Unternehmensnachfolgeplanung: Varianten für die Veräusserung von KMU
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Die Umsetzung der Unternehmensveräusserung
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den Möglichkeiten einer Nachfolgeplanung aus Sicht der verschiedenen Veräusserungsvarianten, die einem Verkäufer zur Verfügung stehen und behandelt darüber hinaus auch die grundsätzlichen Finanzierungsformen, die für die Umsetzung der Unternehmensveräusserung in Frage kommen.
Käufergruppen und Arten der Unternehmensveräusserung
Strategische Käufer
Bei strategischen Käufern handelt es sich mehrheitlich um branchenähnliche Unternehmen, die oftmals grössere Konkurrenten der zu erwerbenden Gesellschaft sind. Sie erhoffen sich, durch die Übernahme ihre Marktpräsenz zu erweitern und die Konkurrenzsituation zu reduzieren. Den Unternehmenskauf durch einen strategischen Käufer bezeichnet man als Trade Sale. Strategische Käufer sind oftmals bereit, einen höheren Kaufpreis als Finanzkäufer zu entrichten, da sie spezifische Branchen- und/oder Marktinteressen haben. Zudem können oftmals Synergien (z. B. Zusammenlegung von administrativen Funktionen) erzielt werden. Der Käufer strebt betriebswirtschaftliche Ziele an und als Hauptmotiv des Kaufes gilt die richtige Balance zwischen Rentabilität und Liquidität. Ein Überschuss an liquiden Mitteln wird nicht gewünscht, sondern sollte nur im Mass vorhanden sein, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten entsprechend zu decken (Laudien/Schilling, S. 359).
Die Prüfung der Unternehmung durch die Investoren bezieht sich nicht nur auf eine Due Diligence, sondern beinhaltet auch ausführliche Renditeberechnungen. Liquide Mittel sollen in rentable Investitionen gebunden werden, da Investitionen einem Unternehmen Geldmittel entziehen und somit die Verfügungsfreiheit der vorhanden flüssigen Mittel einschränkt. Zusätzlich bringen Investitionen meist Folgeinvestitionen mit sich, welche ebenfalls Auswirkungen auf das Umlaufvermögen haben.
Finanzinvestoren bzw. Kapitalbeteiligungsgesellschaften
Finanzinvestoren sind als Fonds- oder Kapitalbeteiligungsgesellschaften organisiert. Sie investieren in nicht-börsenkotierte Firmen in Form von Minder- oder Mehrheitsbeteiligungen. Die durchschnittliche Investitionsdauer liegt zwischen vier und sieben Jahren. Private Equity Kapital dient zur Überbrückung von finanziellen Engpässen in bedeutenden Entwicklungsphasen eines Unternehmens. Die Finanzierung in Form von Private Equity ist vor allem sinnvoll, wenn sich die Unternehmung in einer Veränderungs- oder Wachstumsphase befindet, zusätzliches Kapital benötigt wird, und man in den nächsten drei bis fünf Jahren von einer deutlichen Wertsteigerung ausgehen kann.
Das Aufbringen von Beteiligungskapital ist im Gegensatz zur Kreditfinanzierung nicht von zusätzlichen beleihungsfähigen Sicherheiten, sondern hauptsächlich von der potenziellen Ertragskraft des Unternehmens abhängig. Ein gut funktionierendes Geschäftsmodell ist hier unabdingbar.
Damit die Finanzinvestoren Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen können, streben sie oftmals eine Mehrheitsbeteiligung an, welche ihnen eine Kontrolle des Verwaltungsrates ermöglicht. Dadurch können die Finanzinvestoren auch die Zusammensetzung der Geschäftsleitung bestimmen, die das operative Geschäft zu lenken hat. Es werden hauptsächlich Unterstützungsaktivitäten im Bereich des Controllings und der Ergebniskonsolidierung innerhalb der Gesamtorganisation vorgenommen.
Die Rendite für die Kapitalgeber soll mindestens ca.12% betragen. Die Höhe der Rendite hängt von der Branche des Unternehmens, deren Marktstellung, den technologischen Risiken und den anfallenden Investitionsausgaben (engl. CAPEX – Capital Expenditures) ab.
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