In Edelmetalle investieren: Wissenswertes zu Kauf und Lagerung

Die Investition in Edelmetalle lohnt sich nicht nur für Privatpersonen. Auch Investmentgesellschaften, Family Offices, Stiftungen oder Gewerbetreibende profitieren von einer Kapitalanlage zum Beispiel in Gold, Silber, Platin oder Palladium. Die wertdichten Metalle zeichnen sich durch eine hohe Liquidität aus. Doch die Wertanlage Edelmetall dient insbesondere zum langfristigen Vermögensaufbau. Sie fungiert als Kapitalschutz in Krisenzeiten, wird bei anhaltend hohen Inflationsraten eingesetzt und bildet den Gegenpol zu niedrigen Zinsniveaus. Darüber hinaus eignen sich Gold und Co. zur Risikostreuung in Kombination mit anderen Anlageprodukten. Dabei setzen die Unternehmen nicht selten hohe Summen ein, sodass je nach Edelmetall beträchtliche Mengen zusammenkommen können. Einer sicheren Lagerung der Sachwerte fällt dann eine entscheidende Rolle zu: Die Vermögensverwalter legen Wert auf eine professionelle und diskrete Abwicklung, stellen hohe Ansprüche an Sicherheitsstandards und individuellen Lösungen. Das ist verständlich, denn es geht um den Vermögenserhalt. Mehr zu physischem Gold und anderen Edelmetall-Anlagen sowie zur angemessenen Verwahrung erfahren Sie in diesem Beitrag.

08.08.2022
In Edelmetalle investieren

Welche Edelmetalle eignen sich zur Investition, welche sind besonders gefragt?

Aus Anlagesicht zählen Gold und Silber zu den meistgenutzten Investmentmetallen. Darüber hinaus sind ebenfalls Platin, Palladium und Seltene Erden geeignet. Wobei die Weissmetalle hauptsächlich in verschiedenen Industriebereichen wie Automobilproduktion, Solarenergie oder Elektronik nachgefragt werden. Laut The Silver Institute machen Münzen und Barren aus Silber nur etwa ein Viertel der weltweiten Nachfrage aus. Anders verhält es sich bei Gold, das hauptsächlich in der Schmuckproduktion und für Anlageware genutzt wird. Zu eher kleinen Teilen wird es auch in der Zahnmedizin, in der Luft- und Raumfahrt, der Elektrotechnik oder zur Glasherstellung eingesetzt.

Tatsächlich zählen Goldmünzen und Goldbarren aufgrund ihrer hohen Wertdichte zu den meistnachgefragten Investmentprodukten. Dabei sind gängige Bullionmünzen zu einer Feinunze (31,103 Gramm) wie American Eagle, Krügerrand, Maple Leaf, Känguru, oder Wiener Philharmoniker besonders beliebt. Sie bewegen sich nah am Goldpreis und werden weltweit akzeptiert. Institutionelle Anleger bevorzugen häufig auch Goldbarren von LBMA-zertifizierten Herstellern wie Argor-Heraeus, Metalor, Perth Mint, Royal Canadian Mint oder Umicore. Gewichtseinheiten zu 250 oder 500 Gramm oder grössere Kilobarren sind hier meistgefragt.

Noch grösser ist die Auswahl bei Silbermünzen. Hier wird jedoch vielfach auch der Sammlermarkt bedient. Reine Bullionsilbermünzen zu einer Unze wie Arche Noah, Britannia oder Libertad sind unter Anlegern geschätzt, ebenso Silberbarren zu 500 oder 1000 Gramm sowie zu mehreren Kilogramm. Palladium oder Platin als Wertanlage zählen eher zu den Exoten, werden jedoch auch angeboten. Da Silber und die beiden Graumetalle verstärkt aus der Industrie nachgefragt werden, unterliegen sie deutlich höheren Kursschwankungen als Gold. Zu den weniger verbreiteten Anlagerohstoffen zählen ebenfalls Seltene Erden, wie Dysprosium, Neodym, Praseodym oder Terbium, die als Barren oder in Pulverform vorliegen. Als Investmentprodukt erfordern die Elemente jedoch viel Fachwissen.

Was unterscheidet Edelmetalle von anderen Anlageformaten?

Investoren, die ihr Kapital ganz oder teilweise in Edelmetalle angelegt haben, wissen, dass ihre Wertanlage streng genommen keine regelmässigen Zinsen oder Dividenden abwirft. Dagegen werden bei klassischen Geldanlagen wie Aktien, Fonds oder Beteiligungen periodisch Gewinne ausgeschüttet – sofern eine positive Entwicklung eintritt.

