Datenschutz bei Telearbeit: So arbeiten Sie sicher auf mobilen Endgeräten
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Mobiles Arbeiten setzt sich durch
Mobiles Arbeiten hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz enorm entwickelt und ist in der Zwischenzeit weit verbreitet. Das zeigt auch eine offizielle Erhebung des Bundesamtes für Statistik in der Schweiz zum Thema Teleheimarbeit.
Gemäß der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) gilt hierzulande jener Arbeitsplatz als üblicher Arbeitsort, an dem mindestens 50 Prozent der Arbeitszeit geleistet wird. Als Telearbeit gilt, wenn bei der Arbeit von zuhause Daten via Internet mit dem Arbeit- oder Auftraggeber ausgetauscht werden.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends arbeitete kaum jemand regelmäßig von zuhause. Etwas mehr als fünf Prozent erledigten ihre Arbeit aber zumindest gelegentlich im Home-Office. In den Jahren bis heute sind diese Zahlen bereits deutlich gestiegen. Fast jeder vierte Schweizer Arbeitnehmer arbeitete in den letzten drei Jahren bereits gelegentlich oder regelmäßig via Telearbeit.
Viele hierzulande Beschäftigte arbeiten mittlerweile dauerhaft im Home-Office, 1,8 Millionen davon nutzen diese Gelegenheit zwar nicht ausschließlich, aber ebenfalls gelegentlich bis regelmäßig. Das entspricht einem Anteil von 39,6 Prozent (Stand 2021).
Das sorgt für viel Flexibilität, die viele Vorteile sowohl für Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit sich bringen. Unternehmen können dadurch beispielsweise einen Teil ihrer Büroflächen einsparen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ersparen sich lange und teure Anfahrtszeiten und können die gewonnene Zeit stattdessen produktiv nutzen.
Der technologische Fortschritt begünstigt die Telearbeit
Sowohl unterschiedlichste Endgeräte als auch Softwarelösungen haben in den letzten Jahren erhebliche technische Fortschritte gemacht. Ein wesentlicher Faktor, der die Verbreitung des mobilen Arbeitens begünstigt hat, ist der Ausbau eines stabilen und leistungsfähigen Internets. Der Ausbau auf 5G in der Schweiz ist ein Thema, das für viele Wirtschaftszweige an Bedeutung gewonnen hat und sich auch auf die Zukunft des mobilen Arbeitens maßgeblich auswirken wird.
Die beiden Anbieter Swisscom und Sunrise haben schon jetzt eine große Abdeckung ihres 5G-Netzes und können damit rund 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung versorgen. Diese Möglichkeit wird auch von sehr vielen genutzt. Rund vier Millionen Schweizer haben bereits einen 5G-kompatiblen Mobilfunkvertrag abgeschlossen und die Tendenz ist weiterhin stark steigend.
Für den beruflichen Einsatz von zuhause aus wirkt sich das vor allem bei Videokonferenzen sehr positiv aus. Denn die Latenzzeit, durch die Übertragungen um Bruchteile verzögert stattfinden, tendiert bei der 5G-Technologie gegen Null. Bei der Übertragung von großen Datenpaketen sind die Ladezeiten zudem extrem kurz. Sorgenfalten bereiten den Betrieben dabei allerdings die zusätzlichen Sicherheitslücken, die sich durch das mobile Arbeiten ergeben.
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Mobiles Arbeiten öffnet zusätzliche Sicherheitslücken
Vor allem der Datenschutz spielt bei der Telearbeit eine wichtige Rolle. Diese Tatsache bestätigen auch die Unternehmer, wenn sie danach gefragt werden. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass nur ein Bruchteil der Betriebe, in denen mobil gearbeitet wird, auch tatsächlich ihre IT-Sicherheits- und Datenschutzregeln daran angepasst haben.
Laut einer Umfrage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kommuniziert rund ein Viertel der Homeworker über Messenger-Dienste wie WhatsApp, fast die Hälfte der Unternehmen lässt zu, dass die mobile Arbeit auf privaten Geräten erledigt wird. Es ist davon auszugehen, dass eine Umfrage hierzulande wohl zu einem ähnlichen Ergebnis kommen würde.
Oftmals wird das Thema immer noch auf die leichte Schulter genommen, doch wer seine Prozesse immer noch nicht angepasst hat, handelt fahrlässig und riskiert, von digitalen Schädlingen ausgespäht zu werden. Deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie vor allem sensible Daten auf mobilen Endgeräten im beruflichen Kontext bestmöglich geschützt werden können.
Sensible Daten auf mobilen Endgeräten schützen
Der Touring Club Schweiz gibt nicht nur kluge Ratschläge, wie sich Personen im Home-Office vor Cyberangriffen schützen können, sondern bietet darüber hinaus auch noch einen eigenen Internet-Schutzbrief an, der gegen die Folgen der neuen Bedrohungen schützen soll.
Doch das Wichtigste im Kampf gegen Betrüger sind nicht nur die technischen Möglichkeiten, sondern vor allem die User selbst. Ein wachsames Auge ist das richtige Werkzeug, bei Weitem aber nicht das einzige.
Wer sein mobiles Endgerät über WLAN verbindet, sollte im Vorfeld das Standardpasswort für den Administrator ändern. Denn die Standardpasswörter der Hersteller sind den Betrügern in der Regel bekannt. Für die Verbindung zum WLAN sollte zudem ein starkes Passwort gewählt werden, das sich vom Administrator-Passwort unterscheidet.
Wo immer es möglich ist, sollte zudem die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert werden. Bei diesem System wird nicht nur die Richtigkeit des Passworts überprüft, sondern zudem ein weiterer Code abgefragt, der entweder an das Smartphone gesendet oder von einer App generiert wird.
Da Cyberkriminelle ständig auf der Suche nach Schwachstellen in der Software der Endgeräte sind und diese sofort zu ihrem Vorteil ausnutzen, sobald sie sie gefunden haben, ist es wichtig, regelmäßige Updates durchzuführen. Denn dadurch werden die Sicherheitslücken rasch geschlossen und den Hackern das Leben erschwert.
Fazit: In die mobile Sicherheit investieren, bevor ein Schaden entsteht
Manche Unternehmer schrecken vor den Investitionen zurück, die sie tätigen müssten, um die Sicherheit auf mobilen Geräten zu erhöhen. Denn beispielsweise eine VPN-Verbindung, die dabei wertvolle Dienste leisten kann, verursacht dauerhafte Kosten. Ebenso leistungsstarke Software, die eine Angriff von außen abblocken kann.
Im Vergleich zum finanziellen Schaden, der durch ein Datenleck entstehen kann, handelt es sich dabei allerdings um geringe Beträge. IT-Verantwortliche sollten deshalb bei ihrer nächsten Budgetplanung diese Positionen zwingend einplanen und vor der Geschäftsführung auch entsprechend hartnäckig argumentieren.