Farben in Excel: Richtig verwenden für wirkungsvolle Darstellungen

Die Welt ist bunt – auch in Sachen Excel. Während Männer kaum Farbe für ihre Werke verwenden, kann es bei Frauen durchaus zur Farbexplosion kommen. Diese teils extremen Gegensätze verdeutlichen eine Schwachstelle. Die meisten Anwender haben wenig Ahnung über Farben und deren Wirkung. Dieser Artikel beleuchtet ein paar Punkte, um das zu ändern. So wenden Sie Farben in Excel auch zielgerichtet an.

09.02.2022 Von: Frédéric Jordan
Farben in Excel

Farben steuern das Verhalten

Farben steuern das Wohlbefinden und das Verhalten eines Menschen in einem Masse, das häufig unterschätzt wird. Sie wirken direkt auf unsere Psyche. Sie lassen uns Räumlichkeiten und Objekte aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Grössenunterschiede, Behaglichkeit oder Temperaturen lassen sich mit Farben beeinflussen. All dies nehmen wir unbewusst auf und agieren entsprechend.

Zurück zum einleitend erwähnten Extrem. Weshalb verwenden Frauen häufig mehr Farben als Männer? Dies kann wissenschaftlich belegt werden. Frauen sehen schlicht mehr Farben und unterscheiden viel feiner. Die Gründe dafür liegen u.a. in den unterschiedlichen Hormonspiegeln. Zudem weisen Männer in den Bereichen für die Wahrnehmung visueller Reize im Gehirn bis zu 20% mehr Zellen auf.

Dies zu wissen, bedeutet bereits eine Anpassung der eigenen Arbeit. Letztlich wollen wir Excel-Dateien, die eine klare Aussage beinhalten und bei allen verständlich ankommen.

Psychologische Wirkung von Farben

Hinweis: Die nachfolgenden Ausführungen sind nicht vollständig und haben keinen Anspruch auf Perfektion. Sie sollen dem Lesenden aufzeigen, wo die groben Unterschiede in der Wahrnehmung einzelner Farben liegen.

Wie zu erkennen ist, kann die nähere Betrachtung der Farbenlehre für jede Person interessant sein. Wird die richtige Farbe angewandt, beispielsweise in einem Diagramm, kann dies durchaus eine Wirkung auf den Adressaten haben.

Farbe Wirkung
Blau entspannend, erfrischend, kühlend und erweiternd
Braun beruhigend und stabilisierend
Gelb belebend, stimmungsfördernd, aufheiternd und öffnend
Grün beruhigend, ausgleichend und harmonisch
Orange belebend, kräftigend und aufheiternd
Rot belebend, aktivierend, appetitanregend und stimulierend
Schwarz (keine Farbe) absorbierend und schwer
Violett verinnerlichend, entmutigend und mystifizierend
Weiss (keine Farbe) distanzierend und entemotionalisierend

Hauptfarben und Nebenfarben

Gerade bei der Interpretation von Diagrammen – was im Zusammenhang mit Excel am häufigsten vorkommt – sind nicht etwa die Hauptfarben von grösserer Bedeutung. Nein, es sind vielmehr die verwendeten Nebenfarben rund um die Hauptaussage des eigenen Werks. Diese Feinheiten lassen den Betrachter verblüfft zurück, und, wenn dies erlaubt und erwünscht ist, kann mit der Farbgebung das Auge des Adressaten bewusst gesteuert werden.

Unbedingt zu unterlassen

Der Anwender tendiert dazu, zu viel auf einmal zu wollen. Bei der Nutzung von Farben in Excel sollte sich jede und jeder auf die nachfolgenden vier Punkte besinnen:

  1. Niemals alles bunt mischen.
  2. Verwende maximal zwei bis drei Hauptfarben.
  3. Abstufungen dieser Farben erweitern die Vielfalt.
  4. Erschaffung einer klaren und qualitativ hochstehenden Farbwelt.

Transfer in die Praxis

So mancher unter Ihnen wird nun den Kopf schütteln und sich fragen, wie dies alles in die Praxis einfliessen soll – eine absolut berechtigte Frage. Die Antwort ist sehr einfach: Lernen Sie die Wirkung der Farben selber kennen und schätzen. Wir alle kennen Präsentationen und Tabellen, die uns farblich aufdringlich ins Auge stechen. Vielmehr sollten wir versucht sein, mit den Werken dezent zu glänzen. Vertrauen Sie darauf, dass dies funktioniert. Und nicht zuletzt: Übung macht den Meister. Das gilt auch beim Thema Farben in Excel.

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