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Kostenrechnung Beispiel: Welches System ist besser?

Unternehmen stehen vor der Herausforderung ein passendes Kostenrechnungssystem zu wählen. Die Entscheidung zwischen Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung beeinflusst massgeblich die finanzielle Steuerung eines Unternehmens. Während die Vollkostenrechnung alle Kosten auf die Produkte umlegt, konzentriert sich die Teilkostenrechnung auf variable Kosten und Deckungsbeiträge. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Systeme wie Istkosten-, Normalkosten- und Plankostenrechnung, die sich durch ihren zeitlichen Bezug unterscheiden. Dieser Beitrag liefert ein praxisnahes Kostenrechnung Beispiel und zeigt, welche Methode für Ihr Unternehmen sinnvoll ist.

25.02.2025 Von: Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch
Kostenrechnung Beispiel

Für die Bestimmung des Kostenrechnungs-Systems kann nach zwei zentralen Kriterien unterschieden werden: Der Umfang der Zurechnung auf die Kostenträger (Vollkostenrechnung vs. Teilkostenrechnung), sowie dem zeitlichen Bezug der Kosten (Istkostenrechnung, Normalkostenrechnung, Plankostenrechnung)

Istkostenrechnung:

  • Vollkostenrechnung mit reinen Istkosten: Klassische Istkostenrechnung
  • Teilkostenrechnung mit reinen Istkosten: Einstufige und mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

Normalkostenrechnung:

  • Vollkostenrechnung mit Ist- und Normalkosten: Starre Normalkostenrechnung
  • Teilkostenrechnung mit Ist- und Normalkosten: Flexible Normalkostenrechnung

Plankostenrechnung:

  • Vollkostenrechnung mit Ist- und Plankosten: Starre Plankostenrechnung
  • Teilkostenrechnung mit Ist- und Plankosten: Flexible Plankostenrechnung

Im Prinzip stehen den Unternehmen alle sechs möglichen Kostenrechnungs-Systeme offen. Als Erstes gilt es jedoch, den Grundsatzentscheid “Vollkostenrechnung oder Teilkostenrechnung” zu klären.

Bei einer Vollkostenrechnung werden sämtliche Kosten und Erlöse den Produkten belastet. Als Führungsgrösse wird für jedes Produkt ein Gewinn oder ein Verlust ausgewiesen. Die Einzelkosten (direkte Kosten) werden direkt auf die Produkte verteilt. Die Gemeinkosten (indirekte Kosten) werden mit Hilfe von Verteilschlüsseln (Umlageschlüssel) auf die Produkte verrechnet. Die gewählten Umlageschlüssel sollten eine kostenverursachungsgerechte Verteilung sicherstellen. Der Vorteil der Vollkostenrechnung besteht darin, dass man zwar die vollen Kosten der Produkte kennt, aber als Produktverantwortlicher einen kleinen oder keinen Einfluss auf die Höhe der durch Umlagen zugerechneten Gemeinkosten (Willkür, verzerrter Informationsgehalt) hat. Aus diesem Grund wird die Vollkostenrechnung vielfach als untaugliches System zur Gewinnung von aussagekräftigen Führungsinformationen abgelehnt.

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