Kryptowährungen sicher aufbewahren: Online- und Offline-Schutz
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Hot-Wallets: Krypto-Börsen und Depots als digitale Speicherorte für Coins
Sowohl Anbieter als auch Nutzer von Trading-Plattformen möchten gekaufte Kryptowährung so gut es geht schützen und zugleich eine möglichst komfortable Handhabung gewährleisten. Daher hat sich das Prinzip des Hot-Wallets etabliert. Diese Form des digitalen Geldbeutels wird direkt vom Anbieter verwaltet und ist deshalb dauerhaft online. Nutzer geben so zwar einen Teil der Kontrolle über die Coins und Tokens ab, können dafür aber prinzipiell sehr schnell interagieren und umgehend Transaktionen auf dem Kryptomarkt durchführen. Weil das E-Wallet aber ständig mit dem Internet verbunden ist, besteht ein gewisses Restrisiko. Ein detaillierter Krypto Börsen Vergleich zeigt, dass die renommierten Anbieter bereits einem Grossteil der möglichen Sicherheitsrisiken Rechnung tragen und mit höchsten Sicherheitsstandards auf potenzielle Angriffspunkte oder anderweitige Risiken reagieren. So hat die Krypto-Börse Coinbase beispielsweise eine weitere Sicherheitsstufe eingeführt, bei der Kunden auf sogenannte «Vaults» zugreifen können.
Um Kryptowährungen aus einem Vault zu handeln, müssen Nutzer jede Transaktion zusätzlichen über eine E-Mail-Adresse bestätigen, die sich von der registrierten Nutzeradresse unterscheidet. Die höhere Sicherheit geht allerdings auf Kosten der Trading-Geschwindigkeit. Mithilfe der zusätzlichen Legitimierung werden die zuvor gespeicherten Coins zunächst abgehoben, bevor sie zum Handeln bereitstehen. Um die Transaktion freizugeben, muss sie innerhalb von 48 Stunden über die E-Mail-Adressen bestätigt werden. Kurzfristige Bewegungen von Vermögenswerten sind dadurch nicht mehr möglich, dafür sinkt das Sicherheitsrisiko. Die zusätzliche Sicherheitsstufe kann jedoch vor allem für Unternehmen interessant sein, die Kryptowährungen als langfristige Assets betrachten und ihr Potenzial für den Vermögensaufbau nutzen möchten. Auf kurzfristige Kursentwicklungen können Trader mit dieser Erweiterung allerdings nicht mehr reagieren.
Cold-Wallets als physische Krypto-Spardose
Noch sicherer, aber dafür umständlicher, sind die sogenannten Cold-Wallets. Dabei handelt es sich um spezielle Hardware, die ganz konkret für die Speicherung von Kryptowährungen konzipiert wurde. In der Praxis versteht man unter einem Cold-Wallet daher meistens einen speziellen USB-Stick. Da es sich um eine physische Aufbewahrungsmethode für Coins handelt, sind Cold-Wallets selbstverständlich nur dann mit dem Internet verbunden, wenn der Eigentümer des Wallets dies möchte. Eine solche Krypto-Spardose ist demnach nur während einer Transaktion angreifbar. Ausserdem setzt die Nutzung oft eine zusätzliche Software voraus, die als digitale Sicherheitsbarriere dient. Wie teuer ein Cold-Wallet ist, hängt davon ab, ob ein normaler USB-Stick umgerüstet oder professionelle Hard- und Software verwendet wird. Letztere kostet zwar mehr, bietet aber die bereits erwähnten Sicherheitsvorteile. Ein Nachteil kann sein, dass der Nutzer selbst für die Verwahrung seines «Private-Keys» verantwortlich ist. Bei einem Hot-Wallet kümmert sich hingegen der Plattformbetreiber um den Zugangsschlüssel, da dieser dem Nutzer oft gar nicht bekannt ist. Theoretisch ist auch ein analoges Cold-Wallet denkbar, bei dem die Krypto-Adresse und Zugangsschlüssel einfach auf ein Blatt Papier oder in ein Notizbuch geschrieben wird. Diese Variante trägt den Namen «Paper-Wallet».
Not your key, not your coin: Die Bedeutung privater Schlüssel auf dem Kryptomarkt
Bei der Krypto-Sicherheit spielen Zugangsschlüssel eine entscheidende Rolle. Wie wichtig diese sind, verdeutlicht der Leitspruch «Not your key, not your coin». Gemeint ist der «Private-Key». Dieser funktioniert im Grunde wie ein Passwort und besteht aus einer Folge von Buchstaben und Zahlen. Nur dieser Schlüssel öffnet den Vault, in dem die Vermögenswerte verwahrt sind. Ist der Key verloren, sind es auch die Coins. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch auch, dass jeder, der den Schlüssel kennt, Zugriff auf die gekaufte Kryptowährung hat. Nicht zu verwechseln ist der Private-Key mit dem öffentlichen Schlüssel, der auch als Krypto-Adresse bezeichnet wird. Diese garantiert unter anderem die Zuordnung innerhalb der dezentral organisierten Blockchain und wahrt zugleich die Anonymität, da der Schlüssel keine persönlichen Informationen enthält. Zu beachten ist deshalb, dass öffentlicher und privater Schlüssel untrennbar miteinander verbunden sind. Bei einem Hot-Wallet ist der Private-Key online auf den Servern des Anbieters abgespeichert, während ein Cold-Wallet-Besitzer diesen offline verwalten muss.
Fazit
Die Frage, welche Wallet-Art besser geeignet ist, lässt sich nur anhand des individuellen Einzelfalls entscheiden, da sowohl Hot- als auch Cold-Wallets verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen. Da ein Hot-Wallet vom Plattformbetreiber einer Krypto-Börse verwaltet wird, gibt der Nutzer Kontrolle ab und bekommt dafür eine komfortable virtuelle Geldbörse, die immer zur Verfügung steht. Genau dieser Umstand macht das Hot-Wallet aber auch zu einem potenziellen Ziel. Alle grossen Trading-Plattform-Betreiber sind sich dieser Gefahr bewusst und haben eigene zusätzliche Sicherheitsstufen integriert. Wer seine Coins stattdessen auf einem selbst eingerichteten oder gekauften Cold-Wallet speichert, der braucht sich weniger Sorgen um Cyberangriffe zu machen. Die physische Verwahrmethode ist auch dann von Vorteil, wenn die Anonymität oberste Priorität hat. Am Ende hängt die Sicherheit eines Cold-Wallets jedoch von den konkreten Massnahmen wie einer guten Verschlüsselung ab. Sichere physische Wallets sind zudem auch nicht kostenlos. Für die Kombination aus Hard- und Software wird meistens eine Jahresgebühr fällig.
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