chancen zu erhöhen, dass sich gute Bewerber für Stellenangebote interessieren?
10 Gebote für eine erfolgreiche Rekrutierung
Was macht nun eine gute Rekrutierung aus? Wie können Sie den Rekrutierungsprozess optimieren? Nachfolgend 10 Gebote für eine erfolgreiche Rekrutierung:
- Vergegenwärtigen Sie sich die einzelnen Schritte der Rekrutierung und planen Sie diese realistisch.
- Beachten Sie, dass die Rekrutierung ein Prozess ist, der bei der Vakanz beginnt und erst bei der erfolgreichen Einarbeitung endet. Fehler in einer Etappe wirken sich auf alle folgenden aus.
- Investieren Sie bei der Stellendefinition, dem Anforderungsprofil, der Ausschreibung und der Wahl der Medien so viel Sorgfalt wie bei der Selektion der am besten geeigneten Personen aus den eingegangenen Bewerbungen.
- Betrachten Sie die Bewerbenden als Partner im Auswahlprozess.
- Definieren Sie das Anforderungsprofil so präzis wie notwendig und so offen wie möglich. Versuchen Sie abzuschätzen, ob das Profil die richtigen Personen anspricht. Lieber wenige valable Bewerbungen als hunderte von ungeeigneten.
- Versetzen Sie sich bei jeder Etappe der Rekrutierung in die potenziellen Bewerbenden und versuchen Sie, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies bedeutet vor allem: Gute, offene Information, ein straffer und eingehaltener Zeitplan.
- Gestalten Sie das Auswahlverfahren so, dass es die Bewerbenden als angenehm, transparent, sinnvoll und gerecht empfinden. Negative Erfahrungen von Bewerbenden schaden dem Image eines Unternehmens.
- Achten Sie darauf, dass Sie bei Vakanzen nicht nach einem Double des bisherigen Stelleninhabers oder der Stelleninhaberin suchen, sondern nach jemandem, der dem Anforderungsprofil genügt, dem Unternehmen aber auch neue Impulse bringt und vielleicht etwas anders ist als die Kolleginnen und Kollegen.
- Achten Sie darauf, dass die Bewerbenden möglichst gute und realistische Informationen über das Unternehmen und die Stelle erhalten, damit auch sie einen qualifizierten Entscheid für oder gegen die Stelle treffen können.
- Die erfolgreiche Rekrutierung ist mit dem Unterzeichnen des Arbeitsvertrags nicht abgeschlossen. Eine ungenügende Einführung und Einarbeitung kann den bisherigen Rekrutierungserfolg zunichtemachen.
Fussnote
1Die Definition des gewünschten Geschlechts soll nicht diskriminierend verstanden sein – im Gegenteil. Es kann beispielsweise sein, dass man für das Geschäftsleitungsteam bei gleichen Qualifikationen eine Frau bevorzugen würde, um eine heterogenere Zusammensetzung zu erreichen. Wahrscheinlich sind Frauen über andere Kanäle und Botschaften anzusprechen, weshalb es wichtig ist, sich des Wunschprofils von Anfang an bewusst zu sein – sonst erreicht man gar nicht die gewünschte Zielgruppe und endet bei der Wahl zwischen Männern.