
Kalkulation: Die Zurechnung der Kosten auf einen Kostenträger

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Übersicht
Unter der Kalkulation (auch Kostenträgerstückrechnung) wird die Ermittlung und Zurechnung der im Unternehmen angefallenen Kosten auf die Einheit eines Kostenträgers verstanden. Die Kalkulation lässt sich aus der Kostenträgerrechnung ableiten.
Die Kalkulation wird auch zur Bestandesbewertung in der Finanzbuchhaltung (FIBU) verwendet.
Je nach dem Zeitpunkt der Kalkulation unterscheidet man:
- Vorkalkulation: Die Vorkalkulation stellt im Rahmen der Preisgestaltung ein Planungs-Instrument dar.
- Zwischenkalkulation: Die Zwischenkalkulation dient der laufenden Kostenüberwachung insbesondere bei längeren Aufträgen bzw. Projekten.
- Nachkalkulation: Die Nachkalkulation ist ein Instrument der Kontrolle und der Wirtschaftlichkeitsanalyse.
Die bedeutsamsten Kalkulationsverfahren sind die Divisions- und Auftragskalkulation (auch als Zuschlagskalkulation bezeichnet).
Abbildung: Divisions- und Auftragskalkulation
Bei der Massenproduktion wird üblicherweise eine Divisionskalkulation verwendet, bei Einzelproduktion/Einzelaufträgen die Zuschlagskalkulation. In der Praxis finden verschiedenste Mischformen Anwendung, die u.U. Elemente verschiedener Kalkulationsverfahren vereinen.
Kalkulation: Divisionskalkulation
Die Divisionskalkulation ist ein einfaches Kalkulationsverfahren. Für die Berechnung der Stückkosten werden im Rahmen der Divisionskalkulation die gesamten Kosten der gesamten Produktionsmenge belastet und damit Stückkosten ermittelt.
Der Einsatz von Divisionskalkulationssystemen erfolgt in der Praxis vor allem für homogene Güter und Grosserien.
Bei der Divisionskalkulation sind verschiedene Formen zu unterscheiden.
Einstufige Divisionskalkulation
Bei der einfachen Divisionskalkulation werden die gesamten Kosten durch die gesamten produzierten Einheiten einer Unternehmung dividiert.
Das folgende Zahlenbeispiel zeigt bei einer einstufigen Divisionskalkulation Stückkosten von 100.00.
Gesamtkosten | 1'000'000 |
Produzierte Einheiten | 10'000 |
Stückkosten | 100.00 |
Mehrstufige Divisionskalkulation
Bei der mehrstufigen Divisionskalkulation werden die gesamten Kosten auf verschiedenen Fertigungs- und Vertriebsstufen alloziert.
Nachfolgende Abbildung zeigt das Vorgehen einer mehrstufigen Divisionskalkulation im Herstellkostenbereich schematisch auf:
Abbildung: Vorgehen einer mehrstufigen Divisionskalkulation
Das folgende einfache Zahlenbeispiel zeigt eine Divisionskalkulation auf den Stufen Herstellkosten und Verwaltungs- und Vertriebskosten. Es resultieren totale Stückkosten von 70.00.
Herstellkosten | 500'000 |
Produzierte Einheiten | 10'000 |
Herstellkosten je Einheit | 50.00 |
Verwaltungs- und Vertriebskosten | 160'000 |
Abgesetzte Einheiten | 8'000 |
V+V-Kosten je Einheit | 20.00 |
Totale Stückkosten | 70.00 |
Unter der Annahme, dass das Unternehmen zu Beginn der Periode keinen Lagerbestand hat, würden sich demnach folgende (Kosten) pro abgesetzte Einheit ergeben:
# (Stück) | GE | |
---|---|---|
Produktionskosten | 10'000 | 500'000 |
– Lagerzunahme | – 2'000 | – 100'000 |
Herstellkosten der verkauften Produkte | 8'000 | 400'000 |
Verwaltungs- und Vertriebskosten (V+V) | 8'000 | 160'000 |
Kosten abgesetzte Einheiten total | 8'000 | 560'000 |
Kosten pro abgesetzte Einheit | 70.00 |
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