Wer die Spotpreise von Gold, Silber und anderen Edelmetallen verfolgt, kann die Kursschwankungen für sich nutzen und Barren oder Münzen zum richtigen Zeitpunkt mit Gewinn verkaufen. Wissenswert ist dabei, dass die Erträge aus dem Verkauf von Anlage-Edelmetall für Privatpersonen nach einer einjährigen Haltedauer in vielen europäischen Staaten steuerfrei bleiben. Dagegen unterliegen Aktienverkäufe oder Dividendeneinnahmen zumeist der Kapitalertragssteuer und unter Umständen weiteren landesspezifischen Abgaben.

Eine Besonderheit unter den Investments stellen Immobilien als Geldanlage dar. Sie bestechen durch hohe Gebrauchswerte, gute Renditechancen und regelmässige Erträge durch Mieteinnahmen, die jedoch in der Regel versteuert werden müssen. Im direkten Vergleich behauptet sich das Goldinvestment insbesondere hinsichtlich seiner Mobilität, der weltweiten Akzeptanz und der physischen Sicherheit (Stichwort Krisenmetall) als durchaus gleichwertig. Doch ob Aktien, Immobilien oder Edelmetalle – am Ende entscheidet häufig die Unternehmenssituation oder individuelle Ansprüche über die Auswahl der richtigen Anlageformate.

Lieber physische Edelmetalle oder Gold-ETCs/ETFs kaufen?

Für die Edelmetall-Wertanlage stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu eignen sich neben physischen Barren oder Münzen ebenfalls Goldminenaktien, Gold-ETCs oder Gold-ETFs. Die Frage, welche dieser Assets am besten geeignet sind, stellen sich Privatanleger ebenso wie institutionelle Investoren. Bei der Einschätzung hilft es zu wissen, dass Wertpapiere wie ETCs, ETFs, Zertifikate (Schuldverschreibungen) oder Aktien von Goldmienenbetreibern mehr oder weniger stark an die aktuelle Goldpreisentwicklung gekoppelt sind. Physisches Gold fungiert eher als langfristiger Wertspeicher.

ETCs oder Exchange Traded Commodities sind börsengehandelte Rohstoffe, die Anleger als Schuldverschreibung erwerben können. Bekannt sind zum Beispiel SPDR Gold Trust, Euwax Gold II oder Xetra-Gold, die Auslieferungsoptionen in Echtgold bieten. Sie werden an den internationalen und lokalen Börsen gehandelt. Das Kürzel ETF steht für Exchance Traded Fund und bezeichnet das Sondervermögen einer Bank. Es handelt sich um an der Börse gehandelte Fonds, die mit physischem Gold besichert sind.

Gegenüber physischem Gold bieten ETCs und ETFs Vorteile, da sie sich leicht an den Finanzmärkten handeln lassen und keine aufwendige Lagerung benötigen. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Papiergold ebenso wie Aktien oder Beteiligungen zu den Risikoinvestments zählen, die viel Fachwissen bei der Beurteilung von Anlagerenditen erfordern. Goldbarren oder Goldmünzen sind dagegen einfacher zu verstehen. Sie befinden sich im direkten Besitz und können bei Bedarf sogar anonym gekauft werden.

Wie beurteilen Finanzexperten die Wertanlage Edelmetall?

Investmentgrössen wie Warren Buffett zeigen auf, wie wichtig es ist, die Anlagen im Portfolio zu diversifizieren. So nutzt der Geschäftsführer der US-Holding Berkshire Hathaway eine breite Kapitalstreuung von mehr als 50 börsennotierten Unternehmen zum Vermögensaufbau. Laut Bloomberg Billionaires Index verfügt Buffett damit aktuell über ein Kapital von über 100 Milliarden US-Dollar. Die Verluste einer Anlage lassen sich mit den Gewinnen anderer Assets auffangen. Zur allgemeinen Risikominimierung eignen sich hierfür teilweise auch Sachwerte aus Gold, Silber, Platin oder Palladium. Analysten raten dazu, etwa 5 bis 15 Prozent des investierbaren Kapitals in physische Edelmetalle anzulegen.

Auch für Brett Arends, Wall Street Journal-Kolumnist gehört Gold in jedes Portfolio. "Ich habe etwas davon in meinem Anlagenportfolio", erklärt der US-Finanzexperte auf MarketWatch.com. "Denn es steht ausser Frage, dass es seinen Nutzen hat. Gold ist völlig privat und bleibt unabhängig von SWIFT und anderen Bankensystemen." Trotz des Aufstiegs der Kryptowährungen bliebe Gold nach wie vor, die am meisten verbreitete und beständigste globale Währung, die nicht von einem einzelnen Land kontrolliert wird.

Darüber hinaus stellt Silber eine klare Kaufempfehlung dar, ist Rainer Beckmann, geschäftsführender Gesellschafter von Ficon Vermögensmanagement  der Ansicht. Insbesondere private Investoren oder mittelständische Unternehmen würden gerne auf Silber setzen. "Gold hat für viele Menschen inzwischen einen zu hohen Preis, sodass Gold-Investments als Beimischung für sie kaum noch in Frage kommen. Als Alternative dazu hat sich Silber, der kleine Bruder des Goldes, in den Vordergrund gespielt." Das weisse Edelmetall würde bei vielen industriellen Anwendungen genutzt, sodass eine kontinuierliche Nachfrage vorläge. Silber besässe ein hohes Aufwärtspotenzial und damit eine grosse Zukunft, ist der deutsche Vermögensverwalter sicher.

Auf die sichere und unabhängige Lagerung von Edelmetallen kommt es an

Ganz gleich, ob sich institutionelle Anleger für ein Goldinvestment oder eine Silberanlage entscheiden – die wertstabilen Edelmetalle benötigen eine angemessene Lagerung. Diese ist innerhalb der Europäischen Union (EU) häufig nur mit Zugeständnissen realisierbar, insbesondere wenn Wert auf Bankenunabhängigkeit und Händlerfreiheit gelegt wird. Dann hilft der Blick über die Landesgrenzen der EU hinaus, etwa ins Fürstentum Liechtenstein oder in die Schweiz. Tatsächlich entscheiden sich immer mehr Investmentgesellschaften, Family Offices oder Rentenfonds dazu, Gold in der Schweiz zu lagern. Interessant ist der unabhängige Staat ebenfalls für Edelmetallhändler, private Kredithäuser, Gewerbetreibende oder Versicherungen.

Gerade im B2B-Bereich ist Diskretion ein hohes Gut. Wie kein anderes Land der Welt ist die Schweiz bekannt für ihre gelebte Demokratie und die unumstössliche Wahrung von Eigentumsrechten. Die Eidgenossenschaft wird international als politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich stabil angesehen. Sie gestaltet ihre Gesetze eigenständig und bleibt mit der eigenen Währung, dem Schweizer Franken unabhängig. Das Resultat ist eine geringe Staatsverschuldung sowie niedrige Inflationsraten.

Unabhängig von politischen und finanziellen Aspekten gilt die Schweiz global gesehen als Zentrum des internationalen Edelmetallhandels. Allein fünf der weltweit grössten Goldraffinerien sind im Land ansässig. Pro Jahr importieren und verarbeiten Schweizer Scheideanstalten rund 2.200 Tonnen Gold. Diese jahrhundertelange Erfahrung als Goldhandelsnation wird ebenso von privat geführten Hochsicherheitsunternehmen genutzt. Sie zeichnen sich durch Banken- und Händlerunabhängigkeit aus, achten Diskretion und Privatsphäre, ohne Informationsverpflichtung gegenüber Behörden. Die Anbieter sind spezialisiert auf individuelle und vollversicherte Lagerlösungen für institutionelle Kunden aus aller Welt. Der Schwerpunkt liegt auf der sicheren Verwahrung von Gold und weissen Edelmetallen (auch mehrwertsteuerfrei im Zollfreilager). Aber auch Bargeld, Kunstgegenstände, Kryptowährungen und viele andere Werte können geschützt werden.

Fazit: In Edelmetalle investieren? Aber sicher!

Finanzexperten sind sich einig, Gold und andere Edelmetalle eignen sich gleichermassen zur langfristigen Kapitalsicherung wie zur Risikostreuung. Damit die Edelmetall-Wertanlage nicht durch eine unsachgemässe Lagerung oder politischen sowie wirtschaftlichen Risiken im eigenen Land gefährdet ist, bietet sich die sichere Verwahrung in der unabhängigen und stabilen Schweiz an. Private und spezialisierte Lagerstätten sind auf die Bedürfnisse von institutionellen Kunden bestens vorbereitet und haben individuelle Lösungen parat.

Zitatquellen:

Brett Arends: https://www.marketwatch.com/story/russia-just-made-a-case-for-owning-goldand-nobody-noticed-11648415950?rss=1&siteid=rss

Rainer Beckmann: https://ficon.de/aktuelles/detail/silber-hat-eine-grosse-zukunft-und-ist-weiterhin-eine-klare-kaufempfehlung

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