Earn out: Hilfsmittel beim Unternehmensverkauf
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Funktionen von Earn Outs
Earnouts dienen in erster Linie der Überwindung von Bewertungsdifferenzen. Im Rahmen von Unternehmenstransaktionen wird der Wert des Zielunternehmens von Käufer- und Verkäuferseite geschätzt. Typischerweise erfolgt diese Berechnung auf Basis der unterschiedlichen Risikoneigungen und Erwartungshaltungen der beiden Parteien. Der optimistischen Haltung in Bezug auf die zukünftige Leistung des Zielunternehmens des Verkäufers steht in vielen Fällen eine Kalkulation auf Basis von Worst-Case-Szenarien durch den Käufer gegenüber.
Eine weitere Funktion variabler Kaufpreisanpassungen ist die Bindung von Humankapital. In vielen Fällen ist die Bewertung des Zielunternehmens an die zukünftige Entwicklung kritischer Grössen gekoppelt. Eine solche kritische Grösse kann das Humankapital bzw. die Leistung der erfolgskritischen Mitarbeitenden des Zielunternehmens sein. Bei Unternehmen aus Branchen mit hoher Wissensintensität oder bei eigentümergeführten Unternehmen ist der Verbleib des Know-hows des Managements bzw. des Eigentümers bei der Übernahme des Unternehmens ausschlaggebend für den zukünftigen Erfolg des Übernahmeobjekts.
Earnouts übernehmen hier die Funktion einer Bindung ans Unternehmen, indem sie den entsprechenden Personen einen Anreiz bieten, im Unternehmen zu bleiben und ihr Wissen auch nach dem Verkauf gewinnbringend einzusetzen, um die festgelegten Performanceziele und damit den zusätzlichen Kaufpreis zu erreichen. Variable Kaufpreisanpassungen verhindern zumindest für den festgelegten Zeitraum der Leistungserbringung eine Abwanderung von erfolgskritischem Humankapital.
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