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Kreditlimite: Wie viel Risiko darf ich bei meinem Kunden eingehen?

Im täglichen Wirtschaftsleben braucht es Kreditlimiten. Viele Unternehmen sind sich dessen bewusst. Nur bei der konkreten Umsetzung mangelt es häufig. So verfügen heute die meisten Unternehmen über Systeme, welche die Festlegung von Kreditlimiten unterstützen, sei es im Bereich der Debitorenbuchhaltung oder in der Auftragsabwicklung. Doch das allein macht noch kein Kreditlimiten-Management. Entscheidend für erfolgreiche Geschäfte sind Antworten auf ganz konkrete Fragen: Wie lege ich die Höhe der Kreditlimite im Einzelfall fest? Wie lange ist eine Kreditlimite gültig? Und wann muss eine Kreditlimite angepasst werden?

06.07.2020 Von: Raoul Egeli
Kreditlimite

Kreditlimiten-Management

Der vorliegende Beitrag gibt Antworten auf relevante Fragen und zeigt auf, warum die Vernachlässigung des Kreditlimiten-Managements im Geschäftsalltag riskante Situationen schafft. Im Zentrum steht der Umgang mit Informationen, die für eine Bonitätsbeurteilung und die Festlegung seriöser Kreditlimiten relevant sind.

Im Zusammenhang mit dem Kreditlimiten-Management kommt dem Zeitfaktor eine zentrale Rolle zu. In der Regel müssen alle Fakten für die Beurteilung spätestens vor Abgabe der Offerte, in Einzelfällen auch erst vor der Auslieferung vorliegen. In der Praxis zeigt sich jedoch häufig ein anderes Bild. Viele Unternehmen prüfen die Bonität erst nach Rechnungstellung beziehungsweise bei Zahlungsverzug. Dies im Irrglauben, man könne dann noch etwas erreichen. Dann aber ist es in den allermeisten Fällen bereits zu spät. Die Folge sind ärgerliche Verluste..

Die beste Prävention sind aktuelle Bonitätsauskünfte. Sie helfen, gefährliche Informationslücken zu schliessen. Das gilt zunächst einmal im Fall von Neukunden, bei denen gar keine Informationen vorliegen. Doch auch bei Bestandeskunden fehlen diese oft. Zumal erste Anzeichen für Bonitätsprobleme ohne Einbezug von Drittinformationen kaum zu erkennen sind. Häufiger Fall: Ein Kunde mit Zahlungsschwierigkeiten bezahlt die Rechnung seines wichtigsten Lieferanten immer noch pünktlich, während er die Rechnungen weniger wichtiger Lieferanten bereits offen lässt (hier kann er den Anbieter noch «problemlos» wechseln). Bezahlte Rechnungen sind also noch keine Garantie für eine gute Bonität!

Und schliesslich muss die Bonität der Kunden regelmässig überwacht werden. Veränderungen können immer auftreten, was eine Anpassung der Kreditlimite notwendig macht – auch gegen oben.

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