Hausbau: 9 wichtige Dinge auf einen Blick
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9 besonders wichtige Faktoren rund um Ihren Hausbau
Ein Hausbau ist ein Mammutprojekt. Auch, wenn es sich nur um ein kleines Einfamilienhaus handelt, so kommen viele Dinge auf den Auftraggeber zu, über die sie sich erst klar werden müssen. Vor allem die Prozesse vor und während dem Bau, also bei der Bauplanung und beim Baustellenmanagement, sind von sehr grosser Bedeutung.
Die folgenden Aspekte sind für Auftraggebende besonders relevant:
Die Bauplanung
- Finanzierung
- Grundstückswahl und -prüfung
- Genehmigungen & Anträge
- Baupartner
- Bauvertrag
- Versicherungen
Der Bau
- Koordination aller Gewerke
- Qualitätskontrolle und -sicherung
- Mängelmanagement
Wichtig: Es handelt sich hier lediglich um einen Überblick über besonders wichtige Faktoren und nicht um eine komplette Abhandlung aller Dinge, die beim Bau eines Hauses bedacht werden müssen. Nicht alle Projekte sind gleich und manche Faktoren wiegen schwerer als andere. Grundsätzlich sollten die hier behandelten Punkte als Basis betrachtet werden – es kommen beim Bau immer unvorhergesehene Geschehnisse zum Tragen, auf die man angemessen reagieren muss.
1. Die Bauplanung
Es gibt viele Dinge, die es zu bedenken gilt, bevor es an den eigentlichen Bau des Hauses geht. Die im Folgenden besprochenen Vorbereitungen sind dabei unverzichtbar.
Finanzierung
Dass ohne das erforderliche Budget nicht gebaut werden kann, dürfte klar sein. Sie sollten sich vor Baubeginn genau überlegen, was sie ausgeben wollen und vor allem können. Es ist wichtig, dabei realistisch zu sein und den Rahmen lieber etwas zu hoch anzusetzen, sodass etwaige Mehrausgaben keine schwerwiegenden finanziellen Schwierigkeiten verursachen.
Wichtig: ein finanzielles Polster im Rahmen der Baufinanzierung – für unvorhergesehene Ausgaben.
Grundstückswahl und -prüfung
Das passende Grundstück ist ebenfalls ein unverzichtbarer Eckpfeiler des Bauvorhabens, denn schliesslich wird darauf das Objekt errichtet.
Bei der Grundstückswahl sind weitere Faktoren wichtig:
- Wie gut ist es erschlossen?
- Wie sieht die umliegende Infrastruktur aus?
- Muss das Grundstück umgewidmet werden?
- Was steht im Baulastenverzeichnis?
Genehmigungen und Anträge
Die Phase der Genehmigungen und Anträge stellt einen wesentlichen Bestandteil der gesamten Bauplanung dar. In diesem Schritt soll geprüft werden, ob das geplante Bauvorhaben den örtlichen Bauvorschriften sowie den gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen entspricht.
Dazu müssen diverse Anträge eingereicht werden, um beispielsweise die Baugenehmigung, die Zustimmung für Wasser- und Abwasseranschlüsse oder die Erlaubnis für notwendige Abweichungen von gesetzlichen Vorgaben zu erhalten.
Die Zusammenarbeit mit Fachleuten wie Architektinnen und Architekten bzw. Ingenieuren und Ingenieurinnen sowie eine frühzeitige Kommunikation mit den zuständigen Behörden sind entscheidend, um ein reibungsloses Genehmigungsverfahren zu gewährleisten.
Baupartner
Die Auswahl des richtigen Baupartners ist ein äusserst wichtiger Schritt bei der Bauplanung. Ein kompetenter und zuverlässiger Baupartner kann massgeblich zum Erfolg und reibungslosen Ablauf des Bauprojekts beitragen.
Es ist ratsam, mehrere potenzielle Baupartner zu prüfen und ihre Referenzen anzusehen, um sicherzustellen, dass sie über die erforderlichen Qualifikationen und notwendige Erfahrung verfügen.
Bei der Wahl des Baupartners sollte auch die Chemie stimmen. Vor allem die Kommunikation auf Augenhöhe und das Vertrauen müssen bestehen, da eine gute, enge Zusammenarbeit während des gesamten Bauprozesses äusserst wichtig ist.
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Bauvertrag
Ein Bauvertrag ist wichtig, um sowohl den Bauherrn als auch den Auftragnehmer vor eventuellen Konflikten und rechtlichen Problemen während des Bauprozesses zu schützen.
Der Bauvertrag ist auf folgenden Ebenen absolut essenziell:
- Klarheit und Transparenz
- Rechtliche Absicherung
- Preis und Kostenkontrolle
- Bauzeitplan und Fertigstellung
- Gewährleistung
- Mängelmanagement
Insgesamt ist ein Bauvertrag wichtig, da er die Interessen beider Parteien schützt, klare Vereinbarungen trifft und rechtliche Absicherung bietet. Dadurch können Konflikte und Probleme während des Bauprozesses vermieden oder leichter gelöst werden.
Versicherungen
Im Zuge eines Bauprojekts gibt es verschiedene Versicherungen, die für alle beteiligten Parteien wichtig sind. Es ist wichtig, dass sowohl der Bauherr als auch der Auftragnehmer über die erforderlichen Versicherungen verfügen, um im Falle von Schäden oder Unfällen ausreichend abgesichert zu sein. Hier eine Auswahl an wichtigen Versicherungen im Zusammenhang mit Ihrem Bauvorhaben:
- Bauherrenhaftpflichtversicherung
- Bauleistungsversicherung
- Montageversicherung
- Bauhelfer-Unfallversicherung
Hinweis: Das heisst nicht, dass für Ihren Bau jegliche relevante Versicherung auch abgeschlossen werden muss. Lassen Sie sich an dieser Stelle von jemandem vom Fach beraten und schliessen Sie jene Versicherungen ab, die Sie vor Schäden und Nachteilen bewahren, die auch tatsächlich realistisch sind.
2. Der Bau
Nun geht es an das Hauptprojekt – die Errichtung des Bauwerks. Im Zuge des Baus profitiert man massgeblich von einer konkreten sowie detaillierten Bauplanung.
Wurden die vorher besprochenen Schritte gewissenhaft abgehakt, so kann man bei der Bauphase diversen Unsicherheiten und Kopfzerbrechen aus dem Weg gehen. Wenn Verantwortungsbereiche, Genehmigungen, finanzielle Aspekte und Rechtliches umfassend geklärt sind, besteht eine ideale Basis für ein erfolgreiches Bauprojekt.
Hinweis: Für alle folgenden Aspekte ist die Baustellendokumentation bzw. das digitale Bautagebuch von zentraler Bedeutung. Es ist ein besonders wichtiges Tool für Bauleiter, Architektinnen, Handwerksbetriebe etc., da darin alles zum Bau vermerkt und organisiert wird: Gewerke, erledigte Arbeiten, Verzögerungen, Mängel etc. Darin können Dokumente, Verträge, Bildmaterial und vieles mehr abgelegt werden. Es ist also das Schlüsselelement für eine ordentliche, saubere Dokumentation.
Koordination aller Gewerke
Die Koordination der verschiedenen Gewerke beim Hausbau ist eine komplexe und entscheidende Aufgabe, die den Baufortschritt massgeblich beeinflusst. Hier einige wichtige Aspekte, die dabei zu beachten sind:
- Zeitliche Abstimmung der Gewerke: Jedes Gewerk hat seine eigene Rolle und Zeitfenster im Bauprozess. Es ist wichtig, dass diese Organisation der Abläufe sorgfältig und gewissenhaft abläuft.
- Schnittstellenmanagement: An den Schnittstellen zwischen verschiedenen Gewerken können oft Probleme auftreten. Hier ist es essenziell, dass die beteiligten Fachkräfte eng zusammenarbeiten und ihre Arbeiten aufeinander abstimmen, um Probleme zu vermeiden oder schnell zu lösen.
- Flexibilität: Trotz sorgfältiger Planung können unvorhersehbare Ereignisse eintreten, die schnelle Anpassungen erforderlich machen. Ein gutes Gewerkemanagement ermöglicht es, flexibel auf solche Situationen zu reagieren und alternative Lösungen zu finden.
- Logistik und Materialmanagement: Die rechtzeitige Verfügbarkeit von Materialien ist entscheidend. Eine effiziente Koordination beinhaltet auch das Management von Lieferungen und die Lagerung von Baumaterialien, um sicherzustellen, dass jedes Gewerk zum richtigen Zeitpunkt über die notwendigen Materialien verfügt.
Qualitätskontrolle und -sicherung
Qualitätskontrolle ist während der gesamten Bauphase von grosser Bedeutung. Dies beginnt allerdings auch bereits vor dem Bau mit der Festlegung von Qualitätsstandards.
Vor Beginn der Bauarbeiten sollten also bereits klare Qualitätsstandards festgelegt worden sein. Diese Standards basieren auf Bauvorschriften, Industrienormen und den spezifischen Anforderungen der Auftraggebenden. Sie dienen als Richtlinie für alle Beteiligten auf der Baustelle.
Auch während der gesamten Bauphase sollten regelmässige Inspektionen durchgeführt werden. Diese können von einem Bauleiter, einem unabhängigen Sachverständigen oder einem Qualitätskontrollteam vorgenommen werden. Ziel ist es, stets die Einhaltung der Baupläne und Qualitätsstandards sicherzustellen.
Jede Inspektion und jeder festgestellte Mangel muss sorgfältig dokumentiert werden – idealerweise in einer digitalen Bauakte. Diese Dokumentation ist wichtig für die Nachverfolgung und Behebung von Problemen sowie für eventuelle Garantieansprüche nach Abschluss des Baus.
Mängelmanagement
Aufmerksames und akkurates Mängelmanagement ist unverzichtbar für eine mängelfreie Immobilie. Es ist wichtig, dass Baumängel rechtzeitig erkannt, dokumentiert und behoben werden. Hier sind einige Gründe, warum das Mängelmanagement wichtig ist, die über die vorher genannte Qualitätssicherung hinausgehen:
- Vermeidung von Folgeschäden: Durch das rechtzeitige Erkennen und Beheben von Mängeln können grössere Schäden oder Folgeprobleme vermieden werden. Wenn Mängel nicht behandelt werden, können sie sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu erheblichen Schäden führen, die teuer zu reparieren sind.
- Gewährleistung: Das Mängelmanagement spielt eine wichtige Rolle bei der Einhaltung von Gewährleistungs- oder Garantieansprüchen. Durch die Dokumentation und Meldung von Mängeln während der Gewährleistungsfrist kann ein Bauherr sicherstellen, dass der Auftragnehmer für die Behebung der Mängel verantwortlich ist.
- Sicherheit: Mängel können potenzielle Sicherheitsrisiken darstellen, insbesondere wenn es sich um strukturelle oder technische Mängel handelt. Das Mängelmanagement hilft dabei, diese Risiken zu identifizieren und Massnahmen zur Gefahrenabwehr zu ergreifen, um die Sicherheit am Bau zu gewährleisten.
Bauherren sind dafür zuständig, Mängel zu identifizieren, zu dokumentieren und den Auftragnehmer dahingehend zu informieren. Oft wird diese Aufgabe von einem Bauleiter oder einem Projektteam übernommen, das für die Überwachung des Bauprojekts verantwortlich ist. Sie sehen also, wie wichtig die Wahl der für Sie richtigen Baupartner ist.
Fazit zum Hausbau
Es gibt zahlreiche Dinge, die im Zuge eines Hausbaus passieren müssen bzw. können. Die genannten Faktoren sind aber besonders wichtig. Deshalb sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden – sowohl bei der Bauplanung als auch beim Bau selbst